Der Saugreflex gehört zu den physiologischen Neugeborenen-Reflexen und wird durch Berühren der Lippen und der Zungenspitze ausgelöst- das Baby „schnappt“ zu und fängt an zu nuckeln. Er ist eine unbedingte, das heißt angeborene, koordinierte Reflexbewegung, die bei Säuglingen bis zum Ende des ersten Lebensjahres nachgewiesen werden kann, dann jedoch verlernt wird. In den meisten Fällen bildet er sich sogar schon nach dem sechsten Monat zurück.
Zeitgerechtes Verschwinden des Saugreflexes bedeutet altersgemäße Entwicklung
Dieser Reflex gehört auch zur Gruppe der Primitivreflexe, welche bei gesunden Säuglingen als Normalbefund vorkommen (Neugeborenenreflexe, Säuglingsreflexe), ihr zeitgerechtes Verschwinden wird als Zeichen für die Ausreifung des zentralen Nervensystems und damit für eine altersgemäße neurologische Entwicklung gewertet. Können sie nicht ausgelöst werden (auch als „Saugschwäche“ bezeichnet) oder bleiben sie bestehen, besteht der Verdacht auf eine frühkindliche Hirnschädigung. Bei schweren Hirnschädigungen können sie in jedem Alter erneut auftreten.
Neugeborenenreflexe schon im Mutterleib vorhanden
Er ist bereits im Mutterleib entwickelt und notwendig für eine gesunde Entwicklung des Babys. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Fötus bereits in der ersten Schwangerschaftshälfte am Daumen nuckeln kann. Ca. 30 Minuten nach der Geburt ist der Saugreflex am stärksten ausgeprägt. Aus diesem Grund wird empfohlen, das Baby direkt nach der Geburt erstmals an die Brust zu legen, um diesen Reflex zu festigen.
Autor: Redaktion / Katrin
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