Eine Entzündung des Tränensacks, Dakryozystitis, kommt häufig in Verbindung mit einer Verengung der tränenabführenden Wege (Stenose) vor, die einen Tränenstau verursacht und so ideale Bedingungen für eine Infektion schafft. Die Infektion wird durch verschiedene bakterielle Erreger ausgelöst.
Die häufigsten Erreger für eine so genannte Dakryozystitis sind Pneumokokken, Staphylokokken, Anaerobier (sind Organismen, die ohne freien Sauerstoff leben) oder auch aerobe Stäbchenbakterien. Vor allem bei Neugeborenen kommt es häufig zu Entzündungen des Tränensacks (manchmal auch Schmierauge genannt). Eines oder beide Augen tränen, manchmal sind kleine Eiterflöckchen am inneren Augenkanal zu sehen. Bei der akuten Form der Erkrankung kann auch eine ausgedehnte entzündliche Schwellung der Tränensackumgebung auftreten. Die Ursache der Erkrankung ist eine Verlegung des Tränensack-Ausgangs oder des Tränen-Nasen-Gangs. Bei Neugeborenen kann auch ein Häutchen im Bereich des Tränen-Nasen-Gangs zu einem Verschluss führen. Die Tränenflüssigkeit kann nicht abfließen und staut sich. Bakterien können sich ansiedeln und eine Entzündung des Tränensacks verursachen.
Eine Entzündung des Tränensacks bedarf einer ärztlichen Behandlung.
Eine akute Tränensackentzündung ist sehr schmerzhaft und es kommt zu einer Rötung und Schwellung im Bereich des Tränensacks. Häufig wird eine Dakryozystitis begleitet von erhöhter Temperatur. In einigen Fällen kann die Haut aufbrechen. Dann besteht die Gefahr, dass sich Fisteln bilden. Besonders Kinder sollten im Krankenhaus behandelt werden, weil die Gefahr einer Blutvergiftung besteht. Suchen Sie in jedem Fall beim Verdacht auf eine Tränensackentzündung einen Arzt auf! Er wird den eventuell vereiterten Tränensack ausdrücken, um den Verschluss des Tränenkanals zu beseitigen und um den Tränenfluss in Gang zu bringen. Er wird Sie auch einweisen, wie Sie den Tränensack vorsichtig in Richtung der Tränenpünktchen massieren können, damit der Eiter abfließen kann. Und er wird, wenn nötig, antibiotische Augentropfen gegen die Infektion verschreiben.
Bei Säuglingen löst sich bis zum sechsten Lebensmonat der Verschluss der Tränenwege meist von selbst. Sollte die Tränensackentzündung trotz Behandlung nicht abklingen, stellen Sie Ihr Kind einem Augenarzt vor. Er wird entscheiden, ob die Tränenwege gespült und sondiert werden müssen. Der Eingriff wird meist unter Kurznarkose in einer Augenklinik durchgeführt. Danach wird noch einige Tage mit Schleimhaut abschwellenden Augentropfen therapiert.
Autor: Redaktion / Katrin
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