In den ersten Lebensjahren ist das Bett für Kinder DER Aufenthaltsort – 12 Stunden und mehr schlafen sie dort. Ein guter Grund, Bett und Matratzen aus gesundheitlich unbedenklichen Naturmaterialien zu wählen.
Eine gute Basis für den gesunden Schlaf ist ein metallfreies Bettgestell aus unlackiertem Holz. Besonders bei hohen Betten ist ein Geländer notwendig, damit das Kind nicht aus dem Bett fällt. Ein Lattenrost sorgt dafür, dass die Matratze gut belüftet ist und der Schweiß entweichen kann. Die Oberkante der Matratze sollte sich mindesten 40 Zentimeter über dem Boden befinden, denn in Bodennähe enthält die Raumluft mehr Staub als höher oben.
Matratze sorgfältig auswählen
Latexmatratzen haben das Image, dass sie im Vergleich zu Schaumstoffmatratzen natürlicher und gesünder sind. Doch Latex gibt es in unterschiedlicher Qualität aus verschiedenen Rohstoffen: Der Saft von Kautschukbäumen ist das Ausgangsmaterial für Naturlatex. Bei synthetischem Latex sind Erdöl-Produkte beigemischt oder sie sind zur Gänze aus Erdöl hergestellt. Beim Aufschäumen kommen bedenkliche Chemikalien zum Einsatz, deren Rückstände in den Matratzen bleiben können. Latexmatratzen ohne gesundheitsschädliche Rückstände sind mit dem QUL-Gütesiegel des Qualitätsverbundes umweltverträglicher Latexmatratzen gekennzeichnet.
Vollpolster-Naturmatratzen
Diese Matratzen sind mit Materialien wie Schafwolle, Rosshaar, Kokos, Kapok, oder Baumwolle gefüllt. Ein Latexkern sorgt für gute Elastizität. Diese Materialien nehmen die Feuchtigkeit gut auf und geben sie wieder ab. Matratzen von hoher Qualität tragen seriöse Gütesiegel wie das österreichische und europäische Umweltzeichen oder das ÖkoControl-Zeichen.
Bettzeug
Für Decken, Pölster, Matratzenauflagen und Bettwäsche eignen sich Naturfasern ebenfalls am besten. Decken und Pölster aus Schafwolle sind kuschelig und lassen sich gut lüften. Bettwäsche aus Baumwolle bzw. Leinen aus biologischem Anbau fühlt sich angenehm an und sorgt für gesunden Schlaf. Auch Second-Hand-Bettwäsche ist gesund, weil sie durch häufiges Waschen sicher keine Schadstoffe mehr enthält.
Matratzen gut pflegen
Damit die Matratze möglichst lange hält ist es wichtig, sie vierteljährlich in Längs- und Querrichtung zu wenden. Dadurch verteilt sich die Abnutzung gleichmäßig. Eine dicke Schafwollauflage bewirkt, dass weniger Schweiß in die Matratze gelangt und erhöht so die Lebensdauer der Matratze. Die Wolle nimmt Feuchtigkeit gut auf und gibt sie wieder ab, regelmäßiges Auslüften der Auflage genügt. Wichtig ist aber auch, das Bettgestell an der Unterseite nicht zu verbauen, um eine gute Durchlüftung der Matratze zu ermöglichen.
Luft und Farbe
Die Temperatur im Kinderzimmer sollte im Winter in der Nacht 20 Grad nicht übersteigen. Kräftiges, kurzes Lüften bei weit geöffneten Fenstern vor und nach dem Schlafen sorgt für gute Luft im Zimmer und für das Auslüften der Matratze. Die Farbtöne der Wände tragen auch zum guten Schlaf bei. Blaue und grüne Pastellfarben wirken beruhigend.
Informationen
Tipps für den gesunden Schlaf gibt „die umweltberatung“ in den Infoblättern „Schlafplatz störungsfrei gestalten“ und „Matratzen für den gesunden Schlaf“, kostenloser Download auf www.umweltberatung.at/download.
Viele Infos rund um das gesunde Aufwachsen der Kleinen bietet die Website www.umweltberatung.at/kind unter dem Motto „Freche Rüben – bio wachsen sie am besten!“
Autor: Dr. Peter Kurz, Experte für Bauen und Wohnen bei „die umweltberatung“
Fotocredit: Ramona Heim, nikkos /shutterstock.com