Wenn Eltern sich trennen, sind die Kinder diejenigen, die besonders darunter zu leiden haben. Sie verlieren eine wichtige Bezugsperson. Und noch schlimmer ist, wenn sie auch noch zum Gegenstand des Streits werden. Dann bleibt das Wohl des Kindes oft genug hinter dem Egoismus eines Elternteils zurück.
Es geht zwar auch anders. Wenn Eltern sich trennen, mag es triftige Gründe dafür geben. Wenn der „unterlegene“ Elternteil einsichtig ist, wird er einer Trennung nicht im Wege stehen. Das kann der Beziehung zum Kind durchaus förderlich sein.
Jeder Fall ist anders gelagert. Es gibt kein Patentrezept, wie man vermeiden kann, dass sich Eltern trennen. Es bleibt nur zu hoffen, dass sie dabei das Wohl der Kinder im Auge behalten.
Wenn Eltern sich trennen – Beziehungsabbruch?
Mit der Trennung ist in den meisten Fällen auch ein Abbruch der Beziehung verbunden. Doch muss das nicht auch den Beziehungsabbruch für das Kind bedeuten. Sicherlich kommt es auf das Alter des Kindes an. Wenn es schon eine eigene Meinung äußern kann, dann sollte man diese respektieren – von beiden Seiten. Es könnte sein, dass das Kind die Beziehung zum anderen Partner wünscht. Dann sollte man dies unabhängig von einer ohnehin in der Regel bestehenden Besuchsregelung respektieren, und es gibt genügend Mittel und Wege, beispielsweise über Großeltern oder gemeinsame Bekannte, um diese Beziehung weiter pflegen zu können, ohne dass der eine Partner darunter zu leiden hat.
Umgekehrt sollte aber auch der andere Partner respektieren, wenn das Kind keine Beziehung wünscht. Das muss nicht an einer Beeinflussung durch einen Partner liegen. Kinder können sich schon früh eine eigene Meinung bilden, wer an der Trennung „schuld“ ist. Ebenso kann es ein Hinderungsgrund für die Aufrechterhaltung der Beziehung sein, wenn der andere Partner sich selbst wieder gebunden hat. Stiefpartner haben es oft besonders schwer, einer Beziehung nicht im Wege zu stehen.
Geschenke-Eltern?
Wenn Eltern sich trennen, kann dies aber auch dazu führen, dass sie sich um die Gunst des Kindes in einer Art und Weise bemühen, die dem Kinde nicht dient. Wenn es von beiden Partnern mit Geschenken überhäuft wird, weil einer den anderen ausstechen will, dann freut sich das Kind darüber nur im ersten Augenblick. Seine wirklichen Bedürfnisse, dass etwa die Eltern Zeit für es haben, gehen dabei völlig unter.
Auch wenn eine Vermittlung vor der Trennung gescheitert ist, heißt das nicht, dass man bezüglich des Kindes nicht doch auch eine Vermittlung in Anspruch nehmen kann. Vielleicht gibt es verständige Großeltern oder Paten, die dies übernehmen können.
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