Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der für die kindliche Entwicklung maßgeblich ist und daher immer gefördert werden sollte. Für die Ausbildung motorischer Fähigkeiten ist das Sammeln von Bewegungserfahrungen eine wesentliche Grundlage. Körperliche Herausforderungen fördern aber auch die Entwicklung von Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit, Selbstwertgefühl und Sozialverhalten. Ausgelassenes Klettern, Rutschen, Toben, Laufen und Springen sind für Kinder ein unverzichtbarer Erlebnisfaktor. Leichte Verletzungen bei Spiel und Sport sind nicht weiter tragisch und gehören zur kindlichen Entwicklung dazu. Viele Eltern unterbinden aber die Bewegungsfreude ihrer Kinder aus Angst vor Unfällen und Verletzungen. Doch Kinder sind keine Porzellanpuppen – sie halten kleine Unfälle aus und leiden an ihnen meist viel weniger als die Eltern.
Bewegungsförderung hilft Unfällen vorzubeugen
Bewegungsförderung trägt sogar maßgeblich dazu bei, die Unfallgefahr von Kindern zu reduzieren. Körperbeherrschung, Koordination des Bewegungsapparats und ein gut ausgeprägter Gleichgewichtssinn verringern das Verletzungsrisiko deutlich. Mangelnde Bewegung der Kinder führt jedoch zu Ungeschicklichkeit und geringer Muskelkraft. Wer langsam reagiert und seine Bewegungen nicht optimal koordinieren kann, ist einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt, als Gleichaltrige mit guter Körperbeherrschung. Ausreichende Freiheiten beim Ausleben des kindlichen Bewegungsdrangs fördern auch die selbstständige Gefahreneinschätzung und die Entwicklung eines Risikobewusstseins. Dies kann aber nur dann umgesetzt werden, wenn Kinder in ihrem Bewegungsdrang nicht laufend eingeschränkt werden.
Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder sollte unterstützt werden.
Eltern sollten versuchen, ihre Kinder nicht für passive Tätigkeiten in der Wohnung, sondern für aktives Bewegen im Freien zu begeistern. Der Aufbau von Kraft und Geschicklichkeit ist maßgeblich für die kindliche Entwicklung und bereitet den Kleinen obendrein noch großen Spaß. Neben verschiedenen Sportarten sind Spielplätze, sowohl im öffentlichen Raum, als auch im eigenen Garten, aber auch unterschiedliche Geräte, mit denen sich Kinder selbstständig fortbewegen können und ihre Bewegungen koordinieren lernen, wie z.B. Roller, Dreiräder oder Fahrräder, haben für Kinder daher große Anziehungskraft.
Bewegungsförderung ersetzt natürlich nicht Aufsichtspflicht und die erhöhte Aufmerksamkeit, die der Sicherheit von Kindern gewidmet werden muss. Dennoch trägt sie maßgeblich dazu bei, Kraft, Bewegungskoordination und Geschicklichkeit zu verbessern und so die Unfallgefahr deutlich zu reduzieren.
Autor: MMag. Ursula Messner
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