„Andere Frauen wären froh, wenn sie sich nur um ihre Kinder kümmern müssten“, kennen Sie Sätze wie diesen? Oder „Von Deinem Gehalt bleibt eh nichts übrig, du arbeitest nur für die Kinderbetreuung“ oder der Klassiker: „Wozu hast du denn Kinder gekriegt, wenn sich jetzt fremde Leute darum kümmern müssen“?
Niemand würde einen solchen Satz zu einem jungen Vater sagen und deswegen ist es wichtig, dass man mit ein paar Fakten kontern kann. Denn zahlreiche Studien belegen, dass Kinder sich nicht besser oder schlechter entwickeln, wenn ihre Mutter Familienfrau und berufstätig ist. Was Kindern wirklich schadet, sind unzufriedene Mütter, die mit ihrer Situation hadern. Unabhängig von ihrem Lebensstil. Was Kinder brauchen sind Mütter, die sich auf sie freuen, die gerne mit ihnen zusammen sind. Ständige Verfügbarkeit ist kein Massstab für Mutterliebe. Sondern dem Kind das Gefühl zu geben, dass es sehr, sehr wichtig ist. Und das kann man auch als berufstätige Mutter.
Es gibt eine Menge von Gründen für eine schnelle Rückkehr in den Job nach der Babypause:
Die Arbeitswelt ändert sich rasant: Heute sind an vielen Arbeitsplätzen die Reorganisationszyklen sehr kurz geworden. Wer drei Jahre aussteigt, findet bei der Rückkehr nicht nur neue Computerprogramme vor. Vielleicht wurde sogar Ihre Abteilung aufgelöst, Arbeitsinhalte haben sich verändert, ebenso wie Ihr Aufgabenbereich. Wer nur eine kurze Pause macht, kann erfahrungsgemäß auf dem gewohnten Niveau arbeiten und verdienen.
Das Polster für das Alter wächst: Wie immer es mit dem staatlichen Rentensystem weitergehen wird: Das zurzeit einzige Mittel, im Alter abgesichert zu sein, ist zu arbeiten und privat vorzusorgen. Frauen brauchen eine eigene Rente, alles andere wäre fahrlässig und blauäugig.
Die Familie ist besser abgesichert: Wenn Männer etwas gegen das berufliche Engagement ihrer Partnerin haben, so steckt oft Unsicherheit dahinter. Darum müssen Fragen der Kinderbetreuung und der Führung des Haushaltes zuerst geklärt werden. Auch kann es für Männer eine Entlastung sein, wenn sie nicht mehr alleine die finanzielle Verantwortung für die Familie tragen müssen. Und mehr Zeit für Ihre Kinder haben. Es ist mehr Geld da, für Unvorhergesehenes und ihre Partnerin ist wegen ihrer Berufstätigkeit gesellschaftlich anerkannt. Der Vater ist dafür ein gleichberechtigter Partner in der Familie. Partnerschaftliche Aufgabenverteilung lautet das Zauberwort.
Fremdbetreuung erweitert den Horizont: Es ist gut für Kinder, wenn sie mehrere Bezugspersonen haben. Natürlich muss die Zahl überschaubar bleiben und die Betreuung sollte dauerhaft sein.
Superwoman gibt es nicht! Wer eine gute Mutter und eine anerkannte Arbeitskraft sein möchte, kann nicht auch noch eine perfekte Hausfrau sein. Sie müssen delegieren lernen und dann auch Ihrem Partner einen eigenen Stil zugestehen. Denn am wichtigsten ist es, dass die Zeit mit Ihrem Kind entspannt ist – nur darauf kommt es an. Dann ist Ihre Berufstätigkeit kein Problem!
Autor: Redaktion / Andrea
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