Fiebermessen beim Baby ist für viele Eltern ein schwieriges Unterfangen. Zum einen weiß man nicht, welche Methode die richtige ist, zum anderen hat man vielleicht Angst, das Kind zu verletzen. Grundsätzlich spricht man erst ab einer Temperatur von 38, 5 Grad von wirklichem Fieber. Da kleine Kinder ihre Körpertemperatur noch nicht vollständig regulieren können, geschieht es bei Säuglingen sehr häufig, dass sie sich warm oder heiß anfühlen, nicht selten werden diese Anzeichen auch von starkem Schwitzen begleitet.
Wie kann man beim Baby am einfachsten Fieber messen?
Viele Ärzte raten, die ersten drei Monate bei einem Baby das Fieber rektal zu messen, da so besonders genaue Ergebnisse erzielt werden können. Legen Sie dazu das Baby am besten auf den Rücken und halten Sie seine Beine in die Luft. Wenn es seine Darmmuskulatur anspannt, legen Sie es bäuchlings auf den Schoß. Um das Einführen zu erleichtern, sollten Sie das Thermometer zudem vorher mit Vaseline oder Babycreme einschmieren. Bei batteriebetriebenen Modellen sollten Sie die Funktionstüchtigkeit erst an Ihnen testen. Nur so können exakte Ergebnisse garantiert werden.
Fiebermessen beim Baby – aber wie und wo?
Um bei Ihrem Baby Fiebermessen zu können, gibt es viele unterschiedliche Methoden. Sie sollten selbst entscheiden, bei welcher Vorgehensweise Sie sich am sichersten fühlen. Hier präsentieren wir Ihnen die gängigsten Methoden:
- Messung am Ohr: Besonders empfehlenswert bei der Ohr-Variante sind Infrarot-Thermometer, die Ihnen sehr schnell Auskunft über den Zustand Ihres Kindes liefern. Mittels einer digitalen Anzeige können Sie meist schon nach wenigen Sekunden die Temperatur des Babys ablesen. Wenden Sie diese Methode allerdings nur dann an, wenn Ihr Baby bereits älter als drei Monate ist.
- Fiebermessen im Mund: Diese Methode sollen Sie erst bei etwas größeren Kindern anwenden, zwar ist sie prinzipiell auch bei einem Baby durchführbar, meist wehren sich die Kleinen aber vehement gegen den Thermometer im Mund.
- Elektronische Thermometer für den After: Dazu müssen Sie das Kleinkind zur Seite drehen, am besten legen Sie es mit dem Bauch eng an Ihren Körper heran. Dann führen Sie den Thermometer zum Fiebermessen beim Baby vorsichtig ein, mit einer kleinen Menge Vaseline kann man den Vorgang erleichtern.
- Diese Thermometer eignen sich nicht besonders gut: Streifenthermometer, die man dem Kind auf die Stirn legt, sind nicht sehr aussagekräftig – daher sollte man eher darauf verzichten. Des Weiteren bieten sich auch Glasthermometer zum Fiebermessen beim Baby nicht gut an. Sie sind schlichtweg gefährlich. Die Messung unter der Achsel gestaltet sich bei Säuglingen ebenfalls sehr schwierig, weshalb davon abzuraten ist.
Ist ein Arzt notwendig?
Wie schon erwähnt, handelt es sich nicht immer sofort um wirkliches Fieber, wenn das Baby sich einmal etwas wärmer anfühlt als sonst. Ist das Kind nicht krank, sollten die Symptome nach wenigen Stunden auch wieder verschwinden. Wenn das nicht der Fall ist, sind Sie gewiss gut beraten, wenn Sie während des ersten Lebensjahres immer zum Arzt fahren, um auf Nummer sicher zu gehen. Auch bei erhöhter Temperatur, die nach 24 Stunden noch immer da ist, sollten Sie einen Experten befragen. Außerdem muss man stets darauf achten, ob das Baby normal isst und trinkt, oder ob das Fieber von Schnupfen, Durchfall, Husten oder Erbrechen begleitet wird.
Das Fiebermessen beim Baby ist sehr wichtig – je jünger das Kind, umso vorsichtiger müssen Sie sein. Nehmen Sie die Anzeichen wahr, dann können Sie Ihrem Baby auch schnell helfen.
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