Wie erklären Sie Ihrem Kind alles zum Thema Sex
Sexualität ist in Familien immer noch ein Tabuthema. Die Kinder bringt der Storch und Mama und Papa „haben sich lieb“. Verhütung und Sexualität sollen bitte in der Schule erklärt werden. Ganz verkehrt, wie Experten meinen. Warum Sie Ihrem Kind früh alles klären sollten, was es zum Thema Sex und Verhütung zu wissen gibt.
Sexualerziehung – früh übt sich
Schon im Alter von drei bis vier Jahren stellen Kinder Fragen wie „Wie kommt Mamas Baby in den Bauch?“ oder „Warum sieht Mama/Papa anders aus als ich?“. Kinder haben eine großartige Beobachtungsgabe und nutzen diese um die Welt zu verstehen. Sie sollten sich dabei nicht in Märchen oder gar Lügen verstricken. Je offener Sie mit Ihrem Kind über Sexualität und Verhütung sprechen desto besser.
Beginnen Sie die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu erklären, sobald Ihr Kind die ersten Fragen dazu stellt. Wichtig ist, dass Sie verstehen, dass Sexualerziehung nicht mit einem großen Gespräch abgetan ist. Es ist ein stetiger Prozess, der manchmal durch Fragen des Kindes oder durch ein Bild in der Zeitung oder eine Werbung im Fernsehen am Laufen bleibt. Verwenden Sie bei Ihren Erklärungen Ausdrücke, die dem Wortschatz des Kindes entsprechen.
Vermeiden Sie Aussagen wie „Dafür bist du noch zu klein“ sondern versuchen Sie immer eine altersgerechte Antwort zu finden. Sind Sie gerade in Eile, verweisen Sie in freundlichem Ton auf einen späteren Zeitpunkt und vergessen Sie es nicht! Finden sich am Abend ein paar ruhige Minuten fragen, Sie bei Ihrem Kind nach, ob es nun über die Antwort auf seine Frage sprechen möchte.
Da Pubertierende oft Hemmungen entwickeln über Sex und Verhütung zu sprechen, lohnt es sich Ihrem Kind ein Basiswissen zu geben, bevor die Scham eines Teenagers eintritt. Meist lässt sich mit achtjährigen Kindern einfacher darüber sprechen als mit Teenagern.
Immer mehr Eltern fragen sich heutzutage, ob Sexualerziehung in Zeiten ständig präsenter Sexualität überhaupt noch notwendig ist und ob ihre Kinder nicht ohnehin in der Schule und von den Medien lernen. Das mag stimmen, doch Sie sollten mit Ihren Kindern stets darüber sprechen und sicherstellen, dass das Wissen, das Ihre Kinder über Sexualität und Verhütung angehäuft haben, auch wirklich der Wahrheit entspricht.
Eine vernünftige Sexualerziehung bewirkt verantwortungsvolles Handeln im Umgang mit dem eigenen Körper und mit dem des späteren Partners. Aufklärung in einer Familie ist daher viel mehr als über Sex oder Verhütung zu reden.
Kinder werden aus biologischen Gründen immer früher geschlechtsreif. Orientieren Sie sich daher nicht daran, in welchem Alter Sie selbst aufgeklärt wurden. Spätestens mit dem Einsetzen der Pubertät sollten Sie als Eltern gezielte Gespräche über Verhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten mit Ihrem Kind führen. Ihr Kind sollte an seinem ersten Schultag bereits wissen, wie ein Mensch entsteht. Nutzen Sie Bilderbücher um dem Kind den Vorgang und Sinn von Geschlechtsverkehr zu erklären.
Was heißt Verhütung?
Verhütung heißt, dass mit einer Maßnahme etwas Bestimmtes verhindert werden soll. So kann eine Alarmanlage einen Einbruch verhüten. Erklären Sie Ihrem Kind, dass das Wort alleine noch nichts mit Sexualität zu tun haben muss, fällt für Kinder die Scheu darüber zu sprechen.
Bei Schwangerschafts- bzw. Empfängnisverhütung möchte ein Paar zwar Sex haben, aber kein Kind bekommen. Verwenden Sie keine Phrasen wie „miteinander schlafen“, da dies zu großer Verwirrung sorgen kann. Ihr Kind schläft vielleicht im Kindergarten mit anderen Kindern in einem Raum und bekommt plötzlich Panik, dass es schwanger werden könnte. Was nach einer lustigen Anekdote klingt, sorgt beim Kind für Unsicherheit im Umgang mit dem Thema Sexualität und Verhütung.
Autor: Redaktion/Kerstin
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