Die Hyperaktivitätsstörung beim Kind ist oft dann zu finden, wenn auch die Eltern schon hyperaktiv sind. Das deutet darauf hin, dass eine Hyperaktivitätsstörung erblich bedingt sein kann. Wenn die Eltern ihre Hyperaktivität aber gut im Griff haben, dann können sie auch ihrem Kind helfen, das Problem zu lösen.
Hyperaktivität muss ja nicht schädlich sein. Im Gegenteil, sie kann sogar zu besonderen Leistungen befähigen, die andere nicht erreichen können. Darin besteht allerdings auch die Gefahr, dass ein hyperaktives Kind zu sehr gebremst wird. Dies wäre der falsche Weg. Es braucht Förderung, nicht Dämpfung.
Muss man Hyperaktivität behandeln?
Das Problem bei der Hyperaktivitätsstörung beim Kind ist, das es stört. Es ist eben nicht so wie die Mehrzahl der Kinder. Es kann nicht so lange still sitzen. Es muss sich bewegen und etwas tun. Dabei kann man dann auch erkennen, ob es nur eine Hyperaktivität ist oder ob auch ein Aufmerksamkeitsdefizit vorliegt.
Bevor man sich zu einer medizinischen Behandlung entschließt, sollten erst einmal alle anderen Faktoren sorgfältig abgeprüft werden. Meist ist eine derartige Therapie nicht erforderlich. Zunächst gilt es zu prüfen, ob man bei Kenntnis der Hyperaktivität das Kind nicht entsprechend beschäftigen kann. Man muss einfach darauf Rücksicht nehmen. Allerdings ist dies in einer Gruppe wie etwa im Kindergarten nur bedingt möglich. Wenn das Kind so stark auffällt, dass es als Störer abqualifiziert wird, dann ist eine Änderung erforderlich.
Hier gibt die Untersuchung durch einen Kinderpsychologen Hilfestellung. Eventuell ist das Kind in diesem Kindergarten einfach unterfordert, und es braucht einfach mehr Anregung. Ein Wechsel des Kindergartens kann da hilfreich sein. Eventuell ist auch eine frühere Einschulung möglich, falls sich das Kind beispielsweise langweilt und deshalb zu Hyperaktivität neigt.
Hyperaktivitätsstörung beim Kind – Förderungsmöglichkeiten
Hyperaktivität ist oft gepaart mit schneller Auffassungsgabe und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Das sind keineswegs Eigenschaften, die man unterdrücken sollte. Dazu kommt eine hohe Impulsivität und Begeisterungsfähigkeit. Auch das kann stören, aber auch sehr nützlich sein. Wenn schon die Eltern entsprechende Veranlagungen mitbringen, dann ist von dieser Seite sicher auch der Wille da, die Entwicklung des Kindes bestmöglich zu fördern.
Spätestens mit der Einschulung sollte man darauf achten, ob die gewählte Schule auch die richtige ist. Ein Beispiel: Ein hyperaktives, aber hochbegabtes Kind kann in einer kleinen Schule so gefördert werden, dass es in der Lage ist, innerhalb der Grundschulzeit nicht nur eine, sondern sogar zwei Klassen zu überspringen und selbstverständlich trotzdem die Empfehlung zum Besuch des Gymnasiums zu bekommen. An einer größeren Schule wäre es wohl untergegangen.
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