Die meisten Neugeborenen entwickeln durch die natürlichen Umstellungsprozesse nach der Geburt eine Gelbsucht. Sie entsteht durch Einlagerung des Gallenfarbstoffes (Bilirubin) in die Haut. Die Ausscheidung von Bilirubin erfolgt über den Darm zusammen mit dem Mekonium. Wenn ein Baby ab dem ersten Lebenstag häufig und bei den ersten Hungerzeichen angelegt wird, so wird dadurch seine Verdauung und auch die Mekonium- und Bilirubinausscheidung angeregt. Dies vermindert automatisch die Gelbsucht.
Was kann man gegen Gelbsucht beim Baby tun?
Auch das Baby am Fenster schlafen zu lassen (Tageslicht), ist eine gute Möglichkeit um das in der Haut eingelagerte Bilirubin abzubauen. Sehr gelbe Babys schlafen zumeist mehr und sind auch schwieriger zu stillen. Deshalb ist es besonders wichtig, ein gelbes Baby über eine gewisse Zeit häufig (alle zwei Stunden) zu wecken und anzulegen. Ein Baby das zusätzlich zum Abbau des Bilirubins unter einer UV-Lampe liegen muss, sollte trotzdem unbedingt weiter gestillt werden. Alternativ kann es ausgedrückte bzw. abgepumpte Muttermilch (Kolostrum), möglichst mit einem Löffel oder Becher, erhalten. Die Gabe von Tee oder anderer Flüssigkeit neben der Muttermilch fördert die Ausscheidung von Bilirubin nicht.
Mekonium ist ein Fachbegriff für das deutsche Wort ‚Kindspech’. Dies ist der erste, schwarz-grüne und klebrige Stuhlgang eines Neugeborenen. Er besteht aus Rückständen von Fruchtwasser, verschluckten Haaren, Gallenflüssigkeit und Schleim. Wird ein Baby gleich nach der Geburt gestillt und weiterhin häufig angelegt, beschleunigt sich dadurch die Ausscheidung des Mekoniums und damit das Abklingen der Neugeborenengelbsucht.
ICH WEISS JETZT WIE! Paul und seine Frage an Hausgeburtshebamme Maja
Auch Kinder können das Mekonium in der Windel eines Babys sehen und sicherlich wundern sich manche über die dunkle Farbe.
Paul (7) möchte wissen:
„Maja, warum macht unser Baby ganz schwarzes Kaka?“
Hausgeburtshebamme Maja meint:
„Dieser erste Stuhlgang eines Neugeborenen heißt ‚Mekonium‘. Später wird sich Babys
Stuhlgang durch die Muttermilch verändern. Er sieht dann hellgelb aus, ist ganz weich
und riecht gut!“
Autor: edition riedenburg
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