Masernparty oder Impfung gegen Masern, Masernvirus

Warum Masern so gefährlich sind

Die meldepflichtige Infektionskrankheit Masern wird durch das Masernvirus ausgelöst. Es handelt sich dabei um eine hochansteckende, in einigen Fällen mit lebensbedrohlichen Komplikationen einhergehende Erkrankung, die hauptsächlich Kinder betrifft. Das Virus verursacht dabei eine signifikante Schwächung des Allgemeinzustandes, begleitet von Fieber und dem für die Masernerkrankung charakteristischen Hautausschlag (Masern-Exanthem). Weiters können Komplikationen wie eine Entzündung des Hirns und der Lunge auftreten. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 8 – 10 Tage.

Symptome

Der Krankheitsverlauf der Masern kann grob in zwei Phasen eingeteilt werden: das sogenannte Prodromalstadium und das Exanthemstadium.
Das Prodromalstadium wird von einer Entzündung der Schleimhäute der oberen Atemwege, zum Teil von einer Bronchitis, sowie Halsschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen und hohem Fieber begleitet.
Nach etwa zwei Wochen geht die Erkrankung dann in das Exanthemstadium über, mit dem für dieses Stadium typischen, auf dem ganzen Körper auftretenden Hautausschlag (Exanthem). Zusätzlich können die Lymphknoten geschwollen und – wie bereits im Prodromalstadium – von Fieber begleitet sein. Verläuft die Erkrankung unkompliziert, erfolgt eine rasche Genesung mit lebenslanger Immunität gegen diese Erkrankung.
Bei etwa einem Drittel der erkrankten Kinder können weitere Begleitsymptome wie Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und Durchfall auftreten.
Es können jedoch auch Komplikationen auftreten, wie beispielsweise eine Masernpneumonie, bei der eine Lungenentzündung mit einer Entzündung der kleinen Bronchien auftritt.
Eine weitere Komplikation stellt die Meningoenzephalitis dar, einer Entzündung der Hirnhäute und des Hirns, die mit Fieber und Kopfschmerzen bis hin zu Koma und epileptischen Anfällen einhergeht.
Besteht bei einem Kind eine angeborene oder erworbene Immunschwäche, kann dies in wenigen Fällen zu einer speziellen Form der Gehirnentzündung führen, die sich in der Regel innerhalb eines Jahres nach der Masernerkrankung zeigt und mit Krampfanfällen und schließlich dem Tod einhergeht.
In manchen Fällen kann es zum Auftreten eines sogenannten Masernkrupps kommen, einer durch eine Kehlkopfentzündung verursachten Komplikation im Rahmen der Masernerkrankung, die von Atemnot und Heiserkeit begleitet wird.
Zu bedenken ist, dass eine Masernerkrankung das Immunsystem über Jahre hinweg schwächen kann.
Die Masernerkrankung ist in Österreich meldepflichtig.

 

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Impfung

Die wirksamste Maßnahme gegen Masern ist die Masernimpfung, die als Einzelimpfung und alternativ dazu auch als Teil der MMR-Impfung (Masern-Mumps-Röteln) verabreicht werden kann.
Es handelt sich dabei um einen Lebendimpfstoff, das heißt, dass eine geringe Menge lebender, vermehrungsfähiger, aber abgeschwächter Erreger, die die Erkrankung bei funktionierendem Immunsystem nicht mehr auslösen können, über die Impfung verabreicht werden.
Nicht geimpft werden können Kinder, die unter einem akuten Infekt leiden oder aus anderen Gründen ein geschwächtes Immunsystem haben. Ebenso besteht eine Kontraindikation bei schwangeren und HIV-infizierten Personen.
Die Masernimpfung erfolgt in Österreich in der Regel bei Babys ab dem vollendeten 9. Lebensmonat in Form der zweiteiligen MMR-Impfung, wobei zwischen den beiden Teilimpfungen mindestens 4 Wochen liegen sollten. Fehlt eine Impfung, kann diese prinzipiell in jedem Alter nachgeholt werden.

Masernparty oder Impfung gegen Masern?

Unter einer Masernparty versteht man die bewusste, absichtliche Zusammenführung gesunder, noch nicht an Masern erkrankter mit akut erkranken Kindern, um sie gezielt mit Masern zu infizieren. Man will hierbei eine Ansteckung erreichen, damit die betroffenen Kinder die Erkrankung durchleiden, um danach lebenslang gegen Masern immun zu sein. Beweggründe hierfür sind eine große Skepsis gegenüber Masern-Impfstoffen. Befürworter von Masernpartys vertreten die Ansicht, dass eine durch „wilde Viren“ ausgelöste Masernerkrankung einen besseren Schutz vor Masern und mit der Erkrankung einhergehenden Komplikationen im späteren Leben bietet. Das Durchleben einer Masernerkrankung unterstütze außerdem die Entwicklung des kindlichen Immunsystems.
In vielen Fällen besteht eine Verharmlosung der Masernerkrankung an sich als harmlose Kinderkrankheit.
Unter vielen Impfskeptikern und -gegnern kursiert zudem die mittlerweile widerlegte Theorie, dass ein Zusammenhang zwischen der Masernimpfung und Autismus bestehe, die Impfung diesen sogar auslösen könne.
Ein Argument der Impfgegner ist auch, dass man die Wirkung und Langzeitfolgen einer Masernimpfung noch nicht abschätzen könne. Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings keinerlei Anhaltspunkte für eine schädliche Wirkung der Masernimpfung. Die bekannten Risiken einer Masernerkrankung, wie zum Beispiel eine zum Teil jahrelange Schwächung des Immunsystems oder eine masernbedingte Hirnhautentzündung, die mit schweren Behinderungen bis hin zum Tod einhergehen kann, wiegen jedoch stärker als die unbekannten Risiken einer Masernimpfung.

Mehr zum Thema bzw. aktuelle Infektionsraten in Österreich finden Sie hier auf der Seite der AGES: https://www.ages.at/mensch/krankheit/krankheitserreger-von-a-bis-z/masern

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Fotocredit: nobeastsofierce,  REDPIXEL.PL/Shutterstock.com

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