Ihr Kind zeigt sich schon recht einfallsreich wenn es darum geht an ein entfernt liegendes Spielzeug heranzukommen oder in der Küche mal eben an das oberste Regalbrett zu klettern. Es nimmt sich einen Stuhl zu Hilfe oder setzt eine „Angel“ erfolgreich ein – zum Erstaunen der Eltern. Besonders magnetisch angezogen ist es jetzt von Lichtschaltern, Klingelknöpfen, Telefonen oder der Stereoanlage, auch Fernbedienung sind immer noch sehr beliebt. Ihr Kind möchte die Wirkungen von seinem Verhalten kennen lernen. Es freut sich, wenn es auf den Klingelknopf drückt und die Klingel schrillt oder wenn es das Licht selbst an und aus (und das ungefähr 10 Mal hintereinander) machen kann. Außerdem kann Ihr Kleines jetzt vermutlich schon summen, einfache Sätze bilden und es kritzelt inzwischen Kreise, Linien und wunderschöne „Kunstwerke“. Hier ist es für das Kleine besonders toll wenn Mami mit ihm singt und summt und übrigens auch wesentlich effektiver als CDs einzulegen und zu hören. Wenn Sie dennoch einmal eine Musik anmachen, tun Sie dies bewusst gemeinsam mit Ihrem Kind, denn Musik als Hintergrundgeräusch kann sich in Nervosität niederschlagen.
Ihr Kind kann vermutlich auch einfache Puzzles zusammenlegen und einer Bitte nachkommen, die aus zwei Schritten besteht, so wie „Komm her und dreh dich um, damit ich dir den Rücken mit Sonnencreme einreiben kann.“ Ihr Kind weiß vermutlich auch, was Gegensätze sind wie beispielsweise großer Mann, kleiner Mann, großer Hund oder kleiner Hund. Es kann sich auch wesentlich intensiver mit diversen Gegenständen befassen. Hat es eine Dose mit verschiedenen Murmeln kann es diese farblich in verschiedene Dosen aufteilen, es wird mit viel Geduld auch Klötzchen aufeinanderstapeln und dabei wirken als würde es die Welt rund um sich vergessen.
Ihr Kleines wird gesellschaftstauglich
Langsam können nun gleichaltrige Kinder schon etwas miteinander anfangen. Gegen Ende des zweiten Lebensjahres tritt das Kleine zunehmend aus der engen Mutter-Kind-Beziehung heraus und kann sich auf neue Kontakte mit Gleichaltrigen einlassen. Zwar spielen gleichaltrige Kinder noch längere Zeit nebeneinander her, aber sie haben sich dabei durchaus gegenseitig genauestens im Blickfeld. Vielleicht macht es auch die Schwester oder den Bruder beim Fußballspielen nach oder läuft beim Fangenspielen mit. Und es wird versuchen, Sie in alle seine Spiele einzuweihen.
Launische Bedürfnisse
Ihr Kleinkind nimmt Sie nun nicht mehr als eine bloße Verlängerung von sich selbst wahr. Und es schwankt zwischen zwei Bedürfnissen hin und her: Mal will es Ihre Nähe und mal will es sich selbst behaupten. Gerade wollte es noch umarmt werden und jetzt schiebt es Sie energisch von sich weg. Nehmen Sie die Launen Ihres Kindes nicht persönlich! Sie haben nichts mit Ihnen zu tun – sie zeigen nur, dass Ihr Kind allmählich reifer wird.
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