Alle Eltern wünschen sich wohl ein gut erzogenes und freundliches Kind, das bei Freunden, Bekannten und innerhalb der Familie beliebt ist und sich von seiner besten Seite zeigt. Jeder Vater und jede Mutter weiß aber auch, dass dieser Idealzustand nicht immer haltbar ist. Denn der Nachwuchs muss auch einmal bocken und maulig sein dürfen, niemand hat Lust, immer perfekt zu sein. Um die Balance zu halten zwischen guten und schlechten Tagen und damit der Sprössling auch mit mieser Laune seine gute Kinderstube nicht vergisst, orientieren sich jungen Eltern an altbewährten Tipps, die noch lange nicht von gestern sind.
Konsequenz ist das A und O in der Erziehung
Was brauchen Kinder? Was möchten Eltern? Das sind wohl die Fragen aller Fragen. Dabei können Familien so viel mehr Ruhe und Entspannung in den eigenen vier Wänden erfahren, wenn sie sich an folgende Grundregeln im Alltag halten:
- Ein Kind benötigt genug Schlaf: In Zahlen ausgedrückt sind es elf bis dreizehn Stunden Schlaf für bis zu Sechsjährige. Rastlosigkeit, Essstörungen und auch mangelnde Aufmerksamkeit lassen sich oft auf zu wenig Schlaf zurückführen. Fixe Einschlafrituale und eine angenehme Raumtemperatur unterstützen auf dem Weg ins Traumland.
- Eine gesunde Ernährung ist noch längst nicht selbstverständlich für alle Kinder in Österreich. Fast Food und Fertiggerichte ersparen vielleicht Zeit, liefern dem kleinen Körper jedoch zu wenig Nährstoffe für seine Entwicklung. Eine gemeinsame Mahlzeit pro Tag sollte normal sein, alle Familienmitglieder sitzen gemeinsam am Tisch, erzählen von ihren Erlebnissen und verzehren ihre Speisen in aller Ruhe. Süßigkeiten und andere Ausnahmen sind tabu, ebenso schlechtes Benehmen. Einfache Ermahnungen und Eltern als gute Vorbilder reichen meist aus, damit die Kids das gewünschte Verhalten bald übernehmen.
- Draußen spielen gehört für viele Sprösslinge heutzutage ebenfalls schon fast der Vergangenheit an. Dabei können ältere Kinder durchaus alleine oder mit Freunden im Freien spielen und dabei viel Energie ablassen. Überschüssige Energie, gegen die Eltern später nicht mehr ankämpfen müssen. Denn Kinder brauchen Bewegung, Bewegung und noch einmal Bewegung. So umgeht man viele Konfliktsituationen von vorne herein.
- Fernseh- und Computerzeiten müssen reglementiert werden, da sonst motorische und auch soziale Fähigkeiten unter dem übermäßigen Konsum von Kindersendungen und Kriegsspielen leiden. Auch werden die Kinder aggressiv und Probleme innerhalb der Familie sind vorprogrammiert.
- Mama und Papa sind immer Vorbilder! Deshalb auch selbst nicht ständig „quengeln“, über den Chef, die Freundin, den Kumpel… Unabhängigkeit und Selbstachtung sind Werte, die wir unserem Nachwuchs wünschen und deshalb auch vorleben müssen. Ein einfaches „Nein!“ ist und bleibt auch ein „Nein!“.
Konsequenz lautet das Zauberwort. Und niemand wird bestreiten, dass er noch niemals nachgegeben hat und dass sich das Nachgeben auch noch ein zweites oder gar ein drittes Mal eingeschlichen hat. Weil es bequem war. Doch langfristig verzieht man seine Kinder damit, deshalb lieber im Kleinen durchgreifen und mit freundlicher Bestimmtheit „Nein!“ sagen, als immer wieder nervenzerreißende Machtkämpfe ausüben zu müssen. Eigentlich doch recht einfach, oder?
So klappt die Kindererziehung
Viele Eltern werden jetzt den Kopf schütteln, Kindererziehung und einfach? Sicher nicht. Dabei benötigen die Knirpse nur die richtige Dosis an Aufmerksamkeit und viel Liebe. Noch mehr Spielsachen, ein eigener Computer oder Fernseher, noch mehr Markenklamotten… die Zuneigung der Kinder kann man sich nicht erkaufen. Deshalb lieber die Schuldgefühle gegenüber dem Nachwuchs minimieren und die wenige Zeit, die neben dem Job und dem Haushalt für die Familie bleibt, auch aktiv mit den Sprösslingen verbringen. Seinen Kindern ein Vorbild sein, sich ehrlich auf die Sprösslinge einlassen und sich bewusst mit ihnen beschäftigen. Denn die kleinen Dinge im Leben werden nämlich zu genau den Kindheitserinnerungen, an die man später gerne einmal zurückdenkt. Dann, wenn man selbst seinem Nachwuchs ein Vorbild sein muss und möchte und sich Tipps zum Thema Kinder bei den Großeltern holt. Denn manche Dinge ändern sich nie.
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