Das „Kuschelhormon“ Oxytocin wirkt positiv auf das Wohlbefinden des Kindes und fördert obendrein die Eltern-Kind-Bindung. Familienberaterin Mag. Daniela Grießer über die Effekte und Methoden der Babymassage.
Eine beliebte Tradition
Massagen und Handauflegungen stellen in vielen östlichen Kulturen einen fixen Bestandteil des Familienlebens dar. Massagen werden allgegenwärtig eingesetzt: um die Kinder zu beruhigen, um ihre Haut zu pflegen, um Genesungsprozesse zu unterstützen, um ihnen etwas Gutes zu tun. Die Mütter vertrauen auf ihr intuitives Handeln und verlassen sich auf jahrelange Traditionen und Erfahrungen, auch was die Auswahl von Ölen und speziellen Pasten, die den Körper unterstützen, betrifft.
So kommt es nicht von ungefähr, dass die Babymassagekurse in unserer westlichen Gesellschaft ihre Wurzeln in Indien haben und auf den Grundlagen der dortigen Gewohnheiten beruhen. Die Wirkung der Massagen und Berührungen wurde aufgrund der guten Erfahrung in den östlichen Ländern auch wissenschaftlich untersucht und so konnte nachgewiesen werden, dass Massagen wichtige physiologische Veränderungen im Körper bewirken: Der Spiegel des Stresshormons Cortisol wird nachweislich gesenkt und das Stressnervensystem, der Sympathikus, gedämpft.
Darüber hinaus wird durch Massagen und Berührungen das sogenannte „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgeschüttet, das sich wiederum positiv auf das Wohlbefinden und das Bindungsverhalten auswirkt, da jene Areale im Gehirn, die für Gefühle und soziales Verhalten wichtig sind, an Bindungsstellen Oxytocin aufweisen. Die Grundfunktion des Hormons besteht darin, Wellen auszulösen, dem Säugling beim Saugen zu helfen und die Bindung zur Mutter zu unterstützen. Ein hoher Hormonspiegel des Oxytocins wird auch in gut funktionierenden Partnerschaften bei beiden Partnern festgestellt.
Positive Effekte
Während Babymassagekurse oftmals wegen Bauchschmerzen beim Säugling aufgesucht werden, sind Eltern dann sehr erstaunt, welche weiteren positiven Effekte die Babymassage mit sich bringt: Nicht nur, dass die Bindung unterstützt wird, kann die Babymassage auch gezielt zur Linderung von Beschwerden eingesetzt werden und Genesungsprozesse positiv begleiten. Eine schöne Ergänzung dazu stellen Elemente der Kinder-Tuina und Fußreflexzonenmassage dar, um eine ganzheitliche Begleitung der Symptome zu ermöglichen. Babys, die regelmäßig massiert werden, sind weniger anfällig für Infektionskrankheiten und haben ein besonders gutes Körpergefühl.
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Worauf muss geachtet werden?
Wichtig zu wissen ist, dass mit der Massage erst mit der Abheilung des Bauchnabels begonnen werden darf, dass keine Gelbsucht mehr vorhanden ist und das Baby gesund und fieberfrei ist. In diesen Fällen wird von Ganzkörpermassagen abgeraten. Die Länge der Massage bestimmt das Baby und so muss auf Signale geachtet werden, wann es dem Baby zu viel ist. Während Babys bis zum Krabbelalter die Berührungen und die Nähe der Mutter noch gerne genießen, lehnen mobile Kinder diese Art der Zuwendung häufig ab, da sie sich bewegen wolllen.
Spielerisch massieren: Die Rückenschnecke
Ein lustiger Reim, zu dem die Finger der Eltern über die Arme oder den Bauch des Kindes nach oben wandern.
Im Schneckenhaus ganz innen drin,
da schläft die Schnecke Ann-Kathrin.
Jetzt wacht sie auf und kriecht heraus.
Sie kriecht bis oben hin, die Schnecke Ann-Kathrin.
Sie schaut sich um, kriecht herum
und sagt: „Bei diesem Wetter, da ist’s im Bett viel netter!“
Stück für Stück kriecht sie zurück,
legt sich dann drin zur Ruh und sperrt die Haustür zu.
Text: Redaktion
Fotocredit: Pavel Ilyukhin/Shutterstock.com