Warum Paare sich trennen und wie Sie sie verhindern
Im Jahr 2017 lag die Gesamtscheidungsrate in Österreich bei 40,98 Prozent. In Österreich wird auch mehr geschieden als geheiratet. Doch was sind die häufigsten Trennungsgründe und gäbe es vielleicht die Möglichkeit sie zu verhindern?
Uneinigkeit als häufigster Trennungsgrund
„Unüberbrückbare Differenzen“ findet sich als Scheidungsgrund auf den meisten Scheidungsurteilen. Darunter kann alles verstanden werden. Von Uneinigkeit darüber, wer den Abwasch macht, bis hin zu wie wichtig Monogamie ist und ob sie eingehalten wird.
Grundsätzlich sollten Sie bei Uneinigkeit nicht gleich das Handtuch werfen. Immerhin ist Ihr Partner ein eigenständiger Mensch, dem eine eigene Meinung zusteht. Nur weil sich diese nicht mit Ihrer deckt, sollten Sie nicht das Aus der Ehe aussprechen. Ihre Liebe beruht nicht auf der Anzahl der Uneinigkeiten sondern dem guten Gefühl der Gemeinsamkeiten.
Untreue führt zur Trennung
Ein Großteil der Ehen wird geschieden, wenn der Partner eine länger andauernde Affäre hat. Interessant sind hier die Statistiken bezüglich des Geschlechts. 45 Prozent der befragten Männer würden die Scheidung einreichen, wäre ihre Frau über einen längeren Zeitraum hinweg untreu gewesen, wohingegen 56 Prozent der befragten Frauen das Handtuch werfen würden.
Auch das Alter spielt eine Rolle. Je älter das Paar und je länger die Beziehung bereits besteht, desto eher würden wir unserem Partner die Affäre verzeihen.
Am schwierigsten ist bei einer Affäre das Gefühl des Verständnisses. So lange wir versuchen unseren Partner zu verstehen, hat auch die Beziehung eine Chance. Doch meist überwiegt beim Seitensprung das Gefühl des Schmerzes und der Enttäuschung jeglichen Bemühungen nachvollziehen zu wollen, warum der Partner fremdgegangen ist.
Die gute Nachricht ist aber: Ein Seitensprung hat nichts mit Ihnen zu tun! Er geschieht meist impulsiv und entsteht aus der eigenen Unzufriedenheit des Partners. Sie haben also nichts falsch gemacht! Entscheiden Sie sich Ihrer Beziehung noch eine Chance zu geben, sollten Sie in einer Paartherapie an der Vertrauensbasis und den Gründen arbeiten, die zu der Affäre geführt haben.
Eifersucht und zu wenig Freiraum
Loslassen ist eine Fähigkeit, die uns gerade in Langzeitbeziehungen oftmals abhandenkommt. Sind wir am Anfang einer Beziehung noch Freigeister, werden wir mit den Beziehungsjahren zu wahren Eremiten. Wichtig ist zu verstehen, dass je mehr Zeit wir mit unserem Partner verbringen desto mehr Konfliktpotential entsteht. Wer für den Partner interessant bleiben will, braucht seine eigenen Erfahrungen und Hobbies, über die es sich lohnt, sich mit dem Partner auszutauschen, wenn Zweisamkeit am Programm steht.
Zu wenig Kommunikation und Zärtlichkeit
Stundenlange Telefonate und das Gefühl die Finger vom Partner nicht lassen zu können. Das Verliebtsein ist eine ganz besondere Zeit in der Beziehung. Die Schmetterlinge im Bauch und die unerträgliche Sehnsucht, wenn der Partner nicht da ist.
Mit den Jahren schwinden die Euphorie und das Bedürfnis nach der Nähe. Sie sollten allerdings darauf achten, dass Ihnen Zweisamkeit und Zuneigung nicht komplett abhandenkommen. Auch wenn es ganz normal ist, dass Ihre Beziehung durch verschiedene Phasen geht und es völlig in Ordnung ist, wenn Sie einmal einen Zeitraum ohne körperliche Nähe auskommen, geben Sie Zärtlichkeit trotzdem eine Chance. Eine erst etwas gezwungene Umarmung kann sich plötzlich sehr gut anfühlen.
Die Gründe für das fehlende Interesse an Zärtlichkeit und Kommunikation ist in den seltensten Fällen der Partner. Meist sind es aktuelle Probleme im Leben, im Job oder der Familie, die uns dicht machen lassen. Wenn wir unser Herz ein wenig öffnen und unserem Partner die Chance geben für uns da zu sein, kann dies nicht nur die Beziehung retten.
Autor: Redaktion/Kerstin
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