Sommerzeit ist Urlaubszeit, eine gute Gelegenheit, um als frischgebackene Eltern mit dem Nachwuchs zu verreisen. Hat Ihnen Ihr Kinderarzt sein OK gegeben, steht einer Reise auch mit dem Flugzeug nichts im Wege. Damit der erste Urlaub mit Baby unbeschwert verläuft, ist die Mitnahme einer Reiseapotheke unerlässlich. Neben Medikamenten, die Ihr Liebling eventuell regelmäßig einnehmen muss, ist auch die Mitnahme folgender Utensilien und Medikamente sinnvoll:
• Impfpass Ihres Kindes
• Digitales Fieberthermometer
• Pinzette und Schere (bei Flugreisen nicht im Handgepäck mitführen)
• Sterile Wundkompresse, Mullbinden, selbsthaftende elastische Fixierbinden
• Hautdesinfektionsmittel
• Insektenschutzmittel, Medikamente gegen Insektenstiche oder Juckreiz
• Sonnenschutz und beruhigende Pflege bei Sonnenbrand
• Durchfallmedikamente: Elektrolytlösung, Durchfalltabletten
• Schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente. Achtung bei Zäpfchen, die bei höheren Temperaturen schmelzen und damit unbrauchbar werden können.
• Medikamente gegen Erkältung, Schnupfen (Zum Beispiel Nasensprays mit Meersalz)
• Medikamente gegen Halsschmerzen
• Medikamente gegen Hustenreiz, Husten
• Mittel gegen Erbrechen und Reisekrankheit, zum Beispiel Globuli (Cocculus D12)
• Nasentropfen
• Mittel gegen Allergien
• Wund- und Heilsalbe
• Insbesondere bei Fernreisen: Breitbandantibiotikum (vom Arzt verschieben), antibiotische Augen- und Ohrentropfen.
• Ohrentropfen besonders bei Tauchurlauben
• Rescue-Tropfen aus Bachblüten (wird von kleinen Kindern gut vertragen)
Grundsätzlich ist es ratsam, den Beipackzettel der jeweiligen Medikamente aufzubewahren und mitzuführen, da er wichtige Informationen sowohl zum Anwendungsgebiet, möglichen Nebenwirkungen und Inhaltsstoffen, als auch zur sachgerechten Lagerung des Medikaments beinhaltet. Gerade bei der Aufbewahrung der verschiedenen Arzneimittel gibt es vieles zu berücksichtigen.
Unabhängig davon, ob Sie mit dem Auto oder dem Bus, der Bahn oder dem Flugzeug verreisen – wichtig ist, dass die Medikamente gut vor Hitze und Frost, aber auch vor hoher Luftfeuchtigkeit und UV-Strahlung geschützt werden.
Speziell, wenn Sie sich im Sommer dazu entschließen, mit dem Auto in wärmere Gefilde zu verreisen, ist es durchaus nicht so einfach, eine ausreichend kühle Lagerung der Medikamente in Ihrer Reiseapotheke zu gewährleisten. So eignet sich beispielsweise das Armaturenbrett keinesfalls zur Ablage, da es dort in der Regel am heißesten wird. Auch von einer Lagerung im Handschuhfach wird abgeraten, da die Temperatur dort weit über 30°C erreichen kann. Der am ehesten geeignete Platz ist demnach unter den Vordersitzen, da dort die geringste Wärme herrscht. Reicht diese Maßnahme nicht aus, muss auf eine Isoliertasche zurückgegriffen werden. Hierbei ist jedoch wieder zu beachten, dass die Medikamente nicht direkt in Berührung mit den Kühlelementen kommen, da sonst die Gefahr besteht, dass sie gefrieren und somit unbrauchbar werden. Es ist daher ratsam, die Medikamente in dicke Lagen Stoff einzuwickeln, um sie so vor zu großer Kälte zu isolieren.
Wenn Sie mit dem Flugzeug reisen, nehmen Sie Ihre Reiseapotheke – abgesehen von Schere und Pinzette – im Handgepäck mit. Die Temperatur im Gepäckraum ist in der Regel relativ niedrig, was der Haltbarkeit der Medikamente ebenfalls abträglich sein kann. Außerdem haben Sie so Ihre Medikamente für den Fall des Falles griffbereit. Bei flüssigen Arzneimitteln ist zu beachten, dass sie eine maximale Füllhöhe von 100 ml nicht überschreiten.
Wenn Sie im Hotelzimmer angekommen sind, ist es am besten, Medikamente, die gekühlt werden müssen, in die Minibar zu legen. Prinzipiell gilt, dass für die Lagerung kühle, trockene und lichtgeschützte Aufbewahrungsorte zu wählen sind. Um die Medikamente vor UV-Strahlung zu schützen, wird empfohlen, sie im originalen Umkarton zu belassen. Nähere Hinweise zur sachgerechten Aufbewahrung entnehmen Sie der Packungsbeilage bzw. dem Rat Ihres Arztes oder Apothekers.
Wichtig ist, die Medikamente Ihrer Reiseapotheke vor der Einnahme genau zu prüfen. Bemerken Sie einen strengen Geruch, ist die Blisterpackung aufgebläht oder sind Zäpfchen, Salben, Cremes oder Gels verflüssigt oder verfärbt, ist anzunehmen, dass das betreffende Arzneimittel unbrauchbar geworden ist. Risse oder Verfärbungen bei Tabletten oder Kapseln sind ebenfalls ein dringender Grund, das Medikament zu entsorgen. Vorsicht ist auch bei Flüssigkeiten geboten: Bemerken Sie eine Trübung oder Ausflockung, wird vom Gebrauch dringend abgeraten.
Nähere Informationen finden Sie unter https://www.gesundheit.gv.at/leben/gesundheitsvorsorge/reisemedizin/reisen/reiseapotheke-checkliste
Text: Claudia Z.
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