Die Verzweiflung aller Eltern, mit Kindern im Trotzalter, kann man nur verstehen, wenn man es mal selbst erlebt hat. Nur schwer lässt sich sonst nachvollziehen wie ohnmächtig diese Wut macht, wie hilflos man dem Ganzen gegenübersteht und mit all seinen Erziehungsweisheiten am Ende ist. Da hilft es vielleicht, wenn man sich bewusst macht, dass hinter diesem Zorn kein System steckt, dass die Wut direkt aus dem Bauch kommt und nicht vom Kopf gesteuert wird.
Trotzanfälle lassen sich kaum aufhalten oder verkürzen.
Immer wieder entzücken die Kleinkinder mit ihrer Selbstständigkeit, immer wieder ist man begeistert von ihren Fähigkeiten und neuen Erkenntnissen. Und dann das – aus heiterem Himmel ziehen Wolken auf, verwandelt sich ein eben noch friedlich spielendes Kind in ein unausstehliches Etwas. Geht etwas nicht nach ihrem Kopf, wollen sie diesen aber unbedingt durchsetzen. Sie schmeißen Spielzeug durchs Kinderzimmer, schreien und toben mit hochrotem Kopf herum. Das Wort „nein“ hat bei den Kindern Hochsaison!
Solche Trotzanfälle dauern zumeist nur wenige Minuten, manchmal aber auch eine halbe bis eine ganze Stunde. Für die Eltern ist die Situation nervenaufreibend und schwierig, wissen Sie doch oft nicht, dass ihr Kind sie mit solchen Attacken nicht ärgern oder tyrannisieren will. Die Kleinen haben fast keinen Einfluss auf ihren Trotz, ihnen brennt einfach die Sicherung durch, weil sie noch nicht gelernt haben, negative Gefühle und Spannungen zu ertragen oder auf eine andere Weise abzureagieren.
Die Trotzphase ist eine wichtige Entwicklung Ihres Kindes.
Halten Sie sich immer wieder vor Augen, dass Ihr Kind seine Trotzanfälle nicht unter Kontrolle hat, dass es im Falle eines Anfalls für jedes Argument taub ist und dass sie nichts tun können, um den Anfall zu verhindern oder zu verkürzen. Kinder im Trotzalter brauchen Verständnis und Unterstützung. Die Trotzphase sollte nicht zum Machtkampf zwischen Eltern und Kindern werden, denn bei jedem Kampf gibt es Sieger und Verlierer – hier geht es um einen wichtigen Entwicklungsschritt Ihres Kindes.
Autor: Redaktion / Katrin
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