Neugeborenes wird mit Stethoskop untersucht

Die Neugeborenen-Erstuntersuchung

Unmittelbar nach der Entbindung müssen einige organisatorische und medizinische Routinen erledigt werden: die U1, die Neugeborenen – Erstuntersuchung wird durchgeführt und im Krankenhaus erhält das Baby das Namensbändchen, um Verwechselungen zu vermeiden. Die U1, die erste Vorsorgeuntersuchung dauert nur wenige Minuten. Unmittelbar nach der Geburt des Kindes geht es in erster Linie um die Erkennung von lebensbedrohlichen Zuständen und offensichtlichen Schäden, damit gegebenenfalls Soforthilfe – Maßnahmen ergriffen werden können. Haben Sie also keine Angst um Ihr Kleines, wenn Sie es nicht sofort nach der Geburt bekommen – das gesamte Team im Krankenhaus oder in der Klinik ist stets bedacht darauf, dass es Ihrem Neugeborenen gut geht und es liebevoll behandelt wird.

 

Was wird bei der Neugeborenen-Untersuchung gemacht?

Die Hebamme misst die Körperlänge und den Kopfumfang des Babys und wiegt es. Es wird anhand von Reifezeichen beurteilt und geprüft, ob äußerlich sichtbare Fehlbildungen vorliegen. Außerdem werden Herzfunktion, Herztöne und Lungentätigkeit überprüft. Aus der durchtrennten Nabelschnur wird ein wenig Blut entnommen, dessen PH-Wert Aufschluss über Sauerstoffversorgung und somit eine mögliche Stressbelastung des Kleinen während der Geburt gibt. Meist werden routinemäßig die Credé – Augenprophylaxe und die Vitamin K-Prophylaxe vorgenommen. Zum Schluss wird in der Klinik noch von der Hebamme oder vom anwesenden Arzt der Zustand des Neugeborenen anhand des Apgar-Schemas beurteilt.

 

Erstuntersuchung

Apgar-Test

In den 1950er Jahren hat die amerikanische Ärztin Virginia Apgar dieses Schema entwickelt. Ihr Name bietet auch eine Merkhilfe für den Untersuchungsvorgang: Atmung, Puls, Grimassieren (Muskeltätigkeit), Aussehen und Reaktion des Neugeborenen. Dieser Test wird mindestens dreimal durchgeführt, nämlich eine Minute, fünf Minuten und zehn Minuten nach der Entbindung und ist auch ein fester Bestandteil des Mutter – Kind – Passes. Die Beurteilung der kindlichen Vitalität erfolgt nach einem Punktesystem. Für jedes Kriterium gibt es maximal zwei Punkte, sodass zehn Punkte der Gesamthöchstwert sind, den auch fast alle Kinder nach zehn Minuten erreichen.

 

Credé’sche-Augenprophylaxe

In der Regel werden den Kleinen nach der Geburt antibiotische Augentropfen verabreicht. Die so genannte Credé’sche Augenprophylaxe für die Kleinen ist kurz und schmerzlos. Diese Behandlung wird durchgeführt, um einer Infektion vorzubeugen, die durch Erreger der Gonorrhö (Tripper), aber auch durch Chlamydien (bakterielle Erreger) verursacht werden können. Zwar gehört es zur Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung, die Mutter auf Tripper und Chlamydien zu testen, aber es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die schwangere Frau in den Tagen vor der Geburt, unter Umständen auch unbemerkt, infiziert hat. Ist die Mutter infiziert, kann ein Kind sich bei der Geburt anstecken und dies kann wiederum eine Bindehautentzündung hervorrufen. Wird das Kleine bei einer Infektion zu spät behandelt, kann es zu Langzeitschäden kommen.

 

Autor: Redaktion / Katrin

Fotocredit: Halfpoint, wong yu liang /shutterstock.com

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