Häufige Erziehungs-Irrtümer schleichen sich immer wieder in den Alltag der Familien ein. Obwohl man als Mutter oder Vater stets bemüht ist, alles richtig zu machen und die eigenen Strategien meist gut geeignet scheinen, ergeben sich manchmal Probleme. Zum Teil sind daran so genannte Erziehungs-Irrtümer schuld – Mythen, die sich über Jahre hinweg gehalten haben und von unzähligen Eltern praktiziert werden. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick, welche weit verbreiteten Vorgehensweisen dazu zu zählen sind und wie man diese Handlungsmuster ersetzen kann.
Erziehungs-Irrtum 1: Kinder-Wünsche müssen umgehend erfüllt werden
Leider sind viele Eltern der Auffassung, dass man seinem Nachwuchs nur Gutes tut, wenn man auf alle Wünsche sofort eingeht. In Wahrheit schadet das dem Kind, weil es so nicht lernen kann, sich auf bestimmte Dinge längere Zeit zu freuen und geduldig zu sein. Außerdem vermittelt man ihnen dadurch das Gefühl, dass man alles haben kann, was man möchte. Dabei ist es eine sehr positive Eigenschaft, auf manches verzichten zu können.
Erziehungs-Irrtum 2: Meinem Kind darf keinesfalls langweilig werden
Zu einem der häufigsten Erziehungs-Irrtümer zählt es, dass Mamas und Papas oft der Meinung sind, ihre Kinder dauernd unterhalten zu müssen. Dabei gerät in Vergessenheit, dass ruhige Auszeiten, in denen das Kind nicht aktiv ist, die Kreativität enorm fördern können. Die Kleinen fangen an, nachzudenken und lernen, sich selbst zu beschäftigen. Sie ersparen sich selbst viel Ärger, wenn Sie nicht umgehend nach einem Zeitvertreib für den Nachwuchs suchen, sondern ihm die Chance geben, selbst kreativ zu werden.
Erziehungs-Irrtum 3: Abwechslung muss sein
Häufige Erziehungs-Irrtümer bestehen darin, dass die Eltern denken, ihrem Kind jeden Tag Abwechslung bieten zu müssen. Das drückt sich beispielsweise darin aus, dass dem Nachwuchs täglich anderes Essen gegeben wird, welches bis dato nicht probiert wurde. Viel wichtiger ist es, Kindern Strukturen und Rituale zu bieten, an denen sie sich orientieren können. Vor allem kleine Kinder brauchen feste Regeln und einen planmäßigen Tagesablauf, der ihnen Sicherheit gibt.
Erziehungs-Irrtum 4: Förderung kann nicht früh genug beginnen
Mehr denn je versucht man heutzutage, schon die Allerkleinsten zu fördern wo es nur geht. Prinzipiell ist daran auch nichts auszusetzen. Der Grund, warum dieser Punkt einen Platz in unserer Liste „häufige Erziehungs-Irrtümer“ bekommt, liegt in folgender Tatsache: Mütter und Väter veranstalten immer öfter einen Kampf darum, wessen Kinder welche Fertigkeiten beherrschen und wer am meisten gefördert wird. Dabei sind die Kleinen nicht selten die Leidtragenden: anstrengende Sportkurse im Kleinkindalter oder die Teilnahme an Model-Contests sind nicht immer im Interesse des Nachwuchses.
Erziehungs-Irrtum 5: Es gibt eine perfekte Erziehungs-Methode
Manche Eltern gehen davon aus, dass es eine einzige optimale Strategie gibt, um Kinder zu erziehen. Grundsätzlich muss man aber immer im Hinterkopf behalten, dass jedes Kind ein Individuum ist. Daher braucht es auch unterschiedliche Modelle und Vorgehensweisen, die immer wieder redefiniert und auf die Persönlichkeit sowie auf die Umgebungs-Faktoren abgestimmt werden müssen. Richtig ist es, dass man eine gute Strategie finden kann, die der gesamten Familie zusagt – wenn das geschehen ist, können daran auch häufige Erziehungs-Irrtümer nichts ändern.
Fotocredit: Dmytro Zinkevych/Shutterstock.com