Babys Schlaf ist enorm wichtig für die Regeneration und die Entwicklung des Säuglings. In den ersten Lebensmonaten nach der Geburt unterscheidet sich das Schlafverhalten von Babys jedoch sehr von dem seiner Eltern. Es dauert eine ganze Weile, bis sich junge Mütter und Väter an die neue Schlafsituation gewöhnt haben. Denn Neugeborene benötigen auch in der Nacht mehrere Mahlzeiten und der Hunger unterbricht Babys Schlaf nachts mehrmals. Auch dauert es einige Monate, bis ein Kind die Nacht über durchschläft. Je mehr junge Eltern über das Schlafverhalten ihres Lieblings wissen, um so besser und rascher erkennen sie Probleme bei Babys Schlaf. Mit einfachen Tipps und Tricks können sich alle Familienmitglieder in der Nacht vom teilweise stressigen Familienalltag erholen:
- Wie schläft mein Baby?
- Schlafphasen eines Säuglings
- Wieviel Schlaf benötigt mein Kind?
- Sweet dreams
- Einschlafrituale helfen beim Durchschlafen
- Organisation ist alles
Wie schläft mein Baby?
Eltern wünschen sich natürlich von Beginn an ein Baby, das in der Nacht durchschläft. Dies ist jedoch erst nach einigen Monaten ein realistisches Ziel. Säuglinge schlafen in der ersten Zeit sechzehn bis zwanzig Stunden am Tag. Ein echter Tag-Nacht-Rhythmus ist noch nicht zu erkennen. Ein Baby mit drei Wochen möchte auch in der Nacht regelmäßig gefüttert werden. Ab vier Monaten reduziert sich Babys Schlaf auf neun bis zwölf Stunden sowie zwei zusätzlichen Nickerchen tagsüber. Abendliche Einschlafrituale helfen dem Baby einzuschlafen und die Nacht über durchzuschlafen. Mit ca. sechs Monaten ist an ein Durchschlafen von Baby und somit auch Mutter zu denken. Doch jedes Kind hat ein individuelles Schlafverhalten. Manche schlafen schon früher durch, andere denken nicht im Traum daran, mit sechs Monaten die ganze Nacht zu schlafen. Hier ist die Geduld von Mutter und Vater gefragt.
Schlafphasen eines Säuglings
Ebenso wie wir Erwachsene durchleben Säuglinge während des Schlafs mehrere Phasen. Babys gleiten abends in einen leichten Schlaf. Darauf folgt die Tiefschlafphase, die am wichtigsten für die Regeneration des Körpers ist. Die Traumphase schließt sich daraufhin an. Das Kind wacht nach der Traumphase kurz auf, um gleich wieder weiterzuschlafen. Es folgt ein weiterer Zeitraum, in der Babys träumen. Diese Zeitspanne des Träumens nennt man auch REM-Phase, Rapid-Eye-Movement. Die einzelnen Schlafphasen durchläuft ein Baby bis zu fünf Mal pro Nacht.
Die REM-Phase erkennen Eltern daran, dass sich die Augen unter den geschlossenen Lidern des Kindes hin- und herbewegen. Es träumt. Auch an der unregelmäßigen Atmung erkennt man die Traumphase. Alle Schlafphasen kennt der Säugling bereits aus der Zeit vor der Geburt. Bereits im Bauch der Mutter hatte es Traum- und Tiefschlafphasen.
Babys Schlaf in einer Tiefschlafphase erkennt man daran, dass sich die Atmung beruhigt und tief und regelmäßig erfolgt. Manchmal seufzt das Baby in diesem Abschnitt. Auch wird der kleine Körper von Zuckungen geschüttelt, was aber in dieser Phase des Schlafs vollkommen normal ist. Der Non-REM-Schlaf ist bei Säuglingen noch kürzer und unregelmäßiger als bei Erwachsenen. Erst mit der Zeit wird der Nachtschlaf ruhiger und länger.
Wieviel Schlaf benötigt mein Kind?
Es gibt Babys, die bereits mit drei Monaten in der Nacht durchschlafen. Es ist jedoch nicht möglich, eine allgemeingültige Regel aufzustellen, da jedes Baby über ein individuelles Schlafverhalten verfügt. Schlaf ist auf jeden Fall lebensnotwendig für kleine und große Menschen. Besonders Säulinge regenerieren im Schlaf und schöpfen neue Kraft für den kommenden Tag. Es gibt soviel zu entdecken, das kostet Energie.
Anfangs schläft ein Baby unabhängig von Tag und Nacht. Eltern sollten auf regelmäßige Mahlzeiten achten. Doch schon bald passt sich das Neugeborene an den Tag-Nacht-Rhythymus der restlichen Familienmitglieder an. Einschlafrituale am frühen Abend bereiten es auf einen ruhigen Nachtschlaf vor. Bei den ein bis zwei Nickerchen tagsüber müssen die Geschwister und Eltern nicht für vollkommene Ruhe sorgen. Das Baby merkt, dass tagsüber die aktive Zeit in der Familie ist und gleicht sein Verhalten an. Babys Schlaf variiert je nach Kind und Alter, jedoch kann man von zehn bis zwölf Stunden Nachtschlaf und ein bis zwei zusätzlichen Nickerchen tagsüber ausgehen.
Sweet dreams
Babys träumen bereits vor der Geburt im Körper der Mutter. Wissenschaftler beobachteten bereits bei Ungeborenen ab der 24. Schwangerschaftswoche ausgeprägte REM-Phasen. Ebenfalls wurde eine lebhafte Hirntätigkeit während Babys Schlaf im Mutterleib gemessen. Auch ungeborene Kinder träumen von erlebten Ereignissen. Natürlich kann niemand mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, wovon ein Fötus nun genau träumt. Es könnten aber Glücksmomente sein, die es verspürt hat oder es verarbeitet im Traum unbekannte Geräusche, die es vernommen hat.
Ist das Baby auf der Welt, verarbeitet es in den Rapid-Eye-Movement-Phasen Situationen und Erlebnisse, die es jeden Tag erlebt. Dies können glückliche und traurige Eindrücke sein. Interessant ist, dass Babys doppelt so lange REM-Phasen durchmachen. Die Traumphasen erwachsener Menschen machen etwa 25 % des Gesamtschlafvolumens aus. Bei einem Baby sind es bis zu 50 %. Neugeborene schlafen bis zu 16 Stunden pro Tag und träumen doppelt soviel wie Erwachsene. Man möchte seinem Liebling wohl immer nur gute Träume wünschen und das ein Leben lang.
Einschlafrituale helfen beim Durchschlafen
Babys und Kinder verlangen geradezu nach Einschlafritualen. Die Routine und der immer gleiche Ablauf Abend für Abend geben ihnen Sicherheit. Dies kann das allabendliche Bad gemeinsam mit dem Vater sein. Eine Geschichte wird vorgelesen oder das Kleinkind darf noch einmal durch die Wohnung toben. Die letzte Mahlzeit vor dem Zubettgehen sollte nicht zu spät eingenommen werden und auch nicht zu schwer im Magen liegen.
Fürchtet sich das Baby vor der Dunkelheit, schafft ein Nachtlicht einfach und rasch Abhilfe. Sauber und frisch gewickelt legen Eltern das Baby in sein Bettchen. Die Raumtemperatur sollte nicht mehr als 19 Grad Celsius betragen und ein vorheriges Lüften vor dem Einschlafen hilft zusätzlich, dass Babys schnell in einen ruhigen Schlaf finden. Ab dem dritten Lebensmonat gewöhnt man das Baby langsam daran, dass es in der Nacht keine zusätzliche Mahlzeit mehr benötigt.
Welches Einschlafritual nun eine Familie wählt, hängt von den Eltern und dem Baby ab. Jeder hat seine persönlichen Vorlieben. Manche singen gerne gemeinsam vor dem Zubettgehen, andere Familien lassen es lieber ruhiger angehen und tragen das Kleinkind noch eine Weile auf dem Arm, bis sie es in das Gitterbett legen. Wichtig ist, dass das Baby merkt, es ist nicht alleine. Eltern sollten das Kleinkind nicht sofort hochnehmen, wenn es nicht sofort einschläft. Streicheln Sie es und wirken Sie beruhigend auf Ihren Liebling ein. Es weiß, seine vertrauten Eltern sind in der Nähe und schläft rasch ein. Schon bald hat sich das Kind an den abendlichen Ablauf gewöhnt und Babys Schlaf passt sich an diese Routine an. Nun bekommen auch die jungen Eltern wieder genug nächtlichen Schlaf ab und können sich gut erholen.
Organisation ist alles
Ein Baby benötigt nun mal deutlich mehr Schlaf als ein größeres Kind oder ein Erwachsener. Trotzdem sollte das Baby sich bald in den Familienalltag integrieren. Mit ein wenig Organisation lässt sich auch der Schlafrhythmus des Säuglings an das Familienleben anpassen. Damit das Kind abends gut einschläft und im besten Falle durchschläft, darf das letzte Nickerchen nicht zu spät am Nachmittag stattfinden. Es ist auch nicht notwendig, dass alle auf Zehenspitzen durch die Wohnung huschen, nur weil das Baby schläft. Das Nickerchen soll nur ein kurzes Ausruhen vom Toben und Spielen darstellen. Babys Schlaf sollte ab drei Monaten in der Nacht stattfinden. Achten junge Eltern von Beginn an auf einen gut organisierten Tagesablauf, gewöhnt sich das Kind sehr schnell daran und passt sich an. Der Stress wird somit für alle Familienmitglieder, Eltern und Geschwister, aber auch für das Baby selbst auf ein Minimum reduziert.
Babys Schlaf ist von Beginn an ein zentrales Thema für junge Mütter und Väter. Sie kämpfen gerade anfangs unter Schlafmangel. Die Situation als Eltern mit einem Säugling ist noch neu und aufregend. Doch schon bald stellt sich Routine ein. Sollte es doch zu größeren Problemen kommen und mag das Baby partout nicht einschlafen, helfen erfahrene Hebammen vor Ort. Sie schöpfen aus einem reichen Erfahrungsschatz. Für hartnäckige Fälle stehen Ärztinnen und Ärzte in sogenannten Schreiambulanzen geplagten Eltern beratend zur Seite. Schon bald genießen alle Familienmitglieder die Nachtruhe und Babys Schlaf. Denn was gibt es Schöneres, als am nächsten Morgen von einem gut gelaunten und ausgeschlafenen Baby geweckt zu werden, voller Tatendrang und Neugier auf einen neuen Tag in seinem jungen Leben.
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