Sobald Kinder aufrecht sitzen können oder alsbald auch krabbeln wollen, sieht man ihnen mit wachsender Begeisterung das Interesse an gleichaltrigen Kindern an. Im dritten Lebensjahr kann man dann deutlich erkennen, dass Kinder oftmals keine Schwierigkeiten haben auf andere Kinder zuzugehen und mit ihnen zu spielen oder zu reden. Freundschaften werden schnell geschlossen, doch halten diese auch lang? Und was ist mit Kindern, die weniger Glück mit sozialen Kontakten haben?
- Wie entstehen kleine Freundschaften?
- Wie kann man kleine Streitigkeiten zwischen den Kindern beheben?
- Wie kann ich meinem Kind helfen, Freunde zu finden?
Wie entstehen kleine Freundschaften?
Anfangs sitzen kleine Kinder nur nebeneinander – ein Zusammenspielen ist häufig noch nicht zu erkennen und dennoch beobachtet man, dass das Kind die Gesellschaft des anderen genießt. Kleine Zankereien über den Klau eines Spielzeuges sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Nach kurzem Wehgeschrei sind diese Streitigkeiten jedoch schnell vergessen und das Spielen wird ohne Kümmernis weitergeführt.
Ab einem Alter von 2,5 Jahren erkennt man eine Veränderung. Das Kind beginnt mit anderen Kindern zu kommunizieren und eine gewisse Struktur scheint ebenfalls im Spiel vorhanden zu sein. Ein gemeinsames Spielen beginnt, meist kommen die Kinder auch sehr gut miteinander aus, auch wenn das Spielen dann und wann ein wenig ruppig erscheint. Da kann schon mal ein Auto durch das Zimmer fliegen oder ein Stapelturm mit Wollust umgekippt werden, was beim anderen Kind durchaus auf Unverständnis stößt, was wiederum häufig mit einem kleinen Tränenausbruch endet. Nach ein paar beschwichtigenden Worten kann auch dieses Übel wieder behoben werden und nach kurzer Zeit ist der Zwist wieder vergessen.
Wie kann man kleine Streitigkeiten zwischen den Kindern beheben?
Manchmal kann man auch bei kleineren Kindern eine gewisse Art des Nachahmungstriebs erkennen. Wenn ein Kind besonders intensiv mit einem Spielzeug spielt, kann es durchaus sein, dass ein anderes Kind genau dieses Spielzeug ebenso gern haben möchte. Da hilft kein gutes Zureden, denn genau dieses Spielzeug, was das andere Kind gerade hat, möchte das unglückliche Kind nun auch haben. Beobachten Sie die Situation: wie verhält sich das Kind? Können beide Kinder die Streitigkeit allein beheben, oder wird es zu einer größeren Rangelei? Wenn Sie erkennen, dass der Zank zu groß wird, sollten Sie eingreifen, kleinere Zwiste können die Kleinsten jedoch auch meist schon von selbst gut lösen.
Wie kann ich meinem Kind helfen, Freunde zu finden?
Natürlich gibt es auch Fälle, in denen ein Kind das schwere Los trägt und sich nicht leicht tut, Freunde zu finden. Für Eltern erscheint diese Situation besonders einschneidend, wenn sie ihren Spross traurig und oftmals allein beobachten. Dennoch können Sie Ihr Kind unterstützen.
Zeigen Sie Ihrem Kind, dass es nicht schwer ist, auf andere Kinder zuzugehen. Kontakte zu knüpfen ist meist nicht kompliziert, daher kann Ihr Kind ein anderes gern mal zu sich nach Hause einladen. Oder vielleicht kommt Ihr Kind mit einem anderen ins Gespräch, wenn sie über ihr Lieblingsspiel reden.
Und hier kommt das Einfühlungsvermögen ins Spiel. Geben Sie Ihrem Kind das Gefühl von Selbstwert und Selbstvertrauen. Loben Sie es häufig und machen Sie ihm klar, dass es auch etwas Besonderes ist und sich nicht von anderen Kindern zu fürchten braucht. Hören Sie aber auch Ihrem Kind zu. Welche Sorgen trägt es auf dem Herzen? Warum scheint es Probleme zu haben, Freundschaften zu halten oder zu schließen?
Wichtig ist jedoch, dass alle Eltern die Freundschaft der Kinder hegen und pflegen sollten. Der Kontakt sollte auch bei einem Kindergarten- oder Schulwechseln nicht einfach so abbrechen, sondern kann durchaus bestehen bleiben. Versuchen auch Sie, als Mutter oder Vater, Ihr Kind in dieser Hinsicht zu unterstützen, damit es auch recht lange seine Freundschaften bewahren kann.
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