Kleine Unfälle gehören zum Alltag mit Kindern dazu. Bereits beim Krabbeln oder Laufen lernen holen sich kleine Kinder schnell mal eine Beule. Doch auch Kratzer, Blasen und Insektenstiche werden sich mit der Zeit häufen. Umso besser ist es, wenn man notwendige Utensilien schnell zur Hand hat und bei Unfällen einen kühlen Kopf behält. Daher ist eine vollständige und intakte Hausapotheke besonders in Haushalten mit Kindern unabdingbar.
- Was gehört in eine Hausapotheke?
- Wie habe ich mich bei einem Unfall zu verhalten?
- Wie kann ich erste Hilfe leisten?
Was gehört in eine Hausapotheke?
Kleine und große Wunden müssen unbedingt versorgt werden – damit diese Verletzungen auch gut behandelt werden können, ist eine einwandfreie Hausapotheke das A und O. Kontrollieren Sie regelmäßig den Bestand der Utensilien, überprüfen Sie Verfallsdaten und stocken Sie die Vorräte auf, damit Sie für den Fall der Fälle immer bestens gewappnet sind. Zu den wichtigsten Beständen in einer Hausapotheke gehören
- Heftpflaster
- Mullbinde
- Elastische Binden
- Verbandswatte
- Dreieckstuch
- Wunddesinfektionsmittel
- Schmerz- und Fiebermittel in Form von Saft oder Zäpfchen, welche für das Kind geeignet sind
- Nasentropfen
- Meerwassernasenspray zur Befeuchtung der Naseninnenräume bei Schnupfen
- Mittel zur Behandlung bei Insektenstiche
- Kühlkompressen
- Brand- und Wundsalbe
- Fieberthermometer
- Wärmflasche
- Kirschkernkissen
- Spezielle Medikamente, die das Kind persönlich benötigt
Wie habe ich mich bei einem Unfall zu verhalten?
Kinder sehen oftmals die Gefahr nicht – dies liegt nicht nur daran, dass sie kleiner sind und eine andere Perspektive haben als wir Erwachsenen, gewisse Situationen schätzen die Kleinsten auch ganz anders ein. Ein Kind, welches sich aus einem geöffneten Fenster lehnt, wird die Gefahr nicht erkennen, dass es dort heraus stürzen und sich verletzten könnte.
In den ersten beiden Lebensjahren lernen die Kinder jeden Tag etwas Neues dazu und verstehen auch, warum manche Dinge geschehen. Dies trifft manchmal auf die Eltern leider nicht zu. Oftmals kommen Unfälle aus Unachtsamkeit zustande. Vielleicht stand der Wasserkocher zu nah am Tischrand, die heiße Herdplatte war nicht ausreichend geschützt, jene Schranktür nicht mit einer Kindersicherung geschützt oder das Treppengitter nicht vorschriftsmäßig verriegelt. Ebenso wie die Kinder tagtäglich etwas dazulernen, entwickeln auch die Eltern einen gewissen Sinn ebenso wie ihre Kinder zu denken.
Dennoch passieren Unfälle – einige sind größer, andere weniger schlimm. Fakt ist, dass Sie auf jeden Fall Ruhe bewahren sollten. Jeder unnötige Stress überträgt sich negativ auf das Kind und beunruhigt es zusätzlich. Rufen Sie je nach Situation den Notdienst oder die Giftnotzentrale an, welche Ihnen in jedem Fall weiterhilft und sie auch beruhigt. Richten Sie sich immer nach den Leitsätzen und Vorschlägen der Helfer, um so dem Kind bestmöglich zu helfen. Wenden Sie sich in weiteren Fällen weiterhin an Ihren Arzt, suchen Sie die Praxis auf oder rufen Sie einen Krankenwagen, welcher sowohl das Kind als auch Sie in die nächstliegende Klinik befördert.
Wie kann ich erste Hilfe leisten?
Der Haushalt lauert förmlich vor Gefahren. Dennoch sind viele Dinge für kleine Kinder ziemlich anziehend. Beispielsweise Steckdosen im Wohnzimmer oder Küche – für ein Kind, das gerade sitzen kann, sind Steckdosen tatsächlich fasziniert. Vermutlich liegt dies daran, dass diese genau in Augenhöhe von Kindern liegen und somit immer wieder verlockend sind. Obwohl man Kindern oftmals die Gefahren recht gut erklären kann, wo man Gefahr hört oder sieht, trifft dieser Passus bei elektrischem Strom nicht zu. Daher ist es unvermeidlich sämtliche Steckdosen mit Kindersicherungen zu versehen.
Auch in der Küche lauern Gefährlichkeiten: schwere oder heiße Gegenstände, Scheren und Messer lösen eine wahre Anziehungskraft auf Kinder aus. Die Lieblingsbeschäftigung vieler Kleinkinder ist oftmals auch das Ein- oder Ausräumen von diversen Schränken – kein Wunder, dass man viele Kinder daher in den Küchen wiederfindet, wo Dosen und Schüsseln in sämtlichen Formen auf dem Boden verstreut sind. Doch was kann ich tun, wenn mein Kind einen Unfall hatte?
- Ist es zu einem Unfall gekommen, gilt die wichtigste Regel: Ruhe bewahren.
- Verschaffen Sie sich einen Überblick, wie schwerwiegend die Situation ist.
- Retten Sie das Kind aus akuten Gefahrensituationen!
- Sichern Sie Gefahrenquellen ab – Herd abstellen, Sicherung ausschalten etc.
- Beruhigen Sie das Kind, nehmen Sie es in den Arm, reden Sie mit ihm ruhig.
- Untersuchen Sie das Kind auf Verletzungen. Bewahren Sie auch hier Ruhe und keinen Streß!
- Kontrollieren Sie die Atmung und auch den Puls. Überprüfen Sie, ob die Atemwege frei sind und das Herz schlägt.
- Bei Säuglingen überprüft man den Puls an der Innenseite des Oberarmes oder in der Leiste. Bei größeren Kindern an der Halsseite.
- Rufen Sie in Notfällen immer den Notarzt.
- Ist kein Puls oder Atmung festzustellen wird mit der Mund-Nasen-Beatmung oder Herzmassage begonnen.
Damit Sie in jedem Fall gewappnet sind, ist der Besuch eines „Erste-Hilfe-Kurses“ auf jeden Fall ratsam. Hier werden auch alle nützlichen Informationen zur stabilen Seitenlage und Unfallbekämpfung dargestellt und Gefahrensituationen durchgespielt. Informationen über „Erste-Hilfe-Kurse“ finden Sie im Internet oder befragen hierzu Ihren Arzt.
Telefonnummer bei Unfällen: 112
Giftnotrufzentrale: 01/406 43 43
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