Es droht Trennung und Scheidung – wie erklärt man dies einem Kind? Und auch: wann erklärt man dies einem Kind? Es mag ja ganz gut sein, es vor vollendete Tatsachen zu stellen. Denn wirklich mitreden kann es bei einer Trennung und Scheidung ohnehin nicht. Denn in aller Regel liegen die Gründe ja nicht beim Kind, sondern bei seinen Eltern.
Natürlich spielt da das Alter des Kindes schon eine Rolle. Im Babyalter ist eben der Partner einfach verschwunden, und solange das Kind noch nicht reden kann, wird es auch nicht fragen. Wenn dazu noch alle Spuren des Partners getilgt werden, werden die Fragen auch erst im höheren Alter kommen. Doch auch dann ist eine Erklärung fällig. Einfach ausweichen oder die Erklärung verweigern, das ist keine Lösung.
Trennung und Scheidung – wie erklärt man dies einem Kind, wenn es schon älter ist?
Es kommt darauf an, wie viel das Kind von Trennung und Scheidung mitbekommt. Oftmals ist es so, dass es sich die Frage „Trennung und Scheidung – wie erklärt man dies einem Kind“ schon selbst beantwortet hat. Doch muss diese Antwort nicht richtig sein. Es ist auch nur eine Antwort auf die Fakten und nicht auf die wirklichen Beweggründe.
Es mag zwar peinlich sein, über derartige Dinge zu reden. Doch verschafft es beiden Seiten Erleichterung, wenn es doch zu einem Gespräch kommt. Früher oder später besteht das Bedürfnis, zu wissen, was war, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Denn wenn eine Ehe scheitert, kann das für das Kind Anlass sein, einer Ehe oder gar einer Beziehung grundsätzlich aus dem Weg zu gehen. Ebenso kann das Kind aber auch in eine Beziehung zu einem eigenen Partner flüchten, wenn es das, was eigentlich zu einer Partnerschaft gehört, bei seinen Eltern nicht findet.
Deshalb ist ein altersgerechtes Erklären von Trennung und Scheidung auch für die Entwicklung des Kindes wichtig. Die Erklärung sollte neutral sein. Wer versucht, den anderen Partner herabzusetzen, könnte damit unglaubwürdig werden. Denn das Kind kann sich durchaus schon eine eigene Meinung bilden, das sollte man nicht unterschätzen.
Kann man die Erklärung anderen überlassen?
Wenn das Kind kein Vertrauen hat, dass es mit seiner Frage nach Trennung und Scheidung ein Elternteil vor den Kopf stößt, stellt es die Frage möglicherweise bei anderen Menschen, etwa den Großeltern. Da kann es sowohl aus Unwissen als auch aus falsch verstandenem Schutz des eigenen Kindes auch falsche Antworten geben.
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