Neben Beulen, Stürzen oder Platzwunden gehören auch Vergiftungen zu den meisten Unfällen, die einem Kind passieren können. Damit es zu solch schwerwiegenden Schäden nicht kommt, können gewisse Vorkehrungen getroffen werden.
- Wie kann ich Vergiftungen vermeiden?
- Welche Produkte können Vergiftungen auslösen?
- Können Pflanzen auch giftig sein?
Wie kann ich Vergiftungen vermeiden?
In erster Linie können Vergiftungen jeglicher Art durch Ihre Aufsicht vermieden werden. Setzen Sie Ihr Kind einfach nicht diesen Gefahren aus, dann kann eine Vergiftung am besten ausgeschlossen werden. Befinden sich also Produkte, Artikel oder Pflanzen in Ihrem Haushalt, welche unter Umständen bei Kindern zu Vergiftungen oder ähnlichen Schäden führen können, so achten Sie bestmöglich darauf, dass diese an einem Ort verwahrt werden, welche für Kinder nicht zugänglich sind oder verbannen Sie diese am besten ganz aus Ihrem Haushalt.
Welche Produkte können Vergiftungen auslösen?
Vergiftungen können von einer Vielzahl von Produkten ausgelöst werden. Meist liegen hier Gefahren vor, wenn das Kind dieser Produkte probiert, verschluckt oder einatmet.
Zigaretten
Zigaretten sind beispielsweise ein Artikel, welcher in Kinderhänden äußerst gefährlich sein kann. Ob eine angebrochene oder verschlossene Packung – Zigaretten sollten niemals in Reichweite von Kindern gelagert werden. Schon der Verzehr einer einzigen Zigarette kann für ein Kleinkind lebensgefährlich sein, da die Konzentration von Giften hier besonders hoch ist. Das gleiche gilt auch für Zigarren, Zigarillos, Pfeifen-, Schnupf- oder Kautabak. Auch Nikotinkaugummis zur Entwöhnung von Zigaretten können bei Kindern Vergiftungen auslösen und sind verschlossen zu lagern.
Alkohol und Spirituosen
Feierlichkeiten und Partys sind immer schöne Ereignisse. Dennoch sollten auch gestresste oder feiernde Eltern ihre Kinder stets im Auge behalten. Neugierde und fehlende Aufsicht können häufig zu einer Reihe von Unfällen führen, welche jedoch gut vermeidbar sind.
Alkoholische Getränke – und sei es nur, um diese zu probieren – sind kein Getränk für Kinder. Bereits 30g Alkohol können bei Kleinkindern u. a. Bewusstlosigkeit und auch Tod bedeuten. Diese Menge ist schon in zwei Gläsern Wein oder in zwei Schnäpsen enthalten. Achten Sie deshalb darauf, dass herrenlose Gläser oder benutzte sowie halbvolle Gefäße niemals für Kinder zugänglich sind oder erreicht werden können.
Medikamente & Co.
Eine häufige Ursache für Vergiftungen bei Kindern ist der Verzehr von Medikamenten. Arzneimittel jeglicher Art sind deshalb an einem speziellen Ort zu lagern. Egal ob Tropfen, Tabletten oder Kapseln – diese müssen unter allen Umständen außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden und dürfen nicht wahllos herumliegen. Auch der Nachtisch oder die Handtasche bieten hier keine sicheren Verwahrungsmöglichkeiten.
Muss ein Kind selbst Medikamente einnehmen, so sollte die Einnahme immer von einem Erwachsenen überwacht und die Medizin dennoch an sicherer Stelle verwahrt werden. Erklären Sie Ihrem Kind auch unbedingt, dass es sich bei den Medikamenten keineswegs um Süßigkeiten handelt, damit hier Unfälle vermieden werden können.
Können Pflanzen auch giftig sein?
Kinder sind neugierig, vor allem auch Kleinkinder, die aus Neugierde alles Mögliche in den Mund nehmen möchten. Pflanzen, welche auf dem Boden stehen oder auf Schränken und Fensterbänken für Kinder frei zugänglich sind, können ebenso ein gefährliches Potential aufweisen. Hierbei muss jedoch auch differenziert werden, ob die Pflanze selbst oder die Früchte und Beeren giftig sind.
Im Folgenden ist eine kleine Liste von giftigen Zimmerpflanzen dargelegt:
- Gummibaum: der Milchsaft der dicken Blätter kann Bauchschmerzen und Erbrechen auslösen.
- Ritterstern: giftig sind hier die knollige Zwiebel, sowie die Blätter und Blüten. Hier können Übelkeit, Schweißausbrüche und sogar Herzrhythmusstörungen auftreten.
- Stechpalme oder Christdorn: besonders gefährlich sind bei dieser Pflanze die Früchte – diese dürfen überhaupt nicht verzehrt werden und lösen Bauchweh, Erbrechen und Durchfall aus. Schon zwei bis drei Beeren können für Kinder gefährlich sein.
- Weihnachtsstern: werden die weißen Blüten in den Mund gesteckt, können hier unter Umständen Symptome wie beispielsweise Bauchschmerzen oder Schleimhautreizungen auftreten.
- Alpenveilchen: besonders giftig ist die Knolle. Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche oder Magenbeschwerden sind die Folge. Bei hohen Dosen kann es sogar zu Kreislaufstörungen oder gar bei tödlichen Dosen zu Atemlähmung kommen.
- Birkenfeige (Ficus benjamini): hier kann zwar eine Vergiftung beim Verzehr der Blätter ausgeschlossen werden, dennoch sind Durchfall, Erbrechen und Magenkrämpfe wahrscheinlich.
- Geldbaum oder Pfennigbaum: diese Pflanze gilt nicht zwangsläufig als giftig, kann aber in seltenen Fällen Erbrechen hervorrufen.
- Dieffenbachie: obwohl sie als Zimmerpflanze sehr beliebt ist, gelten bei dieser Pflanze alle Teile als giftig. Anschwellen der Mundschleimhaut, Erbrechen und Durchfall sind typische Vergiftungserscheinungen.
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