Nach Empfehlungen der WHO und von UNICEF sollen Säuglinge mit Ende des 6. Lebensmonats, zusätzlich zur Muttermilch, bzw. Flaschennahrung, mit Beikost gefüttert werden. Dieser Empfehlung widersprechen vielen Herstellern von Babykost, die diese Beikost schon ab dem 4. Monat fordern. Wann der richtige Zeitpunkt zu Beikostgabe gekommen ist, ist von Kind zu Kind verschieden. In erster Linie beginnen Mütter beizufüttern, wenn sie das Gefühl haben, Ihr Kind allein durch Flasche oder Stillen nicht sättigen zu können.
Beikost sollte mit einfachen Lebensmitteln gestartet werden.
Generell sollten Sie die Geschmacksnerven Ihres Kindes nicht gleich zu überfordern. Beginnen Sie mit einfachen Lebensmitteln, wie Kartoffel, Möhre, Pastinake, Zucchini, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Kürbis oder Avocado. Vermeiden Sie am Anfang Geschmackskombinationen. Bei Früchten wird in der Regel mit Apfel, Pfirsich, Nektarine, Aprikose oder Birne begonnen. Birne lockert zudem den Stuhlgang. Zitrusfrüchte sollten im ersten Jahr vollständig gemieden werden, sie können einen „wunden Po“ verursachen. Probieren Sie einfach mit Geduld aus, was Ihr Kind mag oder nicht mag. Kinder unter einem Jahr sollten auf keinen Fall Kuhmilch, Eier, Trockenfrüchte, Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil gesättigter Fette, stark gesalzene Speisen oder Honig zu sich nehmen. Sollten Sie bei Ihrem Kind eine Unverträglichkeit auf bestimmte Lebensmittel feststellen, suchen Sie Ihren Kinderarzt auf. Er wird Sie beraten.
Beikost sollte hochwertige Öle beinhalten.
Wird mit der Beikost begonnen, sollten Sie parallel auch für mehr Flüssigkeitszufuhr sorgen. Da Babys viel Energie zum wachsen benötigen, soll die Beikost hochwertige Öle enthalten. Fett ist der ergiebigste Energielieferant. Als Richtschnur für selbst gekochten Brei sollte pro 200 Gramm Brei 1 Esslöffel Öl zugefügt werden. Füttern Sie Gläschen, so sollte ungefähr 1 Teelöffel Öl pro Glas beigemischt werden. Der Gläscheninhalt industriell gefertigter Nahrung entspricht häufig den gesetzlichen Diätverordnungen und enthält somit nicht ausreichend Öl. Dabei sollte ein raffiniertes Pflanzenöl verwendet werden, wie Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Distelöl oder Olivenöl. Kalt gepresste Öle sollten vermieden werden. Bei gesunden Kindern kann später auch Butter und Sahne als Fettzugabe verwendet werden.
Das Kind muss sich erst einmal an festere Nahrung gewöhnen und wird anfänglich nur wenige Löffel der neuen Nahrung versuchen. Ob Sie selber kochen möchten, oder sich an Fertignahrung halten, hängt von Ihrer persönlichen Entscheidung und Zeit ab.
Bei industriell hergestellter Babynahrung wird von den Herstellern ein gleich bleibend hoher Qualitätsstandard garantiert. Es gibt strenge gesetzliche Vorgaben. Hersteller von Bio-Babykost kontrollieren neben der Qualität der Zutaten auch den Nitratgehalt und die Belastung durch Schwermetalle. Fertigkost ist dem Alter entsprechend gekennzeichnet, um dem Käufer eine bessere Orientierung bieten zu können.
Beikost selbst herstellen
Möchte man Babykost selbst herstellen, achten Sie besonders auf die Herkunft der Lebensmittel. Bio-Gemüse wird empfohlen. Sinnvoll zum Selbstmachen sind Lebensmittel, die zum Verzehr nicht erhitzt werden müssen. Ein geriebener Apfel oder eine gemuste Birne oder Banane sind gute Alternativen zum gekauften Obstgläschen. Bei selbst hergestellter Kost kann man größere Portionen kochen und kleinere Mengen 24 Stunden im Kühlschrank, 2-3 Wochen im Gefrierfach oder 6 Monate im Tiefkühlfach aufbewahren. Auf zusätzliches Salz, Zucker und Gewürze sollte weitgehend verzichtet werden. Babys können und sollen mehrere Tage hindurch das Selbe essen!
Meiden Sie bei Fertignahrung Produkte mit Zusatzstoffen und Konservierungsstoffen. Milchbreie enthalten häufig Allergie auslösende Kuhproteine, zu erkennen in der Umschreibung Molke, Molkepulver, Milcheiweiß, Laktose, Molkeneiweiß oder Kasein. Obstbreie werden oft mit Zucker versetzt, Glukose, Fruktose, Maltose oder Maltodexrin. „Zuckerfrei“ bedeutet nur, dass keine Saccharose (Kristallzucker, Haushaltszucker) verwendet worden ist. „Fruchtsüße, entspricht weitgehend Traubenzucker (Glucose) und dieser hat eine stärkere Süße als Glukose. Verzichtet werden sollte auf Produkte, in denen Fruktose und Maltodextrin enthalten ist. Absolut gefährlich ist „Saccharin“, dies kann in jungen Jahren zu Hirnschäden und Tumoren führen.
Zu diesen Themen gibt es bereits gute Literatur, dort können Sie jede Menge Anregungen erhalten. Viel Spaß beim Schmökern.
Autor: Redaktion / Diana
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