Erziehung

Gelassenheit in der Erziehung

Ein Baby ist Höhepunkt junger Eltern. Sie fassen kaum ihr Glück, sind beschwingt und fühlen sich vollkommen in ihrem Familienglück.  Mit zunehmendem Alter bemerken jedoch junge Eltern, dass ihr Kind eigenständiger wird, die Umwelt erkundet und sich für zahlreiche Dinge interessiert. Es testet nun auch seine Grenzen aus, ist durchaus aktiv und beobachtet, wie seine Eltern auf sein Verhalten reagieren. Viele Dingen bereiten der Mutter und auch dem Vater häufig Kopfzerbrechen, viele stossen durchaus an ihre Grenzen und andere verzweifeln. Kurzum: wenn ein Baby zum Kleinkind heranwächst, steht manches Mal die Welt vom Kind als auch die der Eltern Kopf. Ruhe und Gelassenheit bei der Erziehung ist jedoch wichtig, auch wenn manch einer sich fragt

  • Wie geh ich am besten mit schwierigen Situationen um?
  • Wie kann ich mein Kind unterstützen?
  • Wie wirksam ist Erziehung im ersten Lebensjahr?

Wie geh ich am besten mit  schwierigen Situationen um?

Folgendes Szenario: eine Mutter hat eine schlaflose Nacht hinter sich, sie plagen Kopfschmerzen, eigentlich würde sie gern duschen oder ein Frühstück zu sich nehmen, aber zu ihren Füßen sitzt ihr Kind, schreit aus Leibeskräften und sie weiß einfach nicht warum. Mit jedem Wimmern oder Jammern wird diese Mutter nervöser, reibt sich fahrig die Schläfen, während der Partner die Wohnung zur Arbeit verlässt. Nun sind Mutter und Kind allein und nichts ist in der Wohnung zu hören, außer dem Gejammer des Kindes, welches unaufhörlich im Kopf der Mutter widerhallt.

Diese Situation ist alltäglich – ständig kämpfen Eltern und Kind um ihre Grundbedürfnisse, manchmal sind sie schwierig zu befriedigen und dennoch ist eins klar: Erziehung ist für ein Baby im ersten Lebensjahr nicht nötig. Vielmehr braucht es reichlich Aufmerksamkeit, Liebe, Zuwendung und Nähe. Wenn ein Kind schreit, dann hat es häufig einen Grund. Manchmal ist es jedoch schwierig diesem Grund auf die Schliche zu kommen, denn die Mutter kann nicht Hellsehen und das Baby nicht reden. Hier ist nun Geduld gefragt, denn Nervosität bemerkt ein Baby sofort. Wenn eine Mutter eine Auszeit benötigt, um kurz Luft zu holen, Kräfte zu sammeln um dann erneut durchzustarten, dann sollte sie dies auch tun. Neu gestärkt kann man in die nächste Runde starten.

 

Gelassenheit in der Erziehung

  • Kleiner Tipp: es ist nichts Verwerfliches dran, das Kind kurz warten zu lassen. Wenn eine Mutter ihre Notdurft verrichten muss und das Kind im Nebenzimmer weint, so wird es dies auch kurz verkraften können. Es ist nicht verkehrt, sondern lehrt das Kind höchstens, dass Mama nicht immer sofort kommen kann. Um die Zeit zu überbrücken kann die Mutter ruhig aus dem Nebenraum mit dem Kind reden. Dies ist für beide Parteien hilfreich.

Wie kann ich mein Kind unterstützen?

Am wichtigsten ist von Anfang an einen gewissen Rhythmus in den Familienalltag einzubringen. Diese Routine tut nicht nur den Eltern gut, sondern bietet dem Baby auch Sicherheit. Es fühlt sich wohl, weil jeden Tag ein gleicher Ablauf stattfindet. Sicherlich ist diese Regelmäßigkeit nicht sofort tragbar, denn auch ein Baby muss dies erlernen. Experten meinen, dass sich ab dem 4. Monat ein kleiner Rhythmus entwickelt, der mit den Monaten aufgebaut wird.  Wichtig ist hier, dass Eltern konsequent bleiben, Rituale und Zeiten festlegen und somit einen festen Ablauf für den Alltag schaffen.

Wie wirksam ist Erziehung im ersten Lebensjahr?

Hebammen und Experten sind sich einig, dass eine strenge Erziehung im ersten Lebensjahr weder sinnvoll noch nötig ist. Ein Kind kann kaum den Worten eines Erwachsenen folgen, sondern erkennt vielmehr die Veränderung des Tonfalls. Verbieten man dem Baby, welches vielleicht auf Krabbeltour durch das Haus ist, den Topfschrank nicht auszuräumen oder die Blumenerde im Topf zu belassen, so werden die Eltern schnell feststellen, dass das Kind bei der nächsten Möglichkeit die gleiche Situation wieder ausnutzen wird.

Auch Bestrafungen – in welcher Form auch immer – sind tabu und überhaupt nicht angebracht. Das Kind kann den Sinn der Bestrafung nicht verstehen und auch nicht verbinden. Wichtig ist vielmehr, die Wohnung kindersicher zu gestalten, so dass das Baby frei agieren, die Umwelt erforschen und ohne Ermahnungen einen glücklichen Alltag bestreiten kann. Mit festen Regeln oder Verboten darf frühestens ab dem zweiten Lebensjahr begonnen werden.

Fotocredit: Evgeny Atamanenko, LightField Studios /Shutterstock.com

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