Was kostet ein Kind wirklich?
„Ein Kind ein Haus“, sagt der Volksmund. Doch was ist wirklich dran? Den einen erscheinen diese Betrachtungsweise zu nüchtern, andere wiederum müssen erst nachrechnen, ob sie sich ein Kind tatsächlich leisten können. Was kostet uns der liebe Nachwuchs wirklich? Und werden weitere Kinder günstiger? Wir haben uns diesen Fragen gewidmet und die Antworten werden Sie erstaunen.
Erstausstattungskosten sind nur der Anfang
Schon bevor der kleine Erdenbürger das Licht der Welt erblickt, stellt er seine werdenden Eltern vor die Herausforderung. Babys Erstausstattung muss besorgt werden. Selbst wer die Möbel gebraucht kauft und die ersten Bodys noch geschenkt bekommt, sollte mit einem Kostenpunkt von etwa 1.100 Euro rechnen. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Doch auch die laufenden Kosten sind nicht zu unterschätzen.
Die laufenden Kosten
Nach der Geburt kommen viele neue Kostenstellen auf Sie zu. Stillen Sie Ihr Baby, müssen Sie zumindest für Nahrung keine Extrakosten einplanen. Trotzdem, Still-BHs, Milchpumpe, Fläschchen und Sterilisator sind Hilfsmittel, auf die Sie vielleicht trotzdem zurückgreifen möchten.
Klappt es mit dem Stillen nicht, planen Sie am besten 50 Euro pro Monat für Ersatzmilch ein. Auch hier kommen Kosten für Fläschchen und Sterilisator hinzu.
Windelcreme, Badeöl, Babyshampoo, Feuchttücher, Windeln sind nur wenige der Zusatzkosten im Bereich Babypflege. Bis zu 100 Euro geben junge Eltern dafür pro Monat aus.
Nach etwa sechs Monaten beginnen Sie Ihrem Baby Beikost anzubieten. Hier sind mit Extrakosten von 30 Euro pro Monat zu rechnen.
Selbst wenn Sie laufend Preise vergleichen und versuchen Angeboten nachzugehen, kostet ein Baby im ersten Jahr knapp über 3.000 Euro.
Kleine Kinder – k(l)eine Kosten?
Je agiler Ihr Baby wird, desto mehr Geld geben Sie für seine Beschäftigung aus. Dies können Spielsachen sein, aber auch Eintrittgelder in Zoos, Freibäder, Indoorspielplätze und so weiter. Bis Ihr kleiner Sonnenschein zur Schule geht, geben Sie laut Statistik über 5.600 Euro pro Jahr für Ihren Nachwuchs aus.
Ist die Karenzzeit zu Ende kommen Kosten für die Kinderbetreuung hinzu. Ab einem Alter von vier bis fünf Jahren hat Ihr Nachwuchs auch Hobbies: Fußball spielen, Klavierstunden, Pfadfinder – die Kosten summieren sich.
Ab dem Schulbeginn steigen die Kosten erneut. Laut Statistik geben Eltern fast 7.000 Euro pro Jahr für die Konsumgüter und Hobbies ihrer Kinder aus.
Ab dem 12. Geburtstag nehmen die Kosten noch einmal neue Fahrt auf. Die Freizeitaktivitäten werden mehr, Schulen organisieren Sprachreisen und Skikurse und vielleicht braucht Ihr Kind auch noch Nachhilfe? Dazu kommen noch der L17-Führerschein und der dazugehörige fahrbare Untersatz. Im Durchschnitt kostet ein Kind zwischen 12 und 18 Jahren knapp über 700 Euro pro Monat. Kosten, die ein durchschnittlicher Haushalt erst einmal stemmen muss.
Nach 18 Jahren haben Eltern fast 130.000 Euro für Ihr Kind ausgegeben.
Mehr Kinder reduzieren die Kosten
Wer sich für zwei oder mehrere Kinder entscheidet, verwendet die Babykleidung meist doppelt und dreifach. Das reduziert natürlich die durchschnittlichen Kosten der Anschaffung. Auch der Kinderwagen und das Babybett lassen sich weiter verwenden (sofern das ältere Geschwisterchen bereits herausgewachsen ist). So betrachtet, geben Eltern von drei Kindern insgesamt um 16 Prozent weniger pro Monat für ihre Kinder aus als Eltern eines Einzelkindes, pro Kopf kommen drei Kinder sogar um 73 Prozent günstiger als ein Einzelkind. Doch die Kostenersparnis hält nicht lange.
Wobei hilft der Staat?
Schnell wird klar, dass diese Kosten durch die Familienbeihilfe alleine nicht gedeckt sind. Deshalb gewährt der Staat steuerliche Erleichterungen für Eltern und einen extra Zuschuss für schulpflichtige Kinder jeden September zum Schulstart.
Natürlich geht es bei der Familienplanung nicht nur um die Kosten. Trotzdem geben in einer Umfrage 8 von 10 Befragten an, dass die Kosten, die Kinder verursachen, bei der Familienplanung berücksichtigt wurden. Vier von zehn Personen gaben sogar an, dass Geld eine maßgebliche Rolle bei der Familienplanung spielte.
Autor: Redaktion/Kerstin
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