Berufliche Selbstständigkeit und Familie – lässt sich dies vereinbaren? Das ist so wie mit jedem anderen Beruf auch, vielleicht aber sogar etwas einfacher. Zunächst: wer ist selbstständig, Vater, Mutter oder beide? Und: wo sind sie tätig – zu Hause oder in eigenen Geschäftsräumen?
Selbstständigkeit – die größere Freiheit?
Berufliche Selbstständigkeit kann, muss aber nicht eine größere Freiheit bedeuten. Selbstständigkeit und Familie können ebenso funktionieren wie Job und Familie. Oder auch nicht – doch das weiß man eigentlich schon weit vor der Geburt. Dann gibt es durchaus Möglichkeiten, durch kleine oder größere Veränderungen Selbstständigkeit und Familie doch besser in Einklang zu bringen.
Das größte Hindernis dürfte die bei Selbstständigen übliche längere Arbeitszeit sein. Aber vielleicht kann man ja einmal einige Zeit etwas kürzertreten? Oder, wenn beide Eltern im eigenen Unternehmen arbeiten, lässt sich vielleicht doch eine Ersatzkraft einstellen, die es einem Elternteil wenigstens vorübergehend ermöglicht, sich mehr um das Kind zu kümmern.
Es kommt zwar auf die Art der Selbstständigkeit an. Doch hat ein Selbstständiger etwas mehr Freiheit bei seiner Terminplanung. Das kann durchaus ein Pluspunkt sein. Man kann bestimmte Tätigkeiten in Zeiten verlegen, wo das Baby noch schläft, und wenn man frei in der Zeiteinteilung ist, gibt es auch später im Kindergarten- und Schulalter keine Schwierigkeiten, Selbstständigkeit und Familie unter einen Hut zu bringen.
Selbstständig im eigenen Haus
Bei der Selbstständigkeit, die man in den eigenen vier Wänden ausübt, kann es aber auch Nachteile geben. Baby schreit – und das unter Umständen so deutlich, dass das auch in einem etwas entfernten Arbeitszimmer deutlich zu hören ist. Das nervt, und schon wieder wird man bei einer wichtigen Arbeit unterbrochen, die eigentlich keine Unterbrechung duldet. Oder das Kind ist krank und braucht Betreuung oder auch einfach Nähe – und auch da muss dann die Arbeit zurückstehen. Das kann die Selbstständigkeit durchaus in Gefahr bringen.
Wer für seinen Job als Selbstständiger, Ruhe braucht und in den eigenen vier Wänden arbeitet, sollte sich schon rechtzeitig vor der Geburt des Kindes Gedanken machen, ob sich dies vereinbaren lässt. Eventuell wird die Wohnung jetzt doch etwas zu eng, und man kann sich auf dem Speicher oder im Keller einen Arbeitsraum einrichten? Oder es lässt sich eine andere Wohnung im gleichen Block dazu mieten? Wer sich nicht scheut, kann auch ein weiter entferntes Domizil in Betracht ziehen.
Man muss Prioritäten setzen. Wenn das Kind den Vorrang genießen soll, muss man im Beruf kürzertreten, und wenn der Beruf nicht leiden darf, muss man Vorkehrungen treffen.
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