Epilepsie bei Kindern – das sind spontan auftauchende Krampfanfälle, für die man keine Ursache erkennen kann. Es sind Vorgänge im Gehirn, die diese Anfälle auslösen, und diese können bei einem sich noch entwickelnden Gehirn häufiger auftreten als im Erwachsenenalter.
Epilepsie bei Kindern kann erblich bedingt sein. Die Formen sind vielfältig, und man kann medikamentös behandeln. Von einer aktiven Epilepsie, also nicht nur gelegentlichen Krämpfen, sind weniger als ein Prozent der Bevölkerung betroffen.
Es gibt typische Formen der Epilepsie bei Kindern, die im Erwachsenenalter wieder verschwinden. Epilepsie lässt sich mit einem Elektroenzephalogramm (EEG) diagnostizieren.
Verschiedene Formen der Epilepsie bei Kindern
- Die Rolando-Epilepsie tritt meist im Schlaf auf. Die Dauer der Anfälle liegt zwischen wenigen Sekunden und einigen Minuten, und sie treten nur in Abständen von mehreren Wochen oder gar Monaten auf. Vermutlich handelt es sich um eine gentechnisch bedingte Störung, die während der Pubertät wieder verschwindet.
- Bei entsprechender Veranlagung kann lautes Lesen einen Epilepsieanfall auslösen.
- Von symptomatischen Epilepsien spricht man, wenn sie auf einer Hirnschädigung beruhen.
- Bei der anhaltenden Teilepilepsie des Kindesalters zwar nur eine Körperregion betroffen. Diese Zuckungen können aber längere Zeit anhalten und sind deshalb besonders lästig.
- Man kann eine Epilepsie auch danach unterscheiden, welche Gehirnregion für die Auslösung verantwortlich ist.
Die Behandlung der Epilepsie bei Kindern
Die Behandlung soll den Kindern eine möglichst nicht beeinträchtigte Entwicklung ermöglichen. Man unterscheidet zwischen der langfristigen Behandlung zur Verhinderung von Anfällen und der Behandlung eines akuten Anfalles.
Akuter Anfall
Beim akuten Anfall kommt es vor allem darauf an, zu vermeiden, dass sich das Kind weitere Verletzungen zufügt. Es kann stürzen. Es kann an Erbrochenem ersticken, und bei einem Anfall beim Baden kann es ertrinken. Eltern von Kindern, bei denen mit Anfällen zu rechnen ist, bekommen genaue Instruktionen vom behandelnden Arzt, wie sie sich verhalten sollen. Dazu gehört eventuell auch ein Medikament, das bei einem Anfall verabreicht werden kann. Falls man als Unbeteiligter zu einem Anfall kommt, sollte man den Notarzt rufen.
Meist dauert der Krampfanfall zwar nicht lange an. Doch kann man das nicht genau wissen, und bei einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff infolge unzureichender Atmung kann es zu weiteren Schädigungen im Gehirn kommen. Deshalb: Den Notarzt rufen!
Langfristige Behandlung
Verschiedene Medikamente sind zur Behandlung der Epilepsie bei Kindern geeignet und helfen in der Mehrzahl der Fälle. Damit können Anfälle vermieden werden. Doch ist die Verträglichkeit der Medikamente zu prüfen. Falls die Medikamente ansprechen und über längere Zeit keine Anfälle mehr auftreten, kann das Medikament auch langsam abgesetzt werden.
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