Finger zeigen auf kleines Mädchen

Wie Sie Mobbing in der Volksschule erkennen können

Jedes zehnte Kind bzw. jeder zehnte Jugendliche in österreichischen Schulen ist Opfer von Mobbing. Oft beginnt Mobbing schon in der Volksschule. Welche Anzeichen Sie wahrnehmen sollten und was Sie tun können, wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind ein Mobbing-Opfer ist. Wir haben die Tipps

Was ist Mobbing überhaupt?

Mobbing ist überaus schadhaftes, anti-soziales Verhalten mit lang anhaltenden und weit reichenden negativen Folgen. Es handelt sich um eine Form von aggressivem Verhalten, das von einer einzelnen Person oder ganzen Gruppe über einen längeren Zeitraum ausgeführt wird. Ziel ist es, ein oder mehrere schwächere Opfer absichtlich zu schädigen oder zu verletzen.

Wie kann man Mobbing erkennen?

Anzeichen für Mobbing, gibt es viele. Einige Kinder ziehen sich stark zurück, andere werden depressiv. Viele wollen auch nicht mehr von der Schule erzählen. Treten Konzentrationsmängel, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen oder chronische Krankheiten auf, so ist das Mobbing meistens schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Bei jedem Kind sind diese Anzeichen unterschiedlich und man kann sie auch immer anders interpretieren. Wichtig ist: Es muss nicht unbedingt Mobbing der Grund für psychosomatische Reaktionen sein, sondern sie können auch auf andere Probleme zurückgehen. Ein Anzeichen für Mobbing ist allerdings bei jedem Kind gleich: Angst vor der Schule.

Damit Sie Ihrem Kind überhaupt helfen können, ist es sehr wichtig, den Mobbing-Prozess rechtzeitig zu erkennen. Sprechen Sie daher mit Ihrem Kind!

 

Mobbing in der Volksschule

Was können Sie gegen Mobbing tun?

In jedem Fall heißt es handeln. Doch bevor Sie wutentbrannt die Schuldirektion kontaktieren, atmen Sie tief durch. Eine dramatische Reaktion wird die Situation Ihres Kindes nicht besser machen. Es lohnt sich daher einen kühlen Kopf zu bewahren.

Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte gemobbt werden, erfassen Sie die Situation möglichst objektiv. Fragen Sie geduldig nach und zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie bereit sind, zuzuhören. Sie können zum Beispiel das Thema Mobbing direkt ansprechen. Sie können sich auch behutsam mit Fragen an das Thema herantasten. Folgende Fragen können helfen, ein gutes Gesamtbild der Situation zu erhalten.

  • Mit wem verstehst du dich in der Schule gut?
  • Mit wem bist du eher nicht befreundet? B
  • Bilden sich in eurer Klasse Gruppen?
  • Zu welcher Gruppe gehörst du?
  • Gibt es Aussenseiter?
  • Wie siehst du diese Kinder?
  • Gibt es manchmal Streitereien in der Schule? Sind dies immer dieselben Kinder? Erzähl mal.
  • Was machen die anderen Kinder wenn es Konflikte gibt? Wie verhälst du dich dann?
  • Was machst du in den Pausen?
  • Bist du auf dem Schulweg mit anderen Kindern zusammen oder eher allein?

Möchte Ihr Kind nicht viel erzählen oder weicht es Ihren Fragen lieber aus, sind dies schon Alarmzeichen, die Sie nicht ignorieren sollten.

Bekommen Sie aus Ihrem Kind auch nach Wochen noch eine Informationen lohnt sich ein Gespräch mit dem Lehrer. Dabei sollte es sich lediglich um ein informatives Gespräch handeln, in dem Sie Ihre Bedenken vorsichtig anbringen. Sie sollten weder Lehrer noch Schüler irgendwelcher Verdächtigungen beschuldigen. Wichtig ist sich vor Augen zu führen, dass alle an einem harmonischen Miteinander interessiert sind.

Überlegen sie sich im Voraus, was Sie sich vom Lehrer Ihres Kindes oder von der Schule erwarten: Möchten Sie lediglich Ihre Beobachtungen überprüfen und weitere Informationen einholen? Wünschen Sie sich Tipps von der Lehrkraft? Oft hilft schon die Perspektive des Lehrers um Dinge klarer zu sehen. Teilt dieser Ihre Ansichten, können Sie gemeinsam Schritte planen um das Mobbing zu einem Ende zu bringen.

 

Autor: Redaktion/Kerstin

Fotocredit: Nikolai Moiseenko, Pressmaster /shutterstock.com

 

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