Die Neugeborenenakne, medizinisch Acne neonatorum genannt, tritt bei etwa sechzehn Prozent der neugeborenen Jungen und bei vier Prozent der neugeborenen Mädchen auf, also ein relativ häufiges Bild, das die Eltern nicht beunruhigen muss. Sie heilt innerhalb von drei Monaten, seltener innerhalb von sechs Monaten ab, ohne dass in den einfachen Fällen besondere Maßnahmen getroffen werden müssen. Auch bleiben keine Narben zurück. Man kann daher in aller Ruhe abwarten, bis die Akne abgeheilt ist.
Komplikationen
Nur wenn es Komplikationen geben sollte, ist der Arzt gefragt, der aber ohnehin ja bei Babys in den festgelegten Abständen konsultiert werden sollte. In der Regel sind bei einer Neugeborenenakne die Komedonen (Mitesser) geschlossen und nicht entzündlich und erfordern keine Behandlung. Erst wenn sich stärkere Erkrankungen mit offenen Komedonen, Papeln und mit Eiter gefüllte Pusteln zeigen, kann eine Behandlung mit für den Säugling besonders geeigneten Salben angezeigt sein. Der Arzt weiß hier Rat und wird bei Bedarf das erforderliche Medikament verschreiben.
Wenn keine Komedonen, sondern nur Papeln und Pusteln vorhanden sind, kann es sich auch um eine neonatale zephale Pustulose handeln. Diese Follikulitis ist aber eher auf behaarte Körperstellen ausgerichtet und nicht auf die Wangen, die von der Neugeborenenakne in der Regel betroffen sind. Eine Verwechslung ist daher kaum möglich. Auch bei einer neonatalen zephalen Pustulose wird der Arzt wissen, ob und was zu tun ist.
Neugeborenenakne – ein Ernährungsproblem?
Es wird kontrovers diskutiert, ob die Akne auf die Ernährung des Neugeborenen oder der Mutter zurückgeführt werden kann. Da die Akne schon vor der Geburt entstehen kann, müssten eventuelle die Akne begünstigende Hormone schon transplazentar zugeführt worden sein oder mit der Muttermilch aufgenommen werden.
Da die Akne besonders bei Jugendlichen auftritt, ist ein Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen naheliegend. Das kann natürlich auch bei einem Neugeborenen der Fall sein, der noch die über die Plazenta aufgenommenen Hormone in sich trägt. Zwar treten nach der Geburt auch bei der Mutter hormonelle Veränderungen auf, die eventuell über die Muttermilch auch auf das Neugeborene übertragen werden können. Doch sollte man sich bei einem normalen Verlauf der Neugeborenenakne keine Sorgen machen. Erst wenn sie nach einem halben Jahr immer noch nicht abgeheilt ist oder sich die oben beschriebenen Komplikationen zeigen, sollte eine Behandlung erfolgen, wenn der Arzt dies befürwortet.
Selbstverständlich kann man die Ernährung überprüfen und im Rahmen der verschiedenen Möglichkeiten eine Veränderung testen. Doch besteht kein Grund, wegen einer Neugeborenenakne nicht zu stillen. Die Muttermilch ist immer noch die beste Ernährung für das Baby.
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