Muttermilch ist perfekt auf die Bedürfnisse Ihres Neugeborenen abgestimmt. Sie enthält alle wichtigen Nährstoffe, die Ihr Baby für eine gesunde Entwicklung benötigt und stärkt zuverlässig sein Immunsystem. Woraus sich dieser natürliche Alleskönner im Detail zusammensetzt und welche Effekte er auf das weitere Leben Ihres Kleinen haben kann, erfahren Sie hier.
Muttermilch setzt sich aus folgenden Inhaltsstoffen zusammen:
- Muttermilch besteht zu 90 % aus Wasser
- Eiweiß, auch Proteine – sie bilden die Grundbausteine für Zellen, verschiedene Gewebe und sind essentiell für die Hormonbildung und das Immunsystem.
- Fett (unter anderem Omega-3-Fettsäuren)
- Kohlenhydrate (Lactose)
- Antikörper wie Immunglobuline, speziell Immunglobulin A und abwehrfördernde Enzyme wie Lysozym
- Fettspaltende Enzyme, die dem Kind bei der Fettverdauung helfen
- Vitamin A, das bei der Ausbildung von Haut, Knochen und Zähnen mitwirkt und die Infektabwehr unterstützt. Es ist zudem am Sehvorgang beteiligt und weist eine antioxidative Wirkung auf.
- Vitamin C, das zu den unverzichtbaren Helfern der Immunabwehr Ihres Babys zählt und an der Hormon- und Neurotransmitter-Bildung beteiligt ist
- Vitamin E, das entzündungshemmend wirkt und an der optimalen Entwicklung des Nervensystems beteiligt ist
- B-Vitamine, u.a. Folsäure, die alle als Vorstufen für die Bildung von Coenzymen dienen
- Vitamin K, das eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielt
- Vitamin D, das Babys vor einer Rachitis (einer schweren Knochenkrankheit) schützt und das Risiko für viele andere Erkrankungen senkt
- Spurenelemente wie Eisen, Kupfer und Jod, die unter anderem bei der Blutbildung oder der Bildung von Schilddrüsenhormonen eine zentrale Rolle spielen
- Phosphor, das unentbehrlich für den Aufbau der DNA und andere zelluläre Vorgänge ist
- Kalium, das essentiell für den Energiestoffwechsel ist
- Natrium, das unter anderem eine wichtige Rolle bei der Reizweiterleitung in Nervenzellen und Muskelfasern spielt
- Calcium, ein wesentlicher Bestandteil von Knochen und Zähnen
- Magnesium, ein wichtiges Mineral, das unter anderem für die ordnungsgemäße Funktion der Muskeln zuständig ist
Kolostrum und Übergangsmilch
Das Kolostrum, das auch als Vormilch bezeichnet wird, stellt seine Nährstoffe in konzentrierter, kleinvolumiger Form bereit, sodass das Neugeborene, dessen Verdauungssystem noch unausgereift ist, es optimal aufnehmen und verwerten kann. Das Kolostrum hat eine leicht abführende Wirkung, die die Ausscheidung des Mekoniums unterstützt.
Aufgrund seines hohen Proteingehaltes ist das Kolostrum etwas dickflüssiger als die nachfolgende Muttermilch und von gelblicher Farbe. Es steht direkt nach der Geburt zur Verfügung und ändert innerhalb der folgenden 18 bis 36 Stunden seine Zusammensetzung. Nach etwa zwei bis fünf Tagen folgt die Produktion der Übergangsmilch, die schon etwas fett- und kohlehydratreicher ist und dafür etwas weniger Eiweiß enthält. Nach etwa zwei Wochen wird die gewöhnliche, reife Muttermilch gebildet.
Reife Muttermilch
- Aufgrund ihrer antiinfektiösen und entzündungshemmenden Wirkung, sowie Inhaltsstoffen wie Immunglobulinen, Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, schützt Muttermilch das Neugeborene bestens vor Keimen und Krankheitserregern.
Auch vermindert sie das Risiko des Babys, später an Allergien zu erkranken. - Man nimmt an, dass Babys, die gestillt werden, seltener an Haut- und Atemwegserkrankungen leiden und ein vermindertes Risiko für Mittelohrentzündungen tragen.
- Ebenfalls wird durch das Stillen die Wahrscheinlichkeit für das Neugeborene, an Magen-Darm-Erkrankungen und Harnwegsinfekten zu erkranken, stark reduziert.
- Untersuchungen zufolge leiden Säuglinge, die gestillt werden, in ihrem späteren Leben auch seltener an Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Krebserkrankungen.
- Für die Hirnentwicklung des Säuglings, insbesondere des Frühgeborenen, sind die langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die in der Muttermilch enthalten sind, unverzichtbar.
- Es soll durch die Ernährung mit Muttermilch auch ein vermindertes Risiko für das Baby bestehen, an plötzlichem Kindstod (SIDS) zu sterben.
Aus den unterschiedlichsten Gründen kann es jedoch sein, dass eine Mutter ihr Neugeborenes nicht stillen kann oder möchte. In diesem Fall steht den Betroffenen Säuglingsanfangsnahrung zur Verfügung, die alle lebenswichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge für eine gesunde Entwicklung des Babys während der ersten sechs Monate enthält.
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