Das Erbrechen bei Säuglingen ist nicht so ungewöhnlich wie beim Erwachsenen, wo es meist auf eine ernsthafte Erkrankung hindeutet, auch wenn diese nach kurzer Zeit wieder vorbei sein kann. Beim Baby kommen noch andere Ursachen hinzu.
Zunächst sollte man unterscheiden, ob es sich um echtes Erbrechen handelt, oder ob das Baby nur etwas spuckt. An das Spucken muss man sich als Eltern gewöhnen. Es gibt eben viel Neues für ein Baby, und das alles kann einen Spuckreiz auslösen. Solange das Baby ansonsten aber gesund erscheint und beispielsweise auch an Gewicht zulegt, dürfte kein ernster Hintergrund vorliegen.
Bei richtigem Erbrechen kommt gleich ein ganzer Schwall mehr oder weniger verdauter Nahrung wieder zum Vorschein. Auch das muss noch keine ernste Ursache haben, die den Anruf beim Notarzt erfordert.
Erbrechen bei Säuglingen – die Gründe
Zunächst können alle die Gründe, die einem Erwachsenen Übelkeit verursachen können, auch das Erbrechen bei Säuglingen fördern. Die unruhige Autofahrt etwa, oder kräftiges Schütteln, ein Infekt oder auch eine Magenverstimmung ist oft der Auslöser. Auch ein Überfüttern kann die Ursache sein, und das Baby verschafft sich auf diese Weise Erleichterung.
Zunächst ist für Sauberkeit zu sorgen. Falls es Anzeichen für eine ernste Erkrankung gibt, kann es hilfreich sein, einen Teil des Erbrochenen für den Arztbesuch aufzubewahren. Doch als erste Behandlung sollte der Flüssigkeitsverlust ersetzt werden. Babytee kann hilfreich sein, doch Wasser reicht auch aus, wenn das Baby wieder bereit ist, etwas zu schlucken. Wenn es das bei sich behält, kann man zu verdünnter Muttermilch oder Flaschennahrung übergehen, und nach 12 Stunden ohne Erbrechen kann man es wieder mit der üblichen Nahrung versuchen.
Gut, wenn es für den Grund eine Vermutung gibt und man ihn beseitigen kann. Wenn das Baby spätestens am nächsten Tag wieder normal trinkt und isst, besteht kein Grund zur Sorge.
Doch zum Arzt gehen?
Natürlich sollte man im Zweifel zum Arzt gehen. Vor allem bei folgenden Symptomen ist dies angezeigt:
- das Baby hat offensichtlich starke Schmerzen im Unterleib
- der Bauch ist geschwollen oder hart
- Apathie oder starke Gereiztheit, vor allem beim Berühren des Bauches
- Krämpfe
- das Erbrechen hält länger als 12 Stunden an, und das Baby trinkt auch nicht
- Blut oder Galle im Erbrochene
- ständiges Erbrechen nach den Mahlzeiten
Das Erbrechen kann auch Vorbote einer anderen Krankheit sein. Es ist eine Begleiterscheinung bei vielen Infektionskrankheiten, die dann ebenfalls zu ihrer Behandlung einen Arztbesuch erforderlich machen. Der Arzt wird das Erbrechen bei seiner Medikamentation berücksichtigen und beispielsweise anstelle von Tropfen Zäpfchen verschreiben.
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