Vollzeitmütter hat es – seien wir einmal ehrlich – nie gegeben. Auch wenn man meint, dass es erst in den letzten Jahren und Jahrzehnten dazu gekommen sei, dass sich die Mutter nicht mehr in Vollzeit um ihr Kind kümmert, sondern nebenbei noch berufstätig ist. Genauer gesagt müsste man von erwerbstätigen und nicht erwerbstätigen Müttern sprechen, um das auszudrücken, was man mit Vollzeitmüttern eigentlich meint.
Denn kaum eine Mutter konnte und kann es sich leisten, sich nur um ein Kind zu kümmern. Da gibt es noch den Haushalt, der oft unterschätzt wird.
Der Haushalt – Gefahr für Vollzeitmütter
Es mag zwar heute so sein, dass sich der Haushalt so nebenbei erledigen lässt. Ganz vermeiden lassen sich häusliche Pflichten aber auch heute nicht. Wenn heute eine Frau berufstätig ist, dann ist dies nicht nur deshalb oft eine Teilzeittätigkeit, weil sie nichts anderes findet. Die Teilzeit hilft ihr nämlich auch, genügend Zeit für den Haushalt zu haben, auch wenn noch kein Kind im Haushalt zu versorgen ist.
Die Hausarbeit war früher wesentlich umfangreicher als heute. So alt ist schließlich die Waschmaschine, Kühlschrank oder der Staubsauger nicht. Sicherlich spart die Waschmaschine sehr viel Zeit, und auch der Kühlschrank und die Gefriertruhe bewahren die Hausfrau davor, täglich einkaufen zu müssen. Doch gab es so gesehen eben auch früher keine Vollzeitmütter. Sie hatten außer der Kindererziehung, eben noch den Haushalt zu versorgen.
Elternzeit
Die Betreuung des Kindes durch die Mutter ist sehr wichtig. In den ersten Monaten während der Stillzeit kommt ohnehin niemand sonst infrage, denn Ammen wird man heute kaum noch finden. Und die Muttermilch ist die einfachste und gesündeste Ernährung für ein Baby. Dazu braucht man aber Zeit und kann sich nicht unbedingt an andere Termine halten. Baby hat Vorrang.
Das wird auch dadurch unterstützt, dass zumindest in den ersten Wochen nach der Geburt die Vollzeitmutter die Regel ist. Doch auch danach gibt es noch Möglichkeiten, dass sich die Mutter in Vollzeit um ihr Kind kümmern kann. Das schließt heute nicht aus, dass sie möglicherweise doch recht bald wieder eine Teilzeitbeschäftigung annimmt, weil der Haushalt eben weniger Aufwand erfordert und deshalb freie Zeit bleibt.
Doch gibt es für Mütter (und Väter) vielfältige Möglichkeiten, etwas zusammen mit dem Kind zu unternehmen. Der Besuch einer Mutter-Kind-Gruppe oder Krabbelgruppe etwa dient dem Erfahrungsaustausch. Auch der Spielplatz ist ein beliebter Treffpunkt. Es bietet sich auch die Möglichkeit, sich unter Müttern gegenseitig zu helfen, etwa wenn einmal eine Mutter einen Termin wahrnehmen muss und jetzt Betreuung für ihr Kind benötigt.
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