Ihr Baby hat, wenn es auf die Welt kommt eine beträchtliche Anzahl an Reflexen, die meistens seinem Selbstschutz dienen und bei einem entsprechenden Reiz instinktiv ausgeführt werden. All diese Reflexe haben Ihre Wurzeln im Beginn der menschlichen Evolutionsgeschichte. Sie sichern das Überleben, ermöglichen die Nahrungsaufnahme und Atmung, oder sie sind Voraussetzung für das Erlernen späterer Fähigkeiten. Diese Reize behält Ihr Kleines so lange inne, bis es lernt, seine Muskeln zu kontrollieren – dann verlieren sich diese Reflexbewegungen allmählich.
Die wichtigsten Reflexe vom Neugeborenen:
Der Saugreflex
Dieser Reflex ist bereits im Mutterleib entwickelt und notwendig für eine gesunde Entwicklung Ihres Babys. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Fötus bereits in der ersten Schwangerschaftshälfte am Daumen nuckeln kann. Ausgelöst wird dieser Reflex durch Berührungen des Gaumens – das Baby „schnappt“ zu und fängt an zu nuckeln. Etwa 30 Minuten, nachdem Ihr Baby auf die Welt gekommen ist, ist der Saugreflex am stärksten ausgeprägt. Das ist auch der Grund, warum immer empfohlen wird, das Kleine direkt nach der Geburt an die Brust zu legen, denn später sind die Babys oft erschöpft und müde, sodass das Stillen erschwert ist. Etwa nach dem 6. Monat bildet sich der Saugreflex zurück.
Der Greifreflex
Es ist bekannt, dass bis zu einem Alter von 3 Monaten vom Baby automatisch alles mit den kleinen Fingerchen umschlossen wird, womit seine kleinen Handflächen in Berührung kommen. Dabei können sie sogar so fest zugreifen, dass sie ihr eigenes Körpergewicht halten können. Ein ähnlicher Reflex wird übrigens ausgelöst, wenn man die Fußsohlen streichelt. Der Fuß krümmt sich nach innen, also wolle das Kleine damit etwas umklammern.
Der Schluckreflex
Neben dem Saugreflex wird Ihr Baby auch mit einem ausgeprägten Schluckreflex geboren, da sie bereits im Mutterleib Flüssigkeit zu schlucken gelernt haben. Das ist wichtig, damit sie gleich nach der Geburt trinken können. Damit verbunden verfügen Babys auch über einen stark ausgeprägten Würgereflex, welcher verhindert, dass sie sich nicht verschlucken und somit ersticken können.
Der Moro-Reflex
Dies ist ein Schreck-Reflex, der die unwillkürlichen Reaktionen von Neugeborenen bezeichnet, wenn diese mit lauten Geräuschen konfrontiert werden oder auch das Gefühl haben, zu fallen. Sie strecken Arme und Beine aus und krümmen den Rücken, also wollen sie sich an etwas fest halten. Dann „rollen“ sie sich ein und ballen die Händchen zu Fäusten.
Der Rückgratreflex
Der Rückgratreflex ist zu beobachten, wenn man mit dem Finger an einer Seite der Wirbelsäule entlang streicht. Das Baby windet sich in Richtung des Reizes. Vermutlich ist dieser Reflex notwendig, damit das Baby sich bei der Geburt hin- und herkrümmt und sich vorwärts bewegt.
Andere Reflexe
Auch eine beachtliche Anzahl anderer Reflexe, wie beispielsweise Schwimmen, Gähnen (zur Sauerstoffaufnahme), Husten und Niesen (Hals und Nase werden gereinigt), und einige Primitivreflexe, wie das Heben des Köpfchens und „zur Seite Drehen“ wenn es auf den Bauch gelegt wird, damit es nicht erstickt, kann Ihr Kleines bereits, wenn es zur Welt kommt. Sie können also sehen: Nicht umsonst heißt es „Wunderwerk Mensch“.
Autor: Redaktion / Katrin
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