Wie Homöopathie Ihrem Kleinkind helfen kann
Alternativmedizin erfreut sich gerade bei Babys und Kleinkindern großer Beliebtheit. Immer mehr Eltern möchten „back to the roots“ gehen und Schulmedizin vermeiden, wo es geht. Was sind die Grundlagen der Homöopathie und wie können Sie sie für Ihr Kind nutzen?
Was ist Homöopathie?
Per Definition ist Homöopathie eine Arzneitherapie, deren wichtigste Kennzeichen die gezielte Arzneimittelwahl mit Hilfe der Ähnlichkeitsregel sind, die sich nach den individuellen Krankheitszeichen und Persönlichkeitsmerkmalen des Patienten richtet, und die Erkenntnis der Arzneikräfte durch Prüfungen an Gesunden sowie die Verwendung der Arzneimittel in potenzierter Form und kleiner Dosis.
Absprache mit einem Homöopathen
Entscheiden Sie sich Ihr Kind mit homöopathischen Arzneien zu behandeln, sollten Sie sich immer mit einem Homöopathen absprechen. Denn jeder Behandlung geht eine intensive Fallaufnahme voraus. Dabei werden die aktuellen Beschwerden, die gesamte Persönlichkeit des kleinen Patienten, frühere und die in der Familie aufgetretenen Krankheiten genau erfragt. Besonders aufschlussreich sind für Homöopathen der Geistes- und Gemütszustand des Kindes sowie seine Ess-, Trink- und Schlafgewohnheiten.
Typische Einsatzgebiete für Homöopathie
Homöopathie wird bei Babys und Kleinkindern vor allem bei Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt, zum Beispiel Koligen, und zur Schmerzbehandlung, wie zum Beispiel beim Zahnen, eingesetzt. Auch äußere Verletzungen wie Insektenstiche, Sonnenbrände oder Prellungen werden gerne mit Homöopathie behandelt. Dazu kommen Krankheiten wie Ohrenentzündungen, Erbrechen und Fieber.
Die homöopathische Hausapotheke
Wie schon erwähnt, sollte ein ausgebildeter Homöopath bei der Verwendung von Homöopathie bei Kindern zu Rate gezogen werden. Die folgenden Arzneien finden sich aber in vielen homöopathischen Hausapotheken wieder.
Arnica befindet sich in vielen Wund- und Heilsalben auf dem Kosmetikmarkt. Sie lässt sich in konzentrierter Form auch in der Homöopathie einsetzen. Arnica-Globuli werden oft Kindern verabreicht, eine Wunde an der Haut zugezogen haben. Aber auch bei Zerrungen und Verstauchungen kommen Arnica-Kügelchen zum Einsatz.
Chamomilla wird vor allem bei Babys und Kleinkindern eingesetzt, da es gegen Schmerzen helfen soll. Die Schulmedizin bietet meist noch keine Behandlungsmöglichkeiten für so kleine Schmerzpatienten. Chamomilla ist die Antwort aus der Homöopathie. Gerade beim Zahnen oder bei Koliken haben Chamomilla-Globuli schon gute Ergebnisse erzielt.
Pulsatilla, oder auch Kuhschelle genannt, ist ein vielseits verwendetes Arzneimittel in der Homöopathie. Es kann bei Schnupfen, Ohren- und Augenentzündungen, Verstimmungen im Magen-Darm-Bereich, Zahnschmerzen und Kinderkrankheiten gegeben werden.
Apis mellifica ist ein Erzeugnis der Honigbiene und wird zur Linderung von Insektenstichen verwendet.
Bryonia wirkt besonders auf Schleimhäute, Hirnhaut, Rippenfell, Bauchfell oder Gelenkinnenhäute. Bryonia lindert Entzündungen dieser.
Homöopathie richtig dosieren
Säuglinge erhalten in der Regel drei Mal täglich ein Globuli. Kleinkindern können bereits drei Mal täglich drei Globuli gegeben werden. Verwenden Sie Homöopathie in Eigenregie sollten Sie nur die tiefen Potenzen wie D6, D12 oder C6 und C12 verwenden. Schulkinder erhalten drei Mal am Tag fünf Globuli.
Globuli gegen Fieber sollten in der Potenz D30 werden in Wasser aufgelöst und schluckweise innerhalb mehrerer Stunden getrunken werden. Das entspricht einer Menge von fünf Glubuli-Kügelchen.
Bei anderen Arzneien in der Potenz D12 erfolgt die Einnahme von fünf Globuli-Kügelchen zwei bis drei Mal am Tag.
Spricht Ihr Kind nicht auf die Behandlung durch Homöopathie an und verschlechtert sich sein Gesundheitszustand auch noch, ziehen Sie bitte Ihren Kinderarzt zu Rate.
Ab welchem Alter Homöopathie?
Grundsätzlich können homöopathische Arzneien bereits ab der Geburt verabreicht werden. Da sich Ihr Neugeborenes allerdings rasch verschlucken kann, sollten die Globuli in Wasser oder Tee aufgelöst werden und dann mit einer Pipette in die Backentasche Ihres Babys gegeben werden. So kann es sich nicht verschlucken.
Autor: Redaktion/Kerstin
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