HPV Impfung bereits für Mädchen ab 9 Jahren

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HPV Impfung bereits für Mädchen ab 9 Jahren

Humane Papillom Viren sind sexuell übertragbar und gelten als Verursacher von Gebärmutterhals- und Scheidenkrebs. Seit 2016 ist der HPV-Neunfachimpfstoff in Österreich erhältlich. Nun sollen Mädchen bereits im Alter von neun bis 14 Jahren – anstatt wie bisher von zwölf bis 17 Jahren – gegen HPV geimpft werden. 

 

Was ist HPV?

HPV steht für Humane Papillom Viren, welche eine größere Gruppe von Viren umfasst. Die Übertragung von HPV erfolgt am häufigsten durch sexuellen Kontakt, so gehören HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Viruserkrankungen. Gebärmutterhals-, Scheiden-, Vulva-, Anal- und Peniskrebs sowie Krebsformen im Mund- und Rachenraum lassen sich oft auf HPV-Infektionen zurückführen. Vier von fünf Personen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit HPV an.

Bestimmte Virentypen können zu infektiösen, stark wachsenden Hautveränderungen im Genitalbereich führen. Andere, sogenannte „Hochrisiko Typen“, sind die Ursache für die Entwicklung bösartiger Tumoren.

 

Die Impfung

Der 9-fach-Impfstoff (wirksam gegen die HPV-Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58) ist zugelassen für die Vermeidung von Genitalwarzen, außerdem Krebsvorstufen und Krebs des Gebärmutterhalses, der Scheide, der Vulva und des Anus. Die HPV-Typen 6 und 11 verursachen über 90% der Genitalwarzen, die HPV-Typen 16 und 18, 31, 33, 45, 52 und 58 verursachen etwa 90% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs und von meist operationspflichtigen Krebsvorstufen.

 

Schutz auch vor Krebs in Mund und Hals

Bei Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die HPV-Impfung auch Genitalwarzen und Krebsvorstufen an der Scheide und den Schamlippen vorbeugen kann, die mit Papillomviren in Zusammenhang stehen. Studien mit insgesamt über 18.000 jungen Frauen ergaben: Geimpfte Frauen hatten zu 49 Prozent weniger Hautveränderungen an Scham und Scheide als nicht geimpfte Patientinnen. Möglicherweise kann die HPV-Impfung auch das Risiko für Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Raum, wie z.B. von Kehlkopf-Krebs verringern. Offenbar spielen nämlich neben Alkohol und Rauchen auch HP-Viren vom Typ 16 bei der Entstehung derartiger Tumore eine ursächliche Rolle.

 

Warum bereits ab 9 Jahren?

Selbst Kondome können nicht zuverlässig vor HPV schützen, da sie nicht alle möglicherweise betroffenen Stellen im Genitalbereich abdecken können. Der größte Nutzen der Impfung tritt ein, wenn diese zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem noch kein Kontakt mit HPV stattgefunden hat. Idealerweise also, bevor die ersten sexuellen Kontakte stattfinden. Außerdem haben Untersuchungen eindeutig ergeben, dass die Impfantwort bei Kindern in dieser Altersgruppe am besten ist. Die gebildeten Antikörper können ein Eindringen der Viren in die Körperzellen und somit die Infektion optimal verhindern.

 

 

Quelle: Sozialministerium

Fotocredit: Zivica Kerkez/Shutterstock.com

 

 

 

 

 

 

 

 

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