Frühchen wird gestillt

Wie kann ich mein Frühchen stillen?

Wenn ein Baby zu früh auf die Welt kommt, steht diese still. Ganz genaue Vorstellungen hatte man vom Leben mit dem neuen Erdenbürger und nun ist alles ganz anders. Viele Mütter sind unsicher, ob sie Ihr Frühchen stillen können.

 

Frühchen voll stillen: Geht das?

Ob Sie Ihr Frühchen stillen können, ist maßgeblich davon abhängig, in welcher Schwangerschaftswoche es zu Welt gekommen und wie kräftig es ist. Vor der 34. Schwangerschaftswoche geborene Babys sind meist zu schwach, um ausreichend von der Brust zu trinken. Bei vielen Frühchen steht außerdem die medizinische Versorgung im Zentrum, was die Stillbeziehung in den Hintergrund rücken lässt. Dennoch ist gerade für Frühgeborene Muttermilch das beste Nahrungsmittel und sollte nicht in den Hintergrund geraten. Immerhin hilft Ihre Milch Ihrem Baby maßgeblich dabei, sein Immunsystem aufzubauen und beugt so drohenden Infektionen vor. Darüber hinaus ist Muttermilch leicht verdaulich und fördert die Entwicklung nachhaltig.

 

Frühchen stillen

Frühchen mit abgepumpter Muttermilch füttern

Wenn ein Baby zu früh auf die Welt kommt, steht diese still. Ganz genaue Vorstellungen hatte man vom Leben mit dem neuen Erdenbürger und nun ist alles ganz anders. Viele Mütter sind unsicher, ob sie Ihr Frühchen stillen können. Nun, selbst wenn Ihr Baby zu schwach ist, um selbst an der Brust zu saugen: Es profitiert von Ihrer abgepumpten Muttermilch! Diese wird ihm entweder über eine Magensonde zugeführt, in den Mund geträufelt oder – sobald es kräftig genug ist – mit einer speziellen Tasse gefüttert.

Vermutlich sind Sie am Anfang unsicher, was das Ausstreichen und Abpumpen der Milch betrifft. Scheuen Sie sich nicht, sich von erfahrenen Hebammen oder Stillberaterinnen die Techniken ganz genau erklären und zeigen zu lassen. Zunächst massieren Sie Ihre Brüste leicht und wärmen sie an. Danach streichen Sie die Brust mit festen, fließenden Bewegungen zu den Brustwarzen hin aus. Sobald der Milchfluss auf diese Weise angeregt ist, kann mit dem elektrischen oder händischen Abpumpen begonnen werden. In den ersten Tagen wird noch nicht so viel Milch vorhanden sein. Das ist völlig normal, da auch beim Stillen die Nachfrage das Angebot regelt. Als Faustregel gilt: In den ersten zwei Wochen sollte etwa achtmal innerhalb von 24 Stunden abgepumpt werden. Danach reichen etwa sechsmal. Sollte Ihre Milch tatsächlich nicht ausreichen, wird Ihr Baby zusätzliche Nahrung für Frühgeborene bekommen. Manche Krankenhäuser verfügen auch über sogenannte Muttermilch-Spenden, die an Frühgeborene gefüttert werden.

 

Frühchen: vom Abpumpen zum Stillen

Durch die medizinischen Möglichkeiten unserer Zeit steht die Entwicklung von Frühchen unter einem guten Stern. Im Inkubator oder im Wärmebettchen findet Ihr Baby all jene Bedingungen vor, die es braucht, um zu wachsen und zu gedeihen. Sobald es medizinisch möglich ist, ist der direkte Haut-zu-Haut-Kontakt mit den Eltern, auch Känguruhen genannt, wesentlich. Wenn Sie Ihr Baby so nahe bei sich haben, ist das die beste Gelegenheit, es an die Brust heranzuführen. Vielleicht signalisiert Ihr Frühchen sogar selbst, dass es stillen möchte?

Im Prinzip funktioniert das Stillen bei einer Frühgeburt nicht anders als bei Babys, die termingerecht geboren wurden. Die Stilltechniken sind dieselben. Sie müssen jedoch vermutlich um einiges mehr Geduld mitbringen. Das effektive Trinken an der Brust ist nämlich komplex und viele Frühchen sind damit überfordert. Dennoch sollten Sie Ihr Baby anlegen, sooft es geht. Solange es durch das Stillen alleine nicht satt wird, füttern Sie hinterher abgepumpte Milch aus einem speziellen Becher. Bis Ihr Frühchen das Trinken aus der Brust einwandfrei beherrscht, wird es Zeit brauchen. Aber eines ist sicher: Es lohnt sich!

 

Text: Daniela Kirschbaum

Fotocredit: happybas, Lesterman / Shutterstock.com

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