Viele Eltern sind jetzt erstaunt oder vielleicht sogar besorgt, weil das Baby auf einmal weniger isst, wo es doch zuvor ständig hungrig war. Seien Sie unbesorgt, das ist völlig normal! Sie müssen dabei bedenken, dass das Baby im ersten Lebensjahr sein Geburtsgewicht verdreifacht und bis zu 25 Zentimeter wächst. Im zweiten Lebensjahr verliert es nicht nur seinen Babyspeck sondern wächst auch noch langsamer. Gehen Sie immer davon aus, dass sich Ihr Kleines das holt, was es braucht. Manche Kinder haben mehr, manche weniger Hunger – und das kann sich auch im Laufe der Zeit immer mal wieder ändern.
Das Kleine wird noch mobiler – Stehen und Laufen
Viele Kinder wollen jetzt schon, auch wenn sie noch nicht laufen können, beim Anziehen mithelfen. Teilen Sie sich die Aufgaben. Ziehen Sie Windel, Hose und Hemd an und lassen Sie Ihr Kind Mütze und Schal anziehen. Überhaupt wird das Stehen und Laufen jetzt zu einem Thema. Mit 13 Monaten können ungefähr drei Viertel aller Kleinkinder alleine gehen. Und es sieht zu Beginn sehr amüsant aus, da die Kleinen noch sehr wackelig auf den Beinchen sind. Viele Kinder brauchen auch ein bisschen länger um selbständig gehen zu können – bis dahin werden Möbelstücke wie Regale, Sessel und Tische dazu „missbraucht“ um sich fortbewegen zu können. Manche Kinder können erst mit 17 oder 18 Monaten – oder noch später – laufen. Ob Ihr Kleines also das Zimmer erforscht, indem es sich an Möbeln festhält, oder schon auf wackeligen Beinen umher läuft, wichtig ist, dass Ihr Kind sich tatsächlich alleine fortbewegt. Das ist nämlich ein Erfolgserlebnis für Ihr Kind, da es nicht länger darauf warten muss hochgehoben und getragen zu werden. Ratsam ist es in dieser Situation auch zu sehen, dass nichts auf Babys Strecke liegt, denn wenn das Kleine stolpert kann es sich ordentliche Verletzungen zuziehen und hier ist Vorsicht dann doch besser als Nachsicht.
Vom Kauderwelsch zur Sprache
Vielleicht kann Ihr Kind jetzt auch schon erste einsilbige Worte nachsprechen. Wie Mama und Papa geht hat es inzwischen längst begriffen und so ist es Zeit, den Wortschatz zu erweitern. Diese Wörter, die kleine Kinder oftmals im Nu erlernen nutzt das Kleine dann auch dazu um sich mitzuteilen und seine Wünsche zu äußern. Wenn Ihr Kind auf den Boden möchte, wird es nach unten zeigen. Falls es Ihre Aufmerksamkeit will, zieht es an Ihrer Kleidung. Außerdem kann Ihr Kleines zum Teil schon die einfache Alltagssprache, die Sie im Umgang mit Ihrem Kind benutzen, verstehen. Hier ist es gut, immer alles was Sie machen zu kommentieren – auch davon lernt Ihr Kind.
Von Nachahmung, Spielen und Experimenten
Aus der Nachahmung entwickelt sich langsam das Rollenspiel. Anstatt selbst mit dem Löffel gefüttert zu werden, möchte das Kleine nun auch Sie füttern. Des weiteren drehen sich die Fragen Ihres Kindes beim Spiel darum, was passiert wenn beispielsweise eine Plastikflasche fallen gelassen wird oder was passiert wenn ich meinen Finger in die Soße stecke? Ihr Kind liebt es herauszufinden, welche Folgen bestimmte Handlungen haben. Und weil das Gedächtnis eines Kleinkindes noch nicht so gut entwickelt ist, werden auch Wiederholungen der „Experimente“ nicht langweilig – zumindest nicht für Ihr Kleines. Jetzt im zweiten Lebensjahr entwickelt sich die Koordination. Gern wird das Kleine jetzt Dinge tun, wo es sein Ergebnis sehen oder hören kann. Einen Bauklotz wegwerfen, mit einem Löffel auf einen Topf schlagen – damit kann sich das Kind jetzt noch einige Wochen voller Begeisterung beschäftigen. Es kann also durchaus sein, dass es vorübergehend bei Ihnen zu Hause ganz schön laut wird, weil das Kleine sich immer wieder in Form von „Krach machen“ mitteilen möchte. Und Sie werden verwundert sein welche Freude es daran hat.
Fotocredit: SOle_CNX, Marlon Lopez MMG1 Design /Shutterstock.com