Bis zum Alter von vier Jahren brauchen Kinder nachts oft noch Windeln, was völlig normal ist. Ab fünf Jahren gilt es bei Kindern als Bettnässen – etwa jedes sechste Kind ist davon betroffen. Die Ursachen können sowohl organischer als auch psychischer Natur sein, in den meisten Fällen handelt es sicher allerdings um körperliche Ursachen.
Häufigkeit
Bettnässen – vielleicht das erste Tabuthema, mit welchem Kinder in Kontakt kommen. Dabei muss dieses Thema keinem peinlich sein, es kommt bei Kindern sehr häufig vor. In Österreich sind circa 10 bis 15 Prozent aller Sechs- bis Zehnjährigen betroffen. Somit ist Bettnässen eine der häufigsten chronischen Erkrankungen im Kindesalter.
Ursachen
In 80 Prozent der Fälle hat Bettnässen körperliche Ursachen. Ein noch nicht ausgereiftes Hormonsystem, eine erschwerte Weckbarkeit oder eine genetische Disposition können Ursachen für das Bettnässen sein. Auch Trinkgewohnheiten, wenn das Kind den Großteil des täglichen Flüssigkeitsbedarfs z.B. erst am Abend trinkt, können die Problematik begünstigen bzw. hervorrufen. Psychische Probleme sind dagegen eher selten die Auslöser von Bettnässen.
Behandlung
Liegt solch ein Problem vor, sollten Sie möglichst schnell einen Kinderarzt aufsuchen. Eine erfolgreiche Therapie stellt für Sie als Betroffene und für Ihr Kind eine enorme Erleichterung dar. Je früher Sie handeln, desto schneller kann das Bettnässen behoben werden.
Mit ärztlicher Behandlung und medikamentöser Therapie lässt sich das Problem sehr gut in den Griff kriegen. Wenn das Bettnässen unbehandelt bleibt, kann es allerdings zu psychischen Problemen wie etwa einem verminderten Selbstwertgefühl, Störungen bei Sozialkontakten oder Verhaltensauffälligkeiten kommen.
Tipp Nr.1: Bleiben Sie geduldig!
Damit ein Kind dauerhaft trocken bleibt, braucht es die Unterstützung seiner Eltern. Am besten, Sie gehen gelassen mit der ganzen Situation um, auch wenn sie teilweise an den Nerven zehrt.
Tipp Nr.2: Motivation
Motivieren Sie Ihr Kind und belohnen Sie es, wenn es die Therapie exakt nach den Empfehlungen des Arztes durchführt. Vergessen Sie nicht – Ihr Kind braucht Sie! Daher sollten Sie ihm Sicherheit und Zuversicht geben. Strafen Sie Ihr Kind nie dafür. Immerhin nässt es sich nachts nicht ein, um Sie zu ärgern, sondern weil ein körperliches Problem vorliegt.
Tipp Nr.3: Trinkverhalten
Sie sollten darauf achten, dass Ihr Kind abends, also nach 18 Uhr, nicht mehr zu viel trinkt. Zudem empfiehlt sich vor dem zu Bett gehen noch einmal ein letzter Toilettengang.
Tipp Nr.4: Rituale
Tägliche Einschlafrituale und fixe Schlafenszeiten schaffen Sicherheit und Vertrauen und helfen Ihrem Kind beim Einschlafen. Ein sich wiederholender, abendlicher Ablauf trägt dazu bei, dass Ihr Kind zur Ruhe kommt und sich entspannt. Lesen Sie Ihrem Kind eine Gute-Nacht-Geschichte vor oder kuscheln Sie kurz gemeinsam.
Fotocredit: Nuamfolio/Shutterstock.com