Es ist sehr wichtig darauf zu achten, was Sie Ihrem Baby zu trinken geben. Denn nicht jedes Getränk ist gleichermaßen geeignet. Dennoch ist es wichtig, dass ein Baby ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Nicht nur damit alle Organe richtig funktionieren, die Schadstoffe abtransportiert werden und man gesund bleibt, ist es unerlässlich jeden Tag eine ausreichende Menge zu sich zu nehmen. Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann zu verminderter Leistungsfähigkeit, verlangsamten Denken und Konzentrationsverlust führen. Aber wie beim gesunden Essen kommt es beim Trinken genauso auf die Qualität sowie die Quantität an.
Reicht die Versorgung durch Mutter- bzw. Fertigmilch?
In den ersten vier bis sechs Monaten ist ein Säugling mit Mutter- bzw. Fertigmilch bestens versorgt. Nur an besonders heißen Tagen und wenn es an Fieber oder Durchfall leidet, sollten Sie ihm Leitungswasser oder ungesüßten Früchte- und Kräutertee geben. Es kann aber vorkommen, dass die Säure im Tee empfindlichen Babys zu schaffen macht. Dazu empfehlen wir zuerst eine Teesorte und nicht gleich eine Mischung zu versuchen.
Ein Hinweis zu Leitungswasser:
Sie sollten sich vorab beim örtlichen Wasserwerk oder zuständigen Gesundheitsamt informieren, ob es in Ihrer Region nötig ist das Wasser abzukochen. Wenn ja, sollten Sie das Wasser drei Minuten lang kochen lassen und Ihrem Liebling erst anbieten, wenn es genügend abgekühlt ist. Genauso sollten Sie verfahren, wenn die Wasserleitungen in Ihrem Haus aus Blei oder Kupfer sind.
Mit der Beikost wächst der Durst
Erst wenn die dritte Beimahlzeit (Getreide-Obst-Brei) eingeführt ist, braucht ein Kleinkind zusätzliche Flüssigkeit. Sie sollten Ihrem Baby bevorzugt aus Becher oder Tasse zu trinken geben und nicht aus der Flasche. Außerdem sollten Sie ihm nicht nur zu den Mahlzeiten, sondern auch zwischendurch immer wieder etwas zu trinken anbieten. Leitungswasser, stilles Mineralwasser, ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee sind auch jetzt die erste Wahl.
Sorten wie Kamille, Anis, Kümmel, Pfefferminze und Fenchel wirken sich besonders gut auf das Verdauungssystem aus. Fenchel beispielsweise beruhigt bei Blähungen sowie Bauchkrämpfen und wirkt bei Infekten schleimlösend. Ansonsten sollten Kräutertees nur bei entsprechendem Anlass dem Baby angeboten werden, da sie medizinisch wirksame Inhaltsstoffe enthalten.
Der Übergang zur Familienkost
Wenn die Nahrung beim Übergang auf die Familienkost fester wird, braucht Ihr Kind etwa eine Tasse (200 ml) zusätzlicher Flüssigkeit pro Tag. Um den Hunger auf die Mahlzeiten nicht unnötig zu verringern, sollten mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen keine Getränke mehr gegeben werden, jedoch zu und nach den Mahlzeiten.
Machen Sie sich jedoch keine Sorgen, wenn Ihr Baby am Anfang nur wenig trinkt. Das wird sich mit zunehmendem Alter und der sich verändernden Zusammensetzung der Mahlzeiten in der Regel von selbst ändern, wenn Sie ihm regelmäßig etwas zu trinken anbieten.
Bei Säften ist Vorsicht geboten
Auch Obst- und Gemüsesäfte (z.B. Apfel- oder Karottensaft) enthalten Zucker und andere Kohlenhydrate, welche die Entstehung von Karies fördern können. Säfte sollten daher grundsätzlich im Verhältnis drei Teile Wasser und ein Teil Saft verdünnt und keinesfalls zum Dauernuckeln gegeben werden. Dies kann zu schwerem Karies führen – selbst wenn die Zähnchen noch gar nicht durchgebrochen sind. Deshalb geben Sie Ihrem Kind die Flasche auch nicht als Einschlafhilfe.
Ziegen- und Schafsmilch
Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin sind Ziegen- und Schafsmilch keine geeignete Alternative, wenn Kuhmilch nicht vertragen wird, da ihnen bestimmte Inhaltsstoffe fehlen und sie somit nicht über genügend Proteine verfügen.
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