Das eigene Kind bestrafen – gewiss nicht immer eine leichte Aufgabe. Schließlich will man seinem Sprössling nur Gutes und möchte das Kind nicht traurig machen. Trotz alledem muss man als Elternteil ab und zu durchgreifen und streng sein, wenn es nötig ist. Vor allem bis zum dritten Lebensjahr stellt das oft eine Schwierigkeit dar, weil die Kleinen bis zu diesem Alter einfach weniger aufnahmefähig sind. Um Ihrem Kind zu einem Menschen heranzuziehen, der weiß, wie man sich verhält und Gewalt nicht als Lösung ansieht, muss man sich auch selbst etwas disziplinieren und dabei immer die Ruhe bewahren.
Das Kind bestrafen, aber richtig
Wie auch bei Erwachsenen, hat es bei Kindern meist keinen Sinn, sie anzuschreien. Anstatt damit eine Besserung zu erzielen, ist Abblocken die häufigste Folge. Außerdem soll Ihr Kind lernen, dass aggressives Verhalten nichts bringt und zu vermeiden ist. Wenn Sie schreien, suggerieren Sie exakt das Gegenteil. Trotzdem muss dem Kind deutlich gemacht werden, wo die Grenzen sind. Ein strenges „Nein!“ kann oft schon zu dem gewünschten Erfolg führen. Wenn Sie Ihr Kind bestrafen, müssen Sie vor allem Konsequenz beweisen. Wer immer nur droht, dann aber doch nicht handelt, wird ziemlich schnell unglaubwürdig.
Erklärungen und Verständnis sind das A und O
Damit sich das Verhalten des Kindes dauerhaft ändert, muss es verstehen, was falsch gemacht wurde. Nehmen Sie sich Ihre Tochter oder Ihren Sohn zur Seite und bereden Sie die Situation kurz miteinander. Erklären Sie, was an dem Handeln falsch war und geben Sie Tipps, wie man es besser hätte machen können. Diese Regel gilt immer – egal ob das Kind geschrien, getreten oder gebissen hat oder ob es unhöflich war. Bleiben Sie dabei ernst und sagen Sie Ihrem Spatz, dass es toll wäre, sich zu entschuldigen, wenn jemand anderes verbal oder physisch verletzt worden ist. Außerdem müssen Sie dem Kind vorleben, wie man sich im Alltag richtig verhält und wie man gewisse Situationen bestreitet. Wer sein Kind bestraft, aber selbst nicht vorbildlich agiert, wird kaum Erfolge verzeichnen können.
Tipps um das Kind zu bestrafen
- Das Strafausmaß sollte immer vom Vergehen abhängig gemacht werden.
- Für Kinder ist es oft genug Strafe, wenn sie einige Minuten still sitzen bleiben müssen oder kurz in ihr Zimmer gehen sollen.
- Bleiben Sie ruhig und werden Sie nicht wütend, wenn das Kind einen Fehler gemacht hat. Schließlich reagieren vor allem Kinder aus dem Affekt und überlegen sich nicht lange, was sie tun.
- Wenn Sie das Kind bestrafen, indem es sich ins Zimmer begeben muss, können Sie ruhig mit Ihrem Nachwuchs mitgehen. Isolation ist immer die falsche Lösung.
- Sprechen Sie nach der Strafe noch mal mit Ihrem Kind und stellen Sie sicher, dass es den Grund und die Folgen verstanden hat.
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