Babyzeichensprache

Babyzeichensprache

Viele werdende und bereits frischgebackene Mütter beschäftigen sich mittlerweile verstärkt mit dem Konzept der Babyzeichensprache, um sich optimal auf die Kommunikation mit ihrem Baby vorzubereiten. Diese gestaltet sich nämlich für beide Seiten nicht immer ganz einfach und kann für Eltern und Kinder zu entmutigenden Momenten der Frustration führen. Das Konzept der Babyzeichensprache möchte solchen Situationen vorbeugen und eine harmonische Kommunikation zwischen Eltern und Kindern ermöglichen.

 

Einseitige Kommunikation – Ursache für Enttäuschungen und Frustration

Es gilt als erwiesen, dass Kinder bereits sehr früh dazu in der Lage sind, für sie relativ komplexe Sachverhalte zu erkennen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Leider können sie ihre Gedanken und Wünsche zu diesem Zeitpunkt noch nicht oder nur minimal verbal äußern und sich daher den Erwachsenen nur schwer verständlich machen.

 

Kaum eine Mutter kennt diese Situationen nicht: Mitten im Spiel mit dem Sohn oder der Tochter beginnt das Kind plötzlich, wild zu gestikulieren und mit ausgestrecktem Finger und einem aufgeregten „Dadadada“ auf irgendetwas zu deuten. Nun gilt es für die Mutter herauszufinden, was genau damit gemeint ist. Wird der Kommunikationsversuch von einem freudigen Lachen und glänzenden Augen begleitet, könnte es gut sein, dass das Kind sich an dem Turm aus Bauklötzen, den es soeben erbaut hat, erfreut und seine Begeisterung nun zum Ausdruck bringen möchte. Zeigt das Kind ein eher ängstliches Gesicht, könnte es ebenso gut sein, dass gerade eine Spinne an der Wand oder dem Lieblingsstofftier entlang geklettert ist und das Kind sich vor dieser fürchtet. Die Geste kann allerdings auch für ein gutes Dutzend weitere, ähnliche oder vollkommen andere Mitteilungen stehen, was die Mutter in arge Bedrängnis bringen kann, wenn sie schnell und richtig auf den Kommunikationsversuch des Kindes reagieren möchte. Gelingt es der Mutter nicht schnell genug, entsteht auf beiden Seiten Frust. Das Kind ärgert sich darüber, dass es seine Gedanken noch nicht so mitteilen kann, wie es gerne würde und die Mutter verzweifelt an der enttäuschten Reaktion des Kindes, welches ob seiner Frustration vielleicht zum Meckern oder gar Weinen übergeht.

 

Die Babyzeichensprache setzt an diesem Punkt – der einseitigen Kommunikation – an und bietet Eltern und Kindern eine ebenso simple wie geniale Lösung, um sich unkompliziert miteinander verständigen zu können.

 

Die Grundprinzipien der Babyzeichensprache

Die Babyzeichensprache ist ein ganzheitliches Lernkonzept zur Förderung der Interaktion zwischen Eltern und Kindern. Die Kommunikation beider Parteien basiert dabei auf simplen Handzeichen, welche die unterschiedlichsten Bedeutungen haben und, miteinander kombiniert, sogar zur Bildung einfach strukturierter Sätze eingesetzt werden können. Die Babyzeichensprache, welche in diversen Kursen erlernt werden kann, beruht dabei auf der deutschen Gebärdensprache. Die verwendeten Zeichen können für Gegenstände, wie Baum und Hund, für Tätigkeiten, wie schlafen und essen, und für Eigenschaften, wie heiß und groß, stehen und beziehen sich auf bekannte Dinge des alltäglichen Lebens.

 

Die Babyzeichensprache wird stets parallel zur eigentlichen Sprache eingesetzt, so dass das Kind eine Verbindung zwischen dem Zeichen selber und seiner Bedeutung ziehen kann. Das Zeichen für Baum kommt somit immer dann zum Einsatz, wenn Eltern und Kinder einen Baum sehen und wird vom deutlich ausgesprochenen Wort „Baum“ begleitet. Die Kinder entwickeln somit nicht nur ein Gefühl für die nonverbale Kommunikation mit den Eltern, sondern erlernen nebenbei die eigene Muttersprache gleich mit.

 

Nun kommen wir anhand dieser Informationen wieder auf das oben genannte Beispiel von Mutter und Kind während des Spielens zurück: Die Situation kann – nach einem erfolgreichen Kurs in Babyzeichensprache – komplett anders ablaufen. Hat das Kind die Prinzipien der Babyzeichensprache erst einmal verstanden und bereits einige Begriffe verinnerlicht, könnte es im Spielen innehalten, den Augenkontakt zur Mutter suchen und ihr mit wenigen Zeichen mitteilen, dass es der CD-Player aufgehört hat zu spielen und es gerne wieder Musik hören möchte. Dazu kann es die Zeichen für „Musik“, „noch mal“ und „bitte bitte“ verwenden. Die Gesten der Babyzeichensprache lassen für die Mutter nun eine eindeutige Interpretation zu, auf die sie sofort reagieren kann, indem sie die Musik wieder einschaltet. Dies führt zu einem motivierenden Erfolgserlebnis für beide Seiten.

 

Babyzeichensprache

Fördern, nicht fordern – das Konzept der Kurse

Kurse, die sich mit der Babyzeichensprache beschäftigen, dürfen nicht als Zwang oder als „Erschaffung eines Wunderkindes“ betrachtet werden. Die Babyzeichensprache sollte lediglich als Angebot der Eltern an das Kind interpretiert werden, mit dem sie ihrem Sprössling alle Werkzeuge an die Hand geben, die er benötigt, um sich noch vor dem Erwerb der eigentlichen Sprache den Eltern mitteilen zu können. Kurse zum Erlernen der Babyzeichensprache werden stets in Gruppen, mit anderen Eltern und Kindern, abgehalten und stellen nicht das Lernen einer Kommunikationsform, sondern den gemeinsamen Spaß und die Freude an Interaktion in den Vordergrund. Genau diese Atmosphäre bewirkt jedoch, dass Eltern und Kinder die Babyzeichensprache schnell und unkompliziert verinnerlichen und in ihren Familienalltag mit einbinden können. Die Vorteile der Babyzeichensprache liegen damit für alle Beteiligten auf der Hand:

  • Verbesserte Kommunikation zwischen Eltern und Kindern
  • Weniger Frustrationsmomente für beide Seiten
  • Motivierende Erfolgserlebnisse für die Kinder
  • Legt das Fundament für einen großen Wortschatz
  • Die Kombination mehrerer Zeichen führt früh zur Bildung einfacher Sätze
  • Verbessert die Motorik des Kindes
  • Eltern können viel gezielter auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen
  • Mehrsprachige Kinder können leichter in deutschsprachige Gruppen eingeführt werden

Es gibt auch kritische Stimmen, welche die Bedenken äußern, dass Babyzeichensprache den Erwerb der „richtigen“ Sprache verzögern oder gar hemmen würde. Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass kein Anlass für diese Befürchtungen besteht – im Gegenteil: Da die Babyzeichensprache nie ohne die Begleitung des gesprochenen Wortes verwendet wird, fördert sie die Kinder sogar in Hinsicht auf das Erlernen des Sprechens.

 

Babyzeichensprache im Internet

Das Internet wartet mit einer Vielzahl von Webseiten auf, die über das ganzheitliche Lernkonzept der Babyzeichensprache berichten. Ein Portal hebt sich allerdings von den anderen Seiten ab und besticht nicht nur mit akkuraten Informationen zu dem Thema, sondern auch mit einer Übersicht konkreter Kursorte und –termine in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Gemeint ist hier der Internetauftritt Babyzeichensprache.com, welcher von der Gründerin der „Zwergensprache“ Kurse – Vivian König – eingerichtet wurde und über das Konzept der Babyzeichensprache und der von ihr entwickelten Kurse berichtet. Die ausführlichen Artikel werden von unzähligen Fotos, auf denen schon die Kleinsten deutlich die Zeichen der „Zwergensprache“ verwenden, visuell unterstützt und vermitteln dem geneigten Leser ein hervorragendes Bild über das Konzept der Babyzeichensprache.

 

Ein Besuch auf Babyzeichensprache.com sei damit allen werdenden und frischgebackenen Müttern, die sich für eine Verbesserung der Kommunikation mit ihrem Kind interessieren, wärmstens empfohlen.

Autor: Redaktion / Alexandra

Fotocredit: karelnoppe, pratan ounpitipong /Shutterstock.com

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