Alle Kinder lernen durch Nachahmung – dies gilt für die meisten Lebenslagen und somit auch für das Sprechen lernen. Um für diesen Entwicklungsschritt gute Voraussetzungen zu legen, sind mitunter auch die Eltern gefragt. Erwachsene sind für Kinder in vielerlei Hinsicht Vorbilder und folglich auch für das Sprechen lernen mitverantwortlich. Aus anfänglichen Babylauten werden im Laufe des zweiten Lebensjahres die ersten Worte und bis zum dritten Lebensjahr schließlich die ersten Sätze. Ein Fortschritt, welcher für die Eltern als auch für die Kinder einen großen Meilenstein bedeutet.
- Wie kann ich das Sprechen lernen bei meinem Kind fördern?
- Wie kann ich die Sprachentwicklung meines Kindes ausbauen?
- Wie kann ich meinem Kind die Aussprache erleichtern?
Wie kann ich das Sprechen lernen bei meinem Kind fördern?
Ganz einfach: reden Sie mit Ihrem Kind und das am besten so oft es geht. Sprechen Sie mit dem Kind in einfachen Sätzen und mit normalen Worten. Verwenden Sie keine Babysprache mit Verwendung mit „atta atta!“ oder „lulu!“ um vielleicht bestimmte Situationen zu kommentieren. Wenn Sie möchten, dass Ihr Kind das Sprechen normal erlernt, sollten Sie ganz vernünftig mit ihm reden, ebenso wie Sie möchten, dass man mit Ihnen sachlich spricht. Erklären Sie dem Kind schon früh, was Sie machen, warum Sie das Bad putzen oder wohin Sie mit ihm gehen. Anfangs wird das Kind natürlich nicht verstehen, was Sie von ihm wollen, aber es wird an Ihren Lippen hängen und die Bewegungen des Mundes studieren. Wenn Sie mit Ihrem Kind auf dieser Ebene kommunizieren, wird es verstehen, dass Sie mit ihm reden und es ernst nehmen.
Wie kann ich die Sprachentwicklung meines Kindes ausbauen?
Meist liegen Behinderungen im Sprachverhalten an mangelnder Kommunikation und fehlenden Sprachkontakten. Diese Blockaden entstehen häufig, wenn man Kindern mit Tierlauten oder Babysprache entgegen tritt. Erfährt das Kind keine anderen Begriffe oder gar vollständigen Namen von beispielsweisen Tieren (schließlich ist ein Hund kein „wau-wau“ und ein Vogel kein „piep-piep“) wird es die richtigen Bezeichnungen auch nicht erlernen können. Sprechen Erwachsene jedoch in Gegenwart der Kinder in derselben Art und Weise, wie sie sich mit anderen Erwachsenen unterhalten, so erhält das Kind eine Vielzahl von Möglichkeiten, um alle Facetten der Muttersprache aufnehmen zu können. Durch das Zuhören erlernt es die einzelnen Worte, es versucht diese umzusetzen und auszusprechen.
Wie kann ich meinem Kind die Aussprache erleichtern?
Das Sprechen zu erlernen bedarf in der Regel keiner zusätzlichen Übung oder ständigen Kontrolle, da alle Kinder meist munter im Alltag drauf losplappern und eben durch das Sprechen auch lernen. Hier kommen manches Mal lustige Wortfehler oder Wortverdreher zustande, welche jedoch bei jedem Kind normal sind.
Kleiner Tipp: Weisen Sie Ihr Kind bei falsch ausgesprochenen Worte niemals zurecht oder sagen Sie keinesfalls Sätze wie beispielsweise „Nein, dass hast du jetzt aber falsch ausgesprochen!“. Versuchen Sie stattdessen den Satz zu wiederholen und hier den Fehler leicht betont zu korrigieren. Das Kind wird hierdurch schneller und leichter dazulernen.
Sind Sie jedoch genervt und möchten das Kind ständig verbessern, so wird sich mit der Zeit herauskristallisieren, dass der Sprachfluss Ihres Kindes mit Hemmungen verbunden ist. Es wird die Lust am Lernen verlieren und vielleicht auch lernen, Ihnen ins Wort zu fallen, wenn Sie es ständig beim Sprechen unterbrechen.
Oftmals fällt es Kindern ebenso schwer ihre Gedanken in Worte zu fassen. Zeigen Sie hier eine Menge Liebe und Geduld und versuchen Sie ihm die Worte und den Satz zu erleichtern. Zusammen sprechen lernen wird somit viel leichter für Ihr Kind werden und es wird sich ebenso verstanden fühlen. Spätestens in der Pubertät werden Sprachverdreher und neue Wortkreationen verschwunden sein und Sie alle werden die Kindersprachphase belächeln können. Bis dahin ebnen Sie den Weg Ihres Kindes für einen Start in eine wortverständigere Welt.
Fazit
- Kinder lernen durch Nachahmung – verbringen Sie daher viel Zeit mit Ihrem Kind und reden Sie viel mit ihm.
- Verwenden Sie keine Babysprache, sondern nennen Sie die Dinge beim Namen.
- Reden Sie mit Ihrem Kind in einfachen und normalen Sätzen.
- Weisen Sie das Kind bei falschem Satzbau oder Wortfehlern nicht zurecht, sondern korrigieren Sie Wortfehler mit Spiel und Verstand.
- Reime und Verse tragen oftmals zu gutem Verständnis bei Kindern bei.
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