Theorie und Praxis beim Wickeln liegen häufig näher beieinander, als man denken würde. Denn eines ist klar: Versuch macht klug und aus Fehlern kann man am besten lernen. Daher ist es durchaus sinnvoll bereits vor der Geburt eine Windel und eine Puppe zu nehmen und sich im Umgang mit Stoffwindeln und Einwegwindeln zu üben.
- Wie wickel ich mein Kind richtig mit Stoffwindeln?
- Wie wickel ich mein Kind richtig mit Einwegwindeln?
- Was kann ich tun, wenn mein Kind wund ist?
Wie wickel ich mein Kind richtig mit Stoffwindeln?
Damit Sie nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her rennen müssen, sollten Sie vor der eigentlichen Wickelprozedur alle notwendigen Utensilien bereithalten.
Benötigt werden:
- Stoffwindel
- Saugpolster
- Nässeschutz
- Windelverschluss
- Wundschutzcreme oder ähnliche Salben
- feuchte Reinigungstücher
Ziehen Sie nun das Baby aus und öffnen Sie die volle Windel. Achten Sie bei der Reinigung darauf, dass Sie sorgfältig und sauber arbeiten. Hinterlassene Rückstände können sich zu wunden Stellen entwickeln und scheuern außerdem die empfindliche Windelhaut Ihres Kindes.
Nach der Reinigung greifen Sie zu der frischen Windel und falten diese zu einem Dreieck zusammen. Nun legen Sie den Po des Kindes auf das Saugpolster. Der als Saugpolster aufgelegte Windelstreifen bildet den Mittelpunkt auf dem Windeldreieck. Die Dreiecksspitze wird als nächster Schritt zwischen den Beinen auf den Bauch gezogen. Nun werden die beiden äußeren Spitzen über den Bauch zusammengeschlagen und mit einem vorgesehen Windelverschluss befestigt. Ein Nässeschutz in Form von Gummihöschen oder Schafwollhöschen vervollständigt das Bild.
Wie wickel ich mein Kind richtig mit Einwegwindeln?
Benötigt werden:
- Einwegwindel
- Wundschutzcreme oder ähnliche Salben
- feuchte Reinigungstücher
Bis zur Reinigung gleichen sich die Schritte im Vergleich zur Stoffwindelvariante. Nachdem das Kind hinlänglich gesäubert wurde, kommt die Einwegwindel nun ins Spiel. Nehmen Sie diese und falten Sie die Windel auseinander. Legen Sie den Po des Kindes auf die Mitte der Windel und ziehen Sie das Vorderteil zwischen den Beinen auf den Bauch. Entfernen sie nun die Klebestreifen an den Seitenteilen der Windeln an beiden Seiten und legen Sie die Klebestellen auf die Vorderseite.
Eine gut passende Windel sitzt nicht nur fest, sie kneift auch nicht. Greifen Sie daher ruhig vorsichtig zwischen Bauch und Windel, ob ausreichend Platz vorhanden ist. Ziehen Sie auch gern die Schutzfolie zwischen den Beinen vorsichtig nach außen, so dass das Kind keine Druckstellen bekommt.
Was kann ich tun, wenn mein Kind wund ist?
Pickelchen, Ausschlag oder gerötete Haut lassen nur einen Schluss zu: die Babyhaut ist wund. Grund für diese Hautreaktion können erhöhte Feuchtigkeit oder aggressive Bestandteile aus Urin oder Stuhlgang sein. In diesem Fall ist die beste Hilfe: öfters wickeln und immer gut pflegen.
Wichtig für die richtige Pflege: cremen Sie die wunden Stellen immer mit einer speziellen Creme oder Salbe ein. Eine herkömmliche Wundschutzsalbe wird hier nicht weiterhelfen. Gute Arzneien und eine individuelle Beratung erhalten Sie in den Apotheken. Auch Sitzbäder mit Kamillenzusätzen sind für eine schnelle Heilung sinnvoll.
Kleiner Tipp: Windeln scheuern bei wunden Kinderpopos besonders unangenehm. Tun Sie Ihrem Kind einen Gefallen und lassen Sie es nun ohne Windeln auf einer vorgesehen, saugfähigen Wickelunterlage strampeln. Ihr Kind wird dieses Luftbad geniessen und die neugewonnen Freiheit auskosten. Achten Sie jedoch darauf, dass der Raum warm und wohltemperiert ist. Weiterhin ist es sinnvoll, wenn keine Zugluft herrscht. Ihr Kind soll schließlich nicht frieren.
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