Schreikinder - mögliche Ursachen

Schreikinder – mögliche Ursachen

Das Schreien eines Säuglings lässt keinen Erwachsenen unberührt. Noch weniger können sich Eltern dem Schreien ihres Kindes entziehen. Das Schreien ist die deutliche Aufforderung: „Schau nach mir, und steh mir bei“! Unmittelbar gefolgt von diesem Schreien spüren die Eltern den Impuls, genau dies zu tun. Diese, auf Schutz und Beistand abzielende Reaktion ist quasi von Natur aus den Menschen mitgegeben, um sich bestmöglich um den Nachwuchs zu kümmern.

 

Dieses Schutz- und Beistandverhalten ist zum einen eine große Hilfe. Das Baby macht sich deutlich bemerkbar, wenn es etwas braucht. Andererseits ist dieses Schreien jedoch eine große Belastung, denn Kinder schreien oft anhaltend und aus manchmal kaum ersichtlichen Gründen. Schreien kann körperliche Bedürfnisse, wie Hunger, Müdigkeit, nasse Windeln oder Schmerzen signalisieren, aber auch soziale Bedürfnisse wie Einsamkeit, körperliche Nähe oder Lust auf Beschäftigung. Mit der Zeit lernen die Eltern die Schreie ihres Schatzes zu deuten und entsprechend darauf zu reagieren.

 

Manche Kinder haben richtige Schreizustände

Jedoch schreien Säuglinge auch noch anders. In den ersten drei Monaten schreien viele Kinder ohne dass es den Eltern gelingt ein entsprechendes Bedürfnis zu erkennen. Und dieses Schreien unterscheidet sich deutlich von dem oben beschriebenen funktionellen Schreien. Es handelt sich um richtige Schreizustände, die in der Regel ein bis mehrere Stunden andauern und meistens nachts auftreten. Die Ursache hierfür wird häufig in den Dreimonatskoliken gesehen.

 

Schreikinder - mögliche Ursachen

Der Begriff Dreimonatskoliken beschreibt keine konkrete Erkrankung, sondern einen Zustand. Die Babys entwickeln sich gut, leiden aber häufig unter Schreiattacken. Es beginnt in den ersten Lebenswochen und endet im Alter von 3 bis 5 Monaten. Dies betrifft 10 bis 20 Prozent aller Babys, welche im Durchschnitt mind. drei Tage die Woche bis zu drei Stunden pro Tag schreien.

 

Die Ursachen dafür sind nicht genau geklärt, jedoch nimmt man an, dass eine nicht vollständig funktionierende Motorik des Magen-Darm-Traktes eine der Ursachen sein könnte. Die Kleinen können ihre Nahrung nicht vollständig verdauen, so kommt es in weiterer Folge zu Blähungen und Schmerzen. Andere Erklärungsansätze besagen wiederum, dass das Baby beim Schreien zu viel Luft schluckt und sich dann der Bauch bläht. Wiederum neue Ansätze sind, dass die Säuglinge mit diesem Schreien die wiederkehrenden Erinnerungen an die Geburtserlebnisse verarbeiten müssen.

 

Leider gibt es auch bis heute noch kein Patentrezept, wie man am besten vorgehen soll, um die Bedürfnisse des Kindes zu „stillen“. Stehen Sie Ihrem Baby in so einer Notsituation bei, halten Sie Ihr Baby im Arm, zeigen Sie ihm, dass Sie körperlich und emotional da sind und akzeptieren Sie, dass Sie in diesem Moment nichts tun können um Ihr Kind zu beruhigen. Bringen Sie den Gefühlsausbrüchen Wertschätzung entgegen, und bitten Sie Ihren Partner um Ablöse, wenn Sie Ihre Haltung nicht mehr aufrecht erhalten können.

 

Autor: Redaktion / Katrin

Fotocredit: Halfpoint, INFO4YOU-studio /Shutterstock.com

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