Wenn der eigene Schlaf wegen möglichen nächtlichen Auftritten der Kinder immer an einem seidenen Faden hängt, hilft es natürlich auch, selbst möglichst effizient zu schlafen. „Ein Patentrezept für den optimalen Schlaf gibt es aber nicht“, betont Univ.Prof. DDr. Josef Zeitlhofer, Leiter der Ambulanz für Schlafstörungen im AKH Wien. „Dafür gibt es aber eine breite Palette an Möglichkeiten. Was am besten wirkt, ist bei jedem eine individuelle Angelegenheit.“ Wichtig sei bei allen Einschlaf-Hilfen, dass sie Teil eines Rituals werden. Schließlich spielt dabei immer auch der Placebo-Effekt eine Rolle.“ Franz Josef Schützenhofer, Leiter der „Schlafakademie Schützenhofer“, empfiehlt: „Um ein gesundes, natürliches Schlafmuster herzustellen, sollte man den Tag langsam ausklingen lassen. Und man sollte auch auf die richtige Schlaftemperatur achten. Unser Schlaf wird oft gestört, weil uns zu kalt, oder zu warm ist. Stellen Sie die Raumtemperatur in ihrem Schlafzimmer richtig ein und verwenden Sie Bettzeug, das Sie angenehm warm hält und überschüssige Wärme abgeben kann.“ Ganz wichtig ist auch, dass Sie sich beim Zu-Bett-Gehen nicht unter Druck setzen. „Wer um Mitternacht ins Bett geht und sich denkt: Das wird knapp, ich muss um sieben beim Kinderarzt sein, sechs Stunden Schlaf brauch ich und wer weiß, wie oft mich mein kleiner Schatz diesmal weckt, wird wahrscheinlich nicht gut schlafen“, meint Dr. Zeitlhofer. „Schlaf ist kein Leistungssport, sondern eine Zeit, die für Erholung, Entspannung und Regeneration reserviert ist.“ Tipp: Wenn Sie vor dem Einschlafen ihr (noch) friedlich schlummerndes Baby betrachten und sich fragen, wie viel Ruhe Ihnen in dieser Nacht vergönnt sein wird, denken Sie daran: Wenn Ihr Kind eine kleine „Nachteule“ ist, wird es wahrscheinlich sein ganzes Leben lang relativ wenig Schlaf brauchen. Erwachsene mit geringem Schlafbedarf haben den Vorteil, dass ihre Tage länger sind. Und sie werden dann auch leichter damit fertig, wenn sie ein Kind haben, das nur ganz wenig schläft.
Schlafmangel: Die Folgen können extrem sein
Nach einigen Tagen Schlafmangel:
– Extreme Tagesmüdigkeit
– Plötzliches Einschlafen (Gefahr im Verkehr!)
– Konzentrationsstörungen
– Schlechte Jobleistungen
– Verzweiflung
Nach einigen Wochen Schlafmangel:
– Depressionen
– Reizbarkeit, Aggressionen
– Psychische Störungen
– Impotenz
Nach einigen Wochen ohne Tiefschlafphase:
– Lebensgefahr
Nach etwa 50 bis 100 Minuten Schlaf am Stück erreicht man die erste Tiefschlafphase. Pro Nacht sollte man etwa 4 bis 5 Tiefschlafphasen haben. Hat man über mehrere Wochen keine, bzw. zu wenige Tiefschlafphasen, kann das tödlich sein. Als Todesursachen werden dann oft vegetative Regulationsstörungen (Herzinfarkt, etc.) angegeben. Dass Schlafmangel die Todes-Ursache war, bleibt oft im Dunkeln.
Wie viel Schlaf braucht Ihr Kind um nicht an Schlafmangel zu leiden?
Wer möchte, dass sein Kind in der Nacht möglichst durchschläft, muss zuersteinmal wissen, wie viele Stunden Schlaf es braucht. Tipp: Lassen Sie Ihr Baby einpaar Tage lang immer dann schlafen, wann es schlafen will. Notieren Sie die Schlafzeiten.So finden Sie heraus, wie viel Schlaf Ihr Kind benötigt. Wenn Ihr Kind zum Beispiel nur neun Stunden täglich schläft und Sie lassen es vier Stunden am Tagschlafen, dann wird es in der Nacht nicht länger als fünf Stunden benötigen.
Autor: BabyExpress
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