Der Traumberuf Babysitter ist für viele Mädchen und Frauen eine Vision, sei es in der Freizeit oder nebenberuflich. Auch ich startete so in meine neue Tätigkeit als Betreuungsperson für Kinder und lernte ein Baby namens Nino kennen. Das war vor zwei Jahren!
Nino läuft mir schon von weitem entgegen. Ich freue mich wirklich sehr auf ihn! Es waren zwar nur ein paar Tage, an denen wir uns nicht gesehen haben, aber ich vermisste ihn schon wieder sehr. Bereits seit seiner Geburt kenne ich ihn und jetzt ist er schon zwei Jahre alt. Die Zeit verging wie im Fluge und ich durfte ihn dank meines Traumberufes als Babysitter beim Selbstständig werden begleiten.
Mit einem Inserat nahm alles seinen Anfang…
Vor zwei Jahren habe ich das Inserat einer jungen Mutter im Internet entdeckt. Sie suchte eine Babysitterin für ihr Neugeborenes. Am selben Abend telefonierte ich mit ihr und besuchte sie sogar noch am gleichen Tag. Zu Beginn stellte ich mich vor, erzählte ihr von meinen Erfahrungen als Babysitterin und von meinem Babysitter-Kurs, den ich absolviert hatte. Unter ihrer Aufsicht durfte ich Nino baden, wickeln, anziehen, füttern und ins Bett bringen. Sie war mehr als begeistert.
Bereits zwei Tage später klingelte mein Handy und die junge Mutter bat mich, am Abend auf ihren Sohn aufzupassen. Ich freute mich sehr und erschien zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit bei ihnen. Sie erklärte mir noch schnell, wo alles steht und wünschte mir viel Glück. Der Abend war wirklich super. Ich kochte dem Kleinen sein Fläschchen, wickelte ihn, spielte mit ihm und legte ihn in sein Bett. Er schlief nach kurzem Händchenhalten sofort ein. Ein paar Stunden später kam die Mutter wieder nach Hause und freute sich sehr, dass alles so gut lief.
Mein Traumberuf Babysitter
An diesem Abend wurde mir bewusst, dass ich mich beruflich verändern wollte. Jetzt betreue ich seit zwei Jahren Kinder im Alter von zwei Monate bis 15 Jahre. Ich lernte die verschiedensten Kinder mit den verschiedensten Charakteren kennen und lieben.
Zum Beispiel die zwei aufgeweckten Brüder, die sehr wenig Respekt ihren Eltern gegenüber hatten. Ich verbrachte wirklich sehr viel Zeit mit den Jungs und sprach viel mit ihnen. Wir hatten es nicht immer einfach, vor allem wenn sie für die Schule lernen mussten und stattdessen viel lieber draußen Fußball gespielt hätten. Irgendwie haben wir es aber doch immer wieder geschafft, eine gute Lösung für beide Seiten zu finden. Nach kurzer Zeit konnte man eine deutliche Verbesserung der Schulnoten bemerken. Die am Anfang sehr gestressten Eltern hatten jetzt wieder viel mehr Zeit füreinander und das Eheglück gipfelte in der Schwangerschaft des dritten Kindes.
Abenteuer babysitten
Beim Babysitten habe ich schon sehr viel erleben dürfen! Wie zum Beispiel den Kleinen beim rein werden helfen. Am Anfang geht zwar noch nicht alles in’s Töpfchen und die Kinder weinen, weil sie sich schämen. Aber mit viel Geduld und einigen Tricks wie den Wasserhahn aufdrehen, klappt es dann doch. Und wenn die Kleinen es dann schaffen und über das ganze Gesicht grinsen, kann man sich nur mit ihnen mitfreuen und ist stolz auf jedes Kind.
Rituale geben Kind und Babysitter Sicherheit
Als Babysitter wird man mit sehr vielen Situationen konfrontiert, die man nicht planen kann. Wenn zum Beispiel ein Kind nicht einschlafen kann, weil es Sehnsucht nach den Eltern hat. Wichtig ist in solchen Fällen immer, das Kind als erstes zu beruhigen und sich viel Zeit zu nehmen. Häufig habe ich in diesen Situationen die Lieblingsbücher der Kinder gesucht, mich zu ihnen gesetzt und vorgelesen. Meistens hat es nicht lange gedauert, bis ihnen die Äugelein zugefallen sind.
Um solche Fälle generell vorzubeugen, ist es immer wichtig, die Eltern um diverse Rituale zu befragen:
- Dürfen sich die Kinder die Zähne selbst putzen?
- Wie lange wird abends vorgelesen?
- Ist eine Fernsehserie vor dem Einschlafen erlaubt?
Solche Tipps erleichtern den Traumberuf Babysitter um ein Vieles, da das Kind mit weniger Veränderungen konfrontiert wird. Weiters ist es als Babysitterin und Babysitter sehr wichtig, alle Notrufnummern sowie die Telefonnummer der Eltern parat zu haben.
Babysitter-Führerschein
Um auch in Notsituationen immer gut vorbereitet zu sein, empfehle ich jeder Betreuungsperson einen Babysitter-Kurs zu absolvieren. Diese Schulung beinhaltet auch einen Erste-Hilfe Kurs für Kleinkinder und es werden viele Tipps und Tricks gegeben. Weiters ist man nach diesem Kurs berechtigt, Rechnungen zu schreiben, die Eltern am Ende des Jahres in der Arbeitsnehmerveranlagung geltend machen können.
Traumberuf Babysitter – kein Job für Jedermann!
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass man diesen Job nur machen sollte, wenn man wirklich gerne mit Kinder arbeitet und sehr geduldig ist, da es sonst sehr anstrengend und vor allem für die Kinder unangenehm werden kann. Ich hatte bis jetzt immer das große Glück, dass ich innerhalb von fünf Minuten das Vertrauen der Kinder gewonnen habe und mir die Eltern ihre Kinder gleich beim Kennenlernen für ein paar Stunden überließen. Dieser Job erfüllt mein Leben wirklich sehr und ich freue mich schon auf die Zeit, bis ich meine eigenen Kinder auf dem Weg zum Erwachsenwerden begleiten darf.
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