Sprechen lernen – gewaltige Entwicklung bei Kindern

Sprachentwicklung

Sprechen lernen – gewaltige Entwicklung bei Kindern

Wenn ein kleiner Mensch auf die Welt kommt, kann er eigentlich nicht viel mehr als schreien. Sind jedoch drei oder vier Jahre vergangen, beobachtet man eine enorme Veränderung. Das Kind beginnt zu sprechen, versucht nach und nach einzelne Worte zu Sätzen zu verbinden und  teilt interessante Erkenntnisse mit. Auf einem Mal sind „Mamam“ und „Papapap“ nicht mehr aktuell, sondern vielmehr versucht es nun mit seinem eigenen Wortschatz zu kommunizieren – eine gewaltige Entwicklung für die Kleinsten.

  • Was passiert in den Jahren zwischen Baby-sein und Kleinkind?
  • Wann hat der Kehlkopf seine endgültige Position erreicht?
  • Wie entwickelt sich die Sprache bei den Kindern?
  • Wie sieht der nächste Schritt der Sprachentwicklung aus?

Was passiert in den Jahren zwischen Baby-sein und Kleinkind?

Die ersten drei Jahre sind überwältigend. Das Kind entwickelt sich sprachtechnisch sehr komplex und anspruchsvoll. Tatsächlich gibt es auf der ganzen Welt kein weiteres Kommunikationssystem, welches an die menschliche Sprache herantreten könnte. Tiere beispielsweise kennen keine ausgefeilte Grammatik – dies liegt jedoch auch daran, dass die Anatomie äußerst unterschiedlich ist. Der Mensch kann viele unterschiedliche Laute produzieren und formt diese zu Worten. Dass dies so ohne Weiteres möglich ist, liegt am Sitz des Kehlkopfes. Wissenschaftler bestätigen, dass die Möglichkeiten der Schallerzeugung hier maßgeblich sind. Deshalb können Säuglinge auch nicht von Anfang an reden.

Wann hat der Kehlkopf seine endgültige Position erreicht?

Im Laufe der ersten Lebensmonate wandert der Kehlkopf weiter nach unten. So entsteht allmählich der Resonanzraum im Mund und Rachen, welcher die Bildung von vielen verschiedenen Tönen erst möglich macht. Dass die Kehlkopfwanderung beginnt, stellen wir daran fest, dass die Babys mit den Sprachübungen beginnen: schmatzen, gurren, lallen gehören schon mal dazu und lassen Raum für die ersten abwechselnden Wortbildungen. Bis zum sechsten Lebensmonat sprechen alle Babys weltweit eine gleiche Sprache. Danach entscheiden sich die Babys für das Lautsystem der Sprache, welche um sie herum gesprochen wird. Hierbei ist es egal, ob es sich um afrikanische Klicklaute oder ein kehliges Arabisch handelt.

 

Sprechen lernen - gewaltige Entwicklung bei Kindern

Wie entwickelt sich die Sprache bei den Kindern?

Wissenschaftler und Experten sind sich sicher, dass kleine Babys und Kleinkinder in erster Linie durch Nachahmung lernen. Da die meisten Kinder sich in einer Umgebung befinden, in der die Menschen äußerst redefreudig sind, ist dies also kein Wunder. Das Reden muss also wichtig sein, also probieren die kleinen Menschen sich den großen Vorbildern gleich zu tun. Sie nehmen ein Wort in den Mund, jonglieren damit hin und her, entwerfen dabei die lustigsten Töne und geben so das Erlernte wider.

Interessant: die Kinder erlernen die Sprache nicht mit dem Reden – sondern schon lange vor der Geburt. Viel wichtiger ist also das Hören. Ab der 27. Schwangerschaftswoche kann der Fötus im Mutterleib den Sprachschall von außen wahrnehmen.

Wie sieht der nächste Schritt der Sprachentwicklung aus?

Sind die Lautverbindungen in Formen gerückt, beginnt sich im Kopf des Kindes ein neues Muster: das Kind erlernt, dass Worte eine Bedeutung haben, etwas beschreiben oder darstellen. Am Anfang der Benennphase wird eine ganze Bandbreite von Dingen in eine Sparte gesteckt. So kann ein Auto auch ein Trecker sein, oder ein fremder Mann ist plötzlich der Papa. Doch je öfter sie die abwechselnden, vielfältigen Worte hören, desto schneller lernen sie auch die Unterschiede. Danach wird es jedoch schwieriger: aus den Worten sollen auch noch Sätze gebildet werden und hier wird es nun kompliziert. Die Gestaltung der Worte, die einen Satz bilden, fällt in der ersten Zeit vielen Kindern schwer. Es ist in der Tat auch nicht einfach einen Satz sinngemäß mit einem Subjekt und einen Hilfsverb in richtiger Reihenfolge zu verbinden. Und dennoch fanden Sprachforscher heraus, dass Kindern der Grammatikerwerb quasi in die Wiege gelegt wird.

Viel wichtiger ist jedoch, dass Kindern das Sprechen lernen leichter fällt, wenn Eltern sich viel mit ihren Sprösslingen beschäftigen, ihnen alle möglichen Dinge erklären und es somit schaffen, die Welt für die Kinder leichter verständlich zu machen. In jedem Kind steckt der Drang sich mit anderen zu unterhalten und sich mitzuteilen. Durch Fehler und Korrekturen erlernt jedes Kind die richtige Grammatik und wird schon bald zu einem unaufhörlichen Sprecher werden.

Fotocredit: fotosparrow, Volodymyr Tverdokhlib /Shutterstock.com

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