Ihr Kind ist nun bereits 2 Jahre alt und wahrscheinlich werden Sie es selbst kaum glauben wie schnell die Zeit vergangen ist zum einen, und zum zweiten was Ihr Kleines in dieser Zeit alles dazugelernt hat, welche Fähigkeiten es erworben hat, welche Meilensteine es hinter sich gelassen hat und vor allem wie es sich optisch verändert hat. Ihr Kind wird nun immer wendiger und kann schon viele verschiedene Dinge mit einem Ball anfangen. Es kann ihn gezielt „kicken“ und manchmal sogar schon (eher ungeschickt) auffangen. Eine beliebte und lustige Gleichgewichtsübung ist das gemeinsame Rückwärtsgehen. Es macht dem Kleinen große Freude, jetzt seine Fertigkeiten im Gehen, Hüpfen und Springen zu üben. Steigen Sie mit ihm Treppen rauf und runter und machen Sie bei Spaziergängen Hüpf und Springübungen. Außerdem kann sich Ihr Kleines in diesem Alter Dinge vorstellen, es kann in Kategorien denken und Ordnungen herstellen. Ihr Kleines verbringt viel Zeit damit, alles Mögliche zu sortieren. Es macht Sie auf jede Katze oder jeden Luftballon im Bilderbuch aufmerksam, denn es erkennt jetzt eine Katze als Katze und einen Ballon als Ballon.
Das Kleine Ich
Experimente haben gezeigt, dass die meisten Kinder bis zum Alter von etwa 18 Monaten sich selbst im Spiegel nicht erkennen. Das hat man experimentell durch den Versuch mit dem „roten Fleck“ nachgewiesen. Dabei tupfte man den Kleinen, ohne dass sie es merkten, einen roten Fleck auf die Wange. Während kleinere Kinder diesen Punkt im Spiegel betasteten, untersuchten Kinder gegen Ende des zweiten Lebensjahres ihr eigenes Gesicht danach ab. Auch werden jetzt erstmals persönliche Fürwörter wie mein, dein, ich und du gebraucht – sie grenzen sich dadurch deutlich von anderen ab und ist wichtig für die weitere Entwicklung.
Männlein und Weiblein
Ihr Kleinkind nimmt jetzt auch die Unterschiede zwischen Mann und Frau inzwischen deutlicher wahr. Sie können ihm dabei helfen, jeden – auch diesen – Aspekt des Menschseins zu erforschen. Ein Mädchen fängt an, das Verhalten von Frauen nachzuahmen. Und ein Junge macht dasselbe mit Männern. Allerdings imitiert Ihr Kind nicht unbedingt immer ein Vorbild des eigenen Geschlechtes. Das ist normal. Diese Experimente Ihres Kindes gehören zur Entwicklung dazu.
Warum? Wieso? Weshalb?
Warum ist es kalt? Weshalb muss ich schlafen? Und Wieso bin ich ein Kind? So ungefähr (etwas anders formuliert) könnten die Fragen Ihres Kindes lauten wenn es im Alter von zwei Jahren ist. Warum?“ fragt ein Kleinkind aus vielen Gründen: Manchmal will es einfach eine Erklärung, manchmal kennt es keine anderen Wörter, die seine Neugierde ausdrücken könnten und manchmal ist Ihr Kind zufrieden damit, eine Frageform gefunden zu haben, die lange Antworten zur Folge hat. Antworten Sie auf die Fragen Ihres Kindes und seien Sie geduldig. Sie können versuchen, das „Warum?“ mit einer eigenen Warum-Frage zu beantworten: „Warum denkst du denn, dass du so müde bist?“ So finden Sie vielleicht gemeinsam die Antwort, auf die Ihr Kind wirklich aus ist.
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